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Mohnköpfe

Mohnköpfe, Capita Papaveris. Die getrockneten Mohnköpfe samt den darin befindlichen Mohnsamen (Semina Papaveris) sind in manchen Gegenden Deutschlands unter dem Landvolk als ein Schlaf machendes Mittel, schreiende Säuglinge zur Ruhe zu bringen, bekannt. Man stößt einen Mohnkopf entzwei und kocht ihn und den Samen mit einer Tasse Wasser. Das Mittel kann indessen durch seinen Gehalt an Opium leicht kleinen Kindern schaden, indem es Leibesverstopfung, Kongestionen zum Kopf und Zuckungen zur Folge haben kann, weshalb davor zu warnen ist. Dagegen dient jene Abkochung, hinreichend mit Kandiszucker, Honig oder Sirup versüßt, größeren Kindern und Erwachsenen bei Krampfhusten, frischen Brustbeschwerden mit Heiserkeit, Halsbeschwerden. Hier passt auch das Mohnöl (Oleum Papaveris) mit Honig vermischt, — ein Göttinger Volksmittel gegen genannte Übel (Osiander l. c. p. 341). Auch gegen Harnverhaltung kleiner Kinder rühmt Osiander (l. c. p. 211) eine Abkochung von Mohnköpfen (s. auch Goldrute).