Malva rotundifolia
Malva rotundifolia L., Feldpappel, Gänse- oder Käsepappel. Kraut und Blumen sind in unseren Apotheken offizinell und machen einen Bestandteil der sogenannten Gurgel- und Umschlagkräuter (Species ad gargarisma, Species ad cataplasma) aus. Eine Abkochung des Krautes ist ein Hausmittel gegen Schmerzen beim Harnlassen, ein heißes Qualmbad davon, in einem Nachtstuhl appliziert, worauf sich dann der Kranke setzt, lindert bedeutend die Hämorrhoidalschmerzen. Die Wurzel von Malva rotundifolia eignet sich als Zahnbürste zur Reinigung der Zähne. Die grünen Blätter gebraucht der Landmann zum Auflegen gegen die Rose, verbindet auch alte Fußgeschwüre damit. Eine Abkochung der Blumen und Blätter lindert, mit Kompressen aufs Auge gelegt, sehr den Schmerz bei trocknen Augenentzündungen nach den Blattern und Masern. Man nimmt ein Lot, kocht dieses mit einem Maß Wasser bis auf Zweidrittel Maß ein, seiht es durch und legt es lauwarm aufs Auge. Innerlich nützt diese Abkochung in vielen Fällen gegen Leibschmerz, Kolik, zumal wenn gleichzeitig krampfhafte Spannung und Verstopfung des Leibes zugegen ist oder zum Grunde liegt. — Die als Zierpflanze in unseren Gärten kultivierte Stockrose (Alcea rosea Linn., Malva arborea, hortensis, romana) wird der wild wachsenden Käsepappel oft substituiert. Außerdem soll die Abkochung davon die zu stark und zu lange fließenden Regeln vermindern (s. Woyt l. c. p. 540). Sie wurde früher auch zu Augenbähungen nicht ohne Wirkung benutzt (s. Burdach l. c. Tbl. I. 132).