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Temperament

Temperament. Physiologisch ist „Temperament“ die körperliche Konstitution und Komplexion, „das Flüssige, durch die Lebenskraft gesetzmäßig Bewegliche im Körper, worin die Wärme oder Kälte in Bearbeitung dieser Säfte mitbegriffen ist“. Psychologisch ist das „Temperament der Seele“ (Gefühls- und Begehrungsvermögen) nur nach der Analogie des physiologischen Temperaments gedacht. Die Temperamente haben aber wohl das Körperliche auch zur „mitwirkenden Ursache“. Sie sind "Temperamente des Gefühls und der Tätigkeit, deren jedes mit Erregbarkeit der Lebenskraft (intensio) oder Abspannung (remissio) verbunden werden kann, woraus sich die Vierzahl der Temperamente ergibt. Die Temperamente des Gefühls sind das sanguinische (s. d.) und das melancholische (s. d.) Temperament; bei ersterem wird die Empfindung schnell und stark affiziert, dringt aber nicht tief ein (ist nicht dauerhaft), bei letzterem ist die Empfindung weniger auffallend, aber dauerhaft. Die Temperamente der Lebenskraft sind das cholerische und phlegmatische Temperament. Das cholerische (s. d.) Temperament zeugt von Erregung, das phlegmatische (s. d.) von Abspannung der Lebenskraft. Es gibt keine zusammengesetzten Temperamente (z. B. ein sanguinisch-cholerisches), sondern jedes ist einfach, Anthr. 2. T. A (IV 227 ff.); vgl. N 1143 ff. Vgl. Naturell.