1471. Wasserkunst¹⁾. Springbrunnen²⁾. Fontäne³⁾.
Wasserkunst ist der allgemeine Ausdruck. Das Wort bezeichnet sowohl ein springendes wie ein fallendes Wasser als auch ein durch Maschinenkraft getriebenes Wasserwerk, das zwar auch einen Springbrunnen hervorrufen kann, aber auch Mühlen, Maschinen treiben oder eine ganze Stadt mit Trinkwasser versorgen kann. Auch eine Wasserheilanstalt kann mit dem Namen Wasserkunst bezeichnet werden (vgl. Unkel Bräsig bei Fritz Reuter). Springbrunnen (mhd. brunne bedeutet Quelle, Quellwasser, Brunnen) bezeichnet zunächst eine emporspringende Quelle, die keineswegs mit einem Brunnen, der Trinkwasser liefert, verbunden zu sein braucht. Natürlich kann der Springbrunnen auch einen Trinkwasserbrunnen schmücken. Fontäne (aus frz. fontaine) ist der fremde Ausdruck, der mit den französischen Gartenanlagen im Stile von Versailles und Ludwigs XIV. zu uns kam. Als die französischen, verzierten und künstlich ausgestalteten Gartenanlagen durch die natürlichen, wild und romantisch erscheinenden englischen Anlagen (vgl. den Englischen Garten in München) verdrängt wurden, fing auch das Wort Fontäne an zurückzutreten, und es steht jetzt erfreulicherweise im Gebrauch hinter Springbrunnen zurück, wenn es auch immer noch viel gebräuchlicher ist, als das selten gebrauchte Wasserkunst.