1464. Wamme¹⁾. Bauch²⁾. Leib³⁾.
Wamme (althochd. wamba, mhd. wambe) ist ein altes gemein-germanisches Wort, das den Bauch, das Innere, den Schoß, auch den Wanst bezeichnet. Man braucht es heute nur noch als altertümliches Wort und in poetischer Sprache als alte Bezeichnung für Bauch. Vorwiegend wird es zur Bezeichnung des Tierleibes verwendet und bei den Kürschnern heute noch ganz üblich als Bezeichnung des Pelzes vom Bauch eines Tieres, z. B. Fehwamme (von Feh, d. i. sibirisches Eichhörnchen, mhd. vêch, buntes Pelzwerk, von mhd. vêch, althochd. fêch, bunt).
Bauch ist die heute übliche Benennung des vorderen Teiles unseres Unterleibes, der Magen und Därme in sich schließt. Man denkt bei Bauch hauptsächlich an den Sitz der Eingeweide. Das Wort Bauch gilt vielen, vom Menschen gesagt, als zu kräftig. Da tritt Leib, d. i. hier: Unterleib, als verhüllendes Wort ein. So sagt man vielfach Leibweh, Leibschmerzen, aufgetriebener Leib, statt des mehr volkstümlichen: Bauchweh, Bauchschmerzen, aufgetriebener Bauch. Leib ist der edelste und höchste Ausdruck von den dreien, Bauch ist aber auch durchaus in der Schriftsprache am Platz, nicht bloß von Tieren, und es ist übertriebene Ziererei, das Wort nicht auf den Menschen anzuwenden.