Magnesia
Magnesia, Talkerde, kohlensaure, Magnesia alba s. carbonica. Sie ist ein beliebtes Hausmittel für hysterische und hypochondrische Personen, für Kinder, die an Magensäure und Blähungen leiden. Rein genommen ist sie gegen die Flatulenz und Magensäure Erwachsener nur ein Palliativ; wirksamer ist sie in Verbindung mit Rhabarber, Ingwer, Pomeranzengelb, Fenchel u. s. w. z. B. in folgender Mischung:
Nr. 103. Nimm: kohlensaure Magnesia, Zitronenölzucker, von jedem ein Lot, Pomeranzenschalen, Rhabarber, Fenchelsamen, von jedem anderthalb Quäntchen. Alles wird fein pulverisiert, gemischt und davon viermal täglich ein bis zwei Teelöffel voll mit Wasser genommen. (Ist besonders gut gegen Magensäure, Magenkrampf mit gleichzeitiger Neigung zu Leibesverstopfung.) Die gegen Magensäure und Sodbrennen wirksamen Chevallier’schen Morsellen (Trochisci absorbentes Chevallieri) bestehen aus vier Lot Schokolade, zwei Lot gebrannte Magnesia und zehn Lot Zucker, wovon mit Tragantschleim 24 Gran schwere Morsellen gemacht und zur Zeit ein bis zwei Stück genommen werden.
Die gebrannte Magnesia (Magnesia usta) ist das beste Hilfsmittel bei Vergiftung durch Schwefel-, Salz- und Salpetersäure. Man gibt hier alle fünf bis zehn Minuten einen bis zwei Teelöffel voll mit einer halben Tasse Wasser oder Milch (s. Anhang I. A.).
Das gewöhnliche Kinderpulver (Pulvis pro infantibus), welches Hebammen und Mütter den kleinen Kindern gegen Leibweh, Blähungen und Neigung zu Leibesverstopfung mit Nutzen geben (sobald sie am Säuglinge vieles Schreien, Anziehen der Beine gegen den Leib, Härte um den Nabel u. s. w., Erleichterung und Abgang von Blähungen nach vorhergegangenem Frottieren des Leibes, Streichen und Drücken des Rückens u. s. w. [s. Massieren] wahrnehmen), besteht aus Magnesia, Rhabarber, Fenchelsamen und florentinische Veilchenwurzel. Dosis ist: fünf bis zehn Gran.
Magnesia, schwefelsaure (Magnesia sulphurica), s. Bittersalz und Abführmittel.