Pragmatisch
Pragmatisch. Die „Weltkenntnis“ (durch physische Geographie, Anthropologie) dient dazu, „allen sonst erworbenen Wissenschaften und Geschicklichkeiten das Pragmatische zu verschaffen, dadurch sie nicht bloß für die Schule, sondern für das Leben brauchbar werden..“, Über die Rassen der Menschen Anh. (VIII 97). „Pragmatisch“ sind die „Gesetze des freien Verhaltens, zur Erreichung der uns von den Sinnen empfohlenen Zwecke“; sie beziehen sich auf die Mittel zur Glückseligkeit, sind keine reinen Gesetze a priori, KrV tr. Meth. 2. H. 1. Abs. (I 663—Rc 814). „Pragmatisch“ bedeutet eigentlich „zur Wohlfahrt gehörig“. Pragmatisch sind jene Sanktionen, „welche aus der Vorsorge für die allgemeine Wohlfahrt fließen“. „Pragmatisch ist eine Geschichte abgefaßt, wenn sie klug macht, d. i. die Welt belehrt, wie sie ihren Vorteil besser oder wenigstens ebensogut als die Vorwelt besorgen könnte.“ Es gibt hypothetische Imperative (s. d.), welche „pragmatisch“ sind, GMS 2. Abs. 5. Anm. (III 39). Ein Prinzip ist nicht „moralisch“, sondern „pragmatisch“, wenn es ein „Prinzip des Gebrauchs der Mittel zu einem gewissen Zweck“ ist, Fried, i. d. Ph. 2. Abs. (V 4, 38). „Pragmatisch-moralische“ Betrachtungsweise Gottes, der technisch-praktischen gegenübergestellt, Altpreuß. Mth. XXI 571. Man muß Gott und Unsterblichkeit aus einer „necessitas pragmatica“ annehmen, Vorles. über Metaphys. S. 186, 291 ff. Vgl. Anthropologie, Glaube, Praktisch, Imperativ, Klugheit.