Daniel Burgschmiet

Burgschmiet, Daniel, Bildhauer und Erzgiesser zu Nürnberg, der Sohn eines Steinhauers, geb. 1796, erlernte Anfangs die Drechslerei, übte aber frühe schon sein Talent in allerhand kleinen geschnitzten Figuren an einem, gemeinschaftlich mit dem Steinzeichner C. P. Buchner zu Stande gebrachtem Automatenkabinet und anderen artigen Spielereien, bis es ihm gelang, dasselbe unter Reindels Leitung für die Bildhauerkunst auszubilden. Seine ersten öffentlichen Arbeiten waren ein paar Standbilder für das neu errichtete Waisenhaus zu Nürnberg, nach Heideloff's Zeichnungen. Hierauf nahm er tätigen Anteil an der Wiederherstellung des schönen Brunnens, der Jacobskirche u.s.w., führte 1826 nach Heideloffs Zeichnung das lebensgroße Standbild Melanchtons, nächst der Aegidienkirche zu Nürnberg, aus, und studierte sodann unter Crossatière in Paris die Erzgiessekunst, in welcher er es binnen kurzer Zeit zu einem der ersten Meister in diesem Fache brachte. Er goss das Dürerdenkmal, nach Rauchs Modell (1846); das Beethovensdenkmal zu Bonn (1844), nach Hähnels Modell; die reich mit Bildwerk geschmückten Bronzetüren der Goethegalerie im Schlosse zu Weimar, nach den Zeichnungen von Neher von Angelica Facius modelliert; die Statue Kaiser Karl IV. zu Prag (1849), nach Hähnels Modell; das Denkmal des badischen Ministers Winter in Karlsruhe (1851), nach dem Modell von Reich; Luthers Denkmal zu Möhra (1853), nach den Modelle von Miller in Meiningen und eine Menge Grabdenkmäler, unter denen besonders das des Fürstbischof von Würzburg, Freiherrn von Fechenbach erwähnt zu werden verdient. Kleinere Arbeiten des genialen Meisters sind: der ebenso schwierige als vortrefflich gelungene Guss eines prachtvollen Jagdpokals, nach Conradi; die Statuetten Napoleons und Peter Vischers u.s.w.


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