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Mesembryanthemum crystallinum

Mesembryanthemum crystallinum, Eiskraut, Eispflanze. Die Blätter dieser einjährigen, in Afrika einheimischen, bei uns in Töpfen als Stuben- und Treibhausgewächs gezogenen, fetten Pflanze, welche durchsichtige Blasen an ihren Spitzen, wie Eis hat, schmecken salzig und kühlend. Sie sind, gleich dem Sempervivum tectorum, den Aloeblättern, den grünen Blättern des Nereum Oleander splendens etc. frisch und gequetscht, ein gutes Mittel gegen Verbrennungen, auch gegen Bienen- und Wespenstiche, wenn man einen Umschlag davon überlegt, oder die Stichstelle damit stark frottiert. Einige gequetschte Eispflanzenblätter, mit einer kleinen Binde auf die Pulsgegend bei Fieberkranken gegen die Fieberhitze aufgebunden, ist ein beliebtes, nicht unwirksames Volksmittel. In Westfalen bindet sich der Landmann, um Blutungen zu stillen, die frischen, gequetschten Blätter des Hauslauchs (Sempervivum lectorum) auf die Pulsgegend beider Hände. Ich habe davon guten Erfolg gesehen; denn die Blutung stand bald. Mir fiel dabei der Ausspruch eines unserer berühmtesten Philosophen und Naturforschers des 16. Jahrhunderts ein, dass das Handgelenk mit dem Herzen in besonderem Konsens stehe (s. Baconis ab Verulamio Opp. omnia. Francof. 1665 fol. p. 779); und in der Tat deuten viele konstante Erscheinungen bei Herzleiden auf ein solches sympathisches Verhältnis hin, z. B. die kalten Hände, der kleine Puls u. s. w. bei Herzentzündung.