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1052. Mitbewerber¹⁾. Nebenbuhler²⁾.

1) Competitor.
Concurrent.
Concorrente, competitore.
2) Rival.
Rival, émule.
Rivale, emulo.

Mitbewerber sind die, welche sich zu gleicher Zeit um das gleiche Amt, die gleiche Stelle, die gleiche Frau, den gleichen geschäftlichen Auftrag usw. bewerben. Das Wort drückt einfach diese Tatsache ohne jeden Nebensinn aus. So sagt einer, der eine Stelle zu vergeben hat, zu dem ihn besuchenden Bewerber: „Sie gefallen mir sehr gut, aber sie haben noch mehrere Mitbewerber, die ich vorher auch noch kennen lernen möchte, ehe ich eine Entscheidung treffe.“ Nebenbuhler geht zurück auf das alte Wort der Buhle, mhd. buole, d. i. naher Verwandter, Geliebter, Liebhaber, und das davon abgeleitete Zeitwort buhlen, d. i. sich eifrig um die Liebe, die Gunst jemandes bemühen. Nebenbuhler bezeichnet daher zunächst den von Leidenschaft getriebenen Mitbewerber um die Liebe einer Frau oder eines Mädchens. Davon wurde es dann auch auf andere Verhältnisse übertragen, so daß es jetzt den leidenschaftlichen, von Eifersucht erfüllten Mitbewerber um Gunst, Machtstellung, Rang, Einfluß usw. überhaupt bezeichnet. Das, was den Nebenbuhler von dem Mitbewerber schlechthin unterscheidet, ist also die Leidenschaft und Eifersucht in seinem Werben. In Schillers Kabale und Liebe I, 5 sagt der Präsident zu Wurm: „Daß Er sich seinen Nebenbuhler gern vom Hals geschafft hätte, glaub’ ich Ihm herzlich gern.“ Von allen Mitbewerbern um die Weltherrschaft war Napoleons I. gefährlichster Nebenbuhler damals England.