Tonika. (Musik) Mit diesem Wort wird der Grundton der diatonischen Tonleiter angedeutet, der in jedem Satz eines Stücks der Hauptton ist, in welchem der Gesang und die Harmonie fortgehen und den Satz schließen. Die Tonika ist daher von dem eigentlichen Hauptton darin unterschieden, dass sie mit jeder Ausweichung ihren Platz verändert, da dieser hingegen durchs ganze Stück derselbe bleibt.1 Doch wird sie auch in der Bedeutung des Haupttons genommen, wenn man sagt, der erste Teil eines Stücks habe in der Dominante geschlossen.
Der fünfte Ton der Tonika ist die Dominante. Beide Töne haben ihre eigene Akkorde, die in der Harmonie Hauptakkorde und von dem größten Gebrauch sind. Der Akkord der Tonika ist allezeit der vollkommene Dreiklang und unter den Dominantenakkord versteht man den wesentlichen Septimenakkord. Keine Ausweichung und kein vollkommener Schluss kann ohne diese beiden Akkorde bewerkstelliget werden2. Weil der Akkord der Tonika aber, wenn der Fundamentalton im Bass angegeben wird, von beruhigender Wirkung ist, so muss man ihn in der Mitte eines Satzes nur in seinen Verwechslungen hören lassen oder wenigstens vermeiden, dass die Tonika nicht auch zugleich in der Oberstimme angegeben werde, damit die Ruhe nicht vor der Zeit gefühlt und die Aufmerksamkeit unterbrochen werde.
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1 S. Hauptton.
2 S. Ausweichung, Kadenz, Fortschreitung, Septimenakkord.