1068. Mollig¹⁾. Weich²⁾.
Mollig (nicht entlehnt aus frz. mol, sondern zu deutsch mohl oder moll gehörig, d. i. mürbe, überreif, vom Obst gesagt, mittelhochd. molwic, weich, zu althochd. molawên, weich werden, verwandt mit lat. mollis, weich) ist ein mundartlicher Ausdruck, der erst durch die Studenten größere Verbreitung gefunden hat und aus der Studentensprache in den weiteren Verkehr und die Literatursprache übergegangen ist. Mollig ist eigentlich das, was weich anzufassen ist, z. B. ein molliger Schlafrock, eine mollige Decke, ein molliges Bett, aber auch: ein molliges Mädchen. Daraus entwickelt sich dann die Bedeutung: behaglich, weil das Weiche angenehm auf unser Gefühl wirkt, z. B. ein molliges Stübchen, ein molliges Sofa, ein molliges Schläfchen usw.
Weich dagegen ist der allgemeinere Ausdruck der Schriftsprache als Gegensatz zu allem Harten, z. B. weiches Brot, weiche Eier, weiches (mürbes) Fleisch usw. Im übertragenen Sinne bedeutet es Milde oder auch Schwäche, z. B. ein weicher Charakter, ein weicher Sinn usw.