Zum Hauptinhalt springen

Sturm und Drang

Sturm und Drang betitelte Klinger im Jahre 1776 auf Zureden des Lavaterschen Apostels Christoph Kaufmann ein neues Schauspiel und brachte damit ein der Zeitstimmung entsprechendes und deshalb begierig aufgegriffenes Schlagwort in Umlauf, dessen modische Beliebtheit Feldmann ZfdW. 6, 114 ff. an einer Fülle von Belegen illustriert. Zur Erläuterung vergl. die Charakteristik im DWb. unter dem Artikel Drang: „Die sogenannte Sturm- und Drangzeit, die in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts begann und in Goethes Götz und Werther ihren Glanzpunkt zeigte, ließ auch in der Poesie nur die unmittelbare Eingebung, den innern heftigen Trieb des freien, von keiner Regel beschränkten Genius gelten.“

Die literaturgeschichtliche Bezeichnung Sturm- und Drangperiode freilich ist erst seit den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zu datieren. Das DWb. weist sie bei Tieck (1828) indes schon als eingebürgerte Klassifikation nach. Im folgenden Jahre äußert sich auch Goethe zu Eckermann am 10. Februar „wie schwer es gehalten, aus der sogenannten Sturm- und Drangperiode sich zu einer höheren Bildung zu retten.“