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Schlachtendenker

Schlachtendenker ist seit 1870 stehender Ruhmestitel des großen Strategen Moltke und wird im DWb. seit dem Okt. dieses Jahres aus Geibel belegt. Vergl. auch Wagner 10, 240, der eine Antwort unseres berühmten „Schlachtendenkers“ erwähnt. Allmählich wurde das Stichwort auch in ironischer Weise mitverwandt. So bezeichnen die Preuß. Jahrbücher (1875) S. 560 den ultramontanen Führer im bayerischen Landtag, den Abgeordneten Jörg, als „Denker der Schlachten".

Der Ausdruck selbst ist bedeutend älter. Das DWb. erinnert mit Recht an eine Wendung Gleims, der im Jahre 1757 von Friedrich dem Großen singt: „Auf der Trommel saß der Held Und dachte seine Schlacht.“ Aber auch das Wort „Schlachtendenker“ selbst ist von Feldmann schon aus dem Jahre 1772 belegt worden. Vergl. ZfdW. 6, 113 f.