Schlachtenbummler
Schlachtenbummler ist eine im Jahre 1870 aufgebrachte Bezeichnung derjenigen Zivilpersonen, die sich bei der aktiven Armee meist nur aus Schaulust aufhielten, dann überhaupt ein scherzhaft-ironischer Ausdruck für die Zuschauer bei Manövern und ähnlichen militärischen Übungen. In den Grenzboten 1871, 1. Sem. 2, 602 wird das Stichwort noch als neu hervorgehoben. Vergl. auch Sanders, Ergb. S. 123, der ferner die verwandten Zusammensetzungen „Festbummler“ und „Überschwemmungsbummler“ usw. nachweist. Nehry S. 322 verzeichnet als eine vom Reichskanzler Grafen v. Caprivi am 5. März 1892 geprägte Schelte den Kolonialbummler, welchen er den zwar oft lästigen, aber doch nicht schädlichen Schlachtenbummlern gegenüberstellte: „Ob aber die Tätigkeit von Kolonialbummlern ebenso unschädlich bleiben könnte, ist mir zweifelhaft.“
Bierbaum, Pankr. (1896) S. 216 verwendet den Ausdruck sogar in übertragener Weise: „Ich armer, lahmer Schlachtenbummler aus der Wahlstatt der Kunst.“