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Federvieh

Federvieh als höhnende Bezeichnung für Schriftsteller weist Gombert ZfdW. 7, 139 aus der Zeitung für die elegante Welt 1803, 553 nach: „Was übrigens die hochtragenden Literaturschädel gegen die Gallsche Schädellehre auch einzuwenden haben, so liegt die Wahrheit seines Systems von jeher in den unwillkürlichen Kopf- und Ohrenreibungen des schreibseligen Federviehs.“ Von späteren Anführungen sind namentlich zwei hervorzuheben. Schopenhauer verwendet den Ausdruck in einem seiner galligen Ausfälle gegen die Journalisten (Reclam 2919 f. S. 125): „Die deutsche Sprache wird jetzt von dem Federvieh (wie kürzlich ein Literat seine Kollegen nannte) methodisch zu Grunde gerichtet.“ Noch bekannter wurde Bismarcks briefliche Äußerung vom 22. August 1860 (Nehry S. 221): „Dieses einfältige Federvieh der deutschen Presse merkt gar nicht, dass es gegen das bessere Teil seiner eigenen Bestrebungen arbeitet, wenn es mich angreift.“ Zu diesem Ausspruch, der viel Staub aufwirbelte, vergl. z. B. Harden, Apostata 1, 24 (1891).