1001. Manier¹⁾. Stil²⁾.
Manier bezeichnet eine aus der Eigenart des Künstlers hervorgegangene, ganz besondere Art und Weise der künstlerischen Darstellung, Stil (von lat. stilus, gr. stylos, Griffel, mit dem man in die Wachstafeln die Schriftzeichen einritzte) bedeutet überhaupt die Kunstform der Darstellung, wie sie durch die Art des Kunstwerkes bedingt ist. Man unterscheidet einen dramatischen, epischen Stil usw. Manier wird oft in tadelndem Sinne gebraucht, da sie häufig in Widerspruch zu dem Zwecke und der Idee des Kunstwerkes tritt, „Wie die einfache Nachahmung auf dem ruhigen Dasein und einer liebevollen Gegenwart beruht, die Manier eine Erscheinung mit einem leichten, fähigen Gemüt ergreift; so ruht der Stil auf den tiefsten Grundfesten der Erkenntnis, auf dem Wesen der Dinge, insofern uns erlaubt ist, es in sichtbaren und greiflichen Gestalten zu erkennen.“ Goethe, Einfache Nachahmung der Natur, Manier, Stil. „Unterläßt ein solcher Künstler (der eine gewisse Manier befolgt), sich an die Natur zu halten und an die Natur zu denken, so wird er sich immer mehr von der Grundfeste der Kunst entfernen, seine Manier wird immer leerer und unbedeutender werden, je weiter sie sich von der einfachen Nachahmung und vom Stil entfernt.“ Ebenda.