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Semiramis des Nordens

Semiramis des Nordens prägte Voltaire in einem Gedichte vom Jahre 1744 oder Anfang 1745 als schlagende Wendung für die russische Kaiserin Elisabeth und übertrug später die gleiche Bezeichnung auch auf Katharina II. Siehe Büchmann S. 342 f. und von späteren Zeugnissen beispielshalber Arndts Worte 2, 53 (1858): „Katharina sah den blondlockigen Jüngling, der als ein junger Pope in Smolensk einherschritt, er gefiel ihren Augen, ward als Offizier in die Leibwachen eingestellt, schritt in Rang und Gunst der nordischen Semiramis mit Riesenschritten vorwärts, in wenigen Jahren regierte er ihr Herz, ihre Schlösser und Heere.“

Das männliche Seitenstück dazu ist der Salomon des Nordens, wie Voltaire in einer Huldigungsode des Jahres 1740 zuerst den König Friedrich den Großen begrüßte. Vergl. dazu Melchior Striegel (1794) S. 111.

Allerdings blieb diese Schmeichelei nicht unangefochten. Peyssonel nennt ihn vielmehr geradezu den Nero des Nordens. Darüber belehren Lucians Neueste Reisen (1791) S. 137 und 232 durch charakteristische Angaben.

Erinnert sei ferner an Heines Ausfall 5, 19 (1832) gegen die Vertreter der preußischen Regierung: „O, ich kenne sie, diese Jesuiten des Nordens!“