Bugiardini, Giuliano, geb. zu Florenz 1481, gest. 1550, bildete sich mit Michelangelo unter dem Bildhauer Bertoldo, schloss sich aber später mit Granacci mehr an Dom. Ghirlandajo an. Er war ein mäßig begabter Maler, der seine Bilder äußerst fleißig ausführte, in seinem Stile aber bald Albertinelli, bald Fra Bartolommeo, meistens aber Leonardo da Vinci nachahmte. Ein von Fra Bartolommeo angefangenes, von Bugiardini vollendetes Bild, den toten Christus mit der Madonna, dem Johannes und der Maria Magdalena (gest. v. Steinla), sieht man im Palazzo Pitti zu Florenz. In der Pinakothek zu Bologna befindet sich von ihm eine Altartafel mit den h. Antonio von Padua und Santa Caterina delle Ruote und in der Kirche S. Maria novella zu Florenz: ein Martyrium der h. Katharina (mit einigen Figuren von der Hand des Michelangelo). Überhaupt soll er in seiner Vaterstadt eine ziemlich bedeutende Anzahl Madonnen und heil. Familien gemalt haben, die sich unter Berücksichtigung der zu Bologna befindlichen und mit dem Namen Jul. Flor. bezeichneten Bilder, an der Vertreibung der Farben, an den schwerfälligen männlichen Gestalten und an dem häufig im Widerspruch mit der Situation zur Traurigkeit verzogenen Mund erkennen lassen. Bugiardini fertigte auch Kopien nach Seb. del Piombo, Raphael u.s.w., namentlich aber viele Porträts, worunter das des Michelangelo. Das Museum zu Berlin besitzt von diesem Meister: das von Maria verehrte Christuskind mit Heiligen (bezeichnet JVL. FLOR., d. h. Julius Florentius), eine Lucretia und eine Maria mit dem Kinde.