Tropfen. (Baukunst) Sind kleine Zierraten an dem Unterbalken der dorischen Ordnung. Nämlich unter jeden Dreischlitz kommen sechs solche Tropfen in Form abgestuzter Kegel und in eben dieser Ordnung werden sie auch an dem Kinne der Kranzleiste angebracht.1 Es ist bloß aus Neigung zum Gewöhnlichen, dass man sie in der Baukunst beibehalten hat, wo sie eben nichts zur Schönheit beitragen. Einige halten sie für Vorstellungen der Tropfen von Pech oder Wachs, welches die alten Baumeister auf die Dreischlitze (die ursprünglich Balkenköpfe waren,) geklebet, um sie vor dem Eindringen der Nässe zu bewahren; andere halten sie für Köpfe der Zapfen, wodurch die Querbalken an die Unterbalken befestiget worden.
Gegenwärtig sind sie in der Tat nichtsbedeutende Zierraten, die ein Baumeister ohne Schaden des guten Geschmacks weglassen könnte.
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1 S. Kranzleiste.