Reich der Gnaden
Reich der Gnaden. Leibniz nannte die Welt, „sofern man darin nur auf die vernünftigen Wesen und ihren Zusammenhang nach moralischen Gesetzen unter der Regierung des höchsten Guts achthat“, das „Reich der Gnaden“, im Unterschiede vom „Reich der Natur“, wo die Wesen „zwar unter moralischen Gesetzen stehen, aber keine anderen Erfolge ihres Verhaltens erwarten als nach dem Laufe der Natur unserer Sinnenwelt“. „Sich ... im Reiche der Gnaden zu sehen, wo alle Glückseligkeit auf uns wartet, außer sofern wir unseren Anteil an derselben durch die Unwürdigkeit glücklich zu sein, nicht selbst einschränken, ist eine praktisch notwendige Idee der Vernunft“, KrV tr. Meth. 2. H. 2. Abs. (I 671 f.—Rc 824); vgl. Gott, Gut, Zwecke. Das Reich der Gnaden (regnum gratiae) ist die (intelligible) „moralische Welt“ (s. d.), ibid. (I 674—Rc 827).