Byss, Johann Rudolph, ein talentvoller Historien-, Landschafts-, Tier- und Blumenmaler, geb. zu Solothurn 1660, gest. 1738 als Hofmaler zu Würzburg, zeichnete sich besonders durch höchst naturgetreue Darstellungen von Tieren und Vögeln aus, welche er häufig in seinen historischen Gemälden anbrachte. Im Jahr 1694 war er in Prag ansässig und im Jahr 1713 wurde er von dem Fürstbischof zu Würzburg, Friedrich Karl von Schönborn, berufen, in Gemeinschaft mit dem Landschaftsmaler Jobst von Cossiau, den Ankauf von Gemälden für die damals neugebildete, später so berühmt gewordene Galerie in Pommersfelden zu besorgen. Außer den Fresken im Schlosse daselbst befinden sich in der Galerie eine Anzahl Staffeleibilder von Byss, unter Anderem eine allegorische Verherrlichung auf die Erbauung des Schlosses und zwei Bilder, das Paradies vorstellend, mit sehr vielen Tieren und Vögeln. In der Schlosskirche zu Würzburg sind von ihm zwei Fresken, die Hölle und der Martyrtod des h. Kilian, in der Schönbornschen Grabkapelle das Altarbild, die Auferstehung Christi, und in dem sogenannten Spiegelzimmer des Schlosses eine Menge Tiere und Vögel.