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Finsterling

Finsterling scheint zunächst als Bezeichnung eines mürrischen, dann besonders eines licht- und aufklärungsfeindlichen Menschen etwa seit den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts von Wieland in die Literatur eingeführt worden zu sein.

So nennt Wieland 32, 416 (1787) die Magnetiseure und Geisterseher „Finsterlinge“, und 32, 281 (1788) Schreibt er ausdrücklich: „Ich sehe seit einiger Zeit nicht nur die Finsterlinge (worunter in der Tat der Eine oder der Andere dem alten Amadis von Gallien den Namen des schönen Finsterlings streitig machen könnte), sondern sogar solche, die für sehr erleuchtete Köpfe gehalten sein wollen, gegen Aufklärung und Aufklärer sich erheben.“ Vgl. Gombert, ZfdW. 2, 66.

Bald danach wird diese Schelte für Voß eine willkommene Waffe gegen seine und seiner Freunde Verfolger, insonderheit gegen die theologischen Gegner. In einem Gedicht gegen „Die Anschwärzer“ 5, 267 f. (1796) sucht er ihre Umtriebe als pfäffisches Gebahren damit zu brandmarken:

"Ihr Finsterling’, im Herzen
Eiskalt, im Kopfe warm!
Zu dunkeln und zu schwärzen,
Drum macht ihr selber Schwarm!
Bekämpft sei, was ihr trachtet,
Papsttum und Barbarei!
Kein Volk, wo Dummheit nachtet,
Bleibt Gott und Fürsten treu!“

In demselben Jahr verzeichnet auch Ramler, Beitr. 2, 84 den Ausdruck, und Heynatz 1, 412 notiert darüber: „Finsterling hält Trapp für ein in unseren Zeiten zur Bezeichnung einer gewissen Klasse von Staatsmännern und Gelehrten unentbehrliches Wort.“

Von späteren Belegen sei z. B. angeführt Pfeffel 10, 10 und 127 (1806 und 1808), Jahn 2, 218 (1810), Langbein 9, 273 (1816), Meyers Hinweis S. 36 auf Diericke (1817) nsw. Siehe auch Sanders 1, 449 a.