Göttliche Vernunft
Vernunft, göttliche. Die mit unserer Vernunft unzertrennlich verbundene Idee größter, systematischer Einheit ist für uns gesetzgebend, „und so ist es sehr natürlich, eine ihr korrespondierende gesetzgebende Vernunft (intellectus archetypus) anzunehmen, von der alle systematische Einheit der Natur, als dem Gegenstande unserer Vernunft, abzuleiten sei“, KrV tr. Dial. Anh. V. d. Endabsicht... (I 585—Rc. 731 f.). Gottes Handlung ist in seiner „ewigen Vernunft“ bestimmt, Prol. § 53 Anm. (III 113). Nicht auf das „Urwesen“ selbst wird der Begriff der Vernunft übertragen, nur „auf das Verhältnis derselben zur Sinnenwelt“, nur nach der Analogie (s. d.); wir denken uns die Welt so, „als ob sie von einer höchsten Vernunft... abstamme“, ibid. § 58 (III 131 ff.); vgl. Gott, Zweckmäßigkeit, Verstand, Anthropomorphismus.