Mansarde. (Baukunst) Eine besondere Art der Dächer, die von ihrem Erfinder, dem französischen Baumeister Mansard, ihren Namen bekommen hat. In Deutschland werden sie auch gebrochene Dächer genannt; weil jede Seite des Daches, an statt eine einzige Fläche auszumachen, wie sonst gewöhnlich geschieht, gebrochen und in zwei Flächen von ungleicher Neigung gegen die Horizontalfläche geteilt wird. Die Figur stellt den Durchschnitt eines solchen Daches vor. Die Baumeister geben den Teilen desselben nicht immer einerlei Verhältnis. In Frankreich ist folgende durchgehends angenommen. Über die ganze Tiefe des Hauses a b wird ein halber Zirkel beschrieben, dessen Umfang in fünf gleiche Teile geteilt wird. Die beiden untersten Teile a c und b d bestimmen die Lage und Höhe des Daches unter dem Bruch; der übrige aus drei fünfteil bestehende Bogen wird in e in zwei gleiche Teile geteilt; dann bestimmen die Sehnen c e, d e, die Lage und Größe des Daches über dem Bruch. An dem Bruche selbst lässt man ein hölzern Gesims herum laufen.
Die gebrochenen Dächer gestatten die Bequemlichkeit, dass der Boden zwischen a b und c d zu räumlichen Dachstuben kann gebraucht werden. Wo man aber den Boden hierzu gar nicht benötigt ist, tut man besser, anstatt der Mansarde, ein einfaches Dach zu machen. Denn wo die Dachfenster der Mansarden nicht mit ausnehmender Aufmerksamkeit gemacht und nicht mit dem besten Blech oder gar mit Kupfer an das Dach verbunden werden, da dringt der Regen durch und verursacht allmählich die Fäulung der Sparren.