Tetrachord. (Musik) Bedeutet in der alten Musik der Griechen ein Tonsystem von vier Saiten oder Tönen, davon die zwei äußersten eine Quarte gegen einander klingen. Es ist im Artikel System gezeigt worden, dass die Alten ihre Tonsysteme nach Tetrachorden eingeteilt haben, so wie jetzt das unsrige nach Oktaven eingeteilt wird. Wenn z.B. Ptolemeus das diatonische System bestimmen will, sagt er nur, wie das Tetrachord oder die Quarte in demselben eingeteilt werde. Dieses war auch hinlänglich, weil die Oktave der Alten aus zwei gleichen und ähnlichen Tetrachorden bestand, denen die Unteroctave des höchsten Tones in der Tiefe noch beigefügt wurde, wie im Artikel System zu sehen ist. Deswegen brauchten sie auch in ihren Singeschulen zur Solmisation nur vier Silben ta, te, t., t., da danach als das System in Hexachorde oder Sexten eingeteilt wurde, die sechs aretinischen Silben nötig waren.
Wir halten es für überflüssig hier zu beschreiben, wie die Alten ihre Tetrachorde angeordnet haben, um das ganze System aller Töne daraus zusammen zu setzen. Wer hierüber neugierig ist, kann die nötigen Nachrichten darüber in Rousseaus Dictionnaire de Musique finden.