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Rationalismus

Rationalismus. Die Verneinung der Frage, ob alle Erkenntnis nicht bloß „von der Erfahrung anhebe“ (was eine Tatsache ist, quaestio facti), sondern ob sie auch „allein von der Erfahrung als dem obersten Erkenntnisgrunde abzuleiten sei“ (quaestio juris), ergibt den „Rationalismus“ der Transzendentalphilosophie. Denn der „Empirismus“, der die „synthetische Einheit unserer Vorstellungen in der Erkenntnis“ für „bloße Gewohnheitssache“ ausgibt, ist gänzlich unhaltbar, Fortschr. d. Metaph. 1. Abt. Von d. Umfange... (V 3, 101 f.). „Alle rationale Erkenntnis enthält entweder die ersten Gründe desjenigen, was ein Objekt der bloß reinen Erkenntnis ist, oder die ersten Gründe der Erscheinung“, N 3947. In der reinen Vernunft liegen die apriorischen Bedingungen der Erkenntnis, aber nicht einer solchen von Dingen an sich, die unmöglich ist (gegen den dogmatischen Rationalismus), sondern nur der Gegenstände möglicher Erfahrung (s. Kritizismus). Kant selbst war eine Zeitlang Rationalist. Vgl. A priori, Verstand, Vernunft, Kategorie, Erfahrung, Existenz, Begriff, Denken.