Steuerschraube
Steuerschraube dient seit den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts als anschauliche Schelte künstlich gesteigerten Steuerdrucks. Siehe Sanders, Ergb. S. 461. Vergl. auch die Grenzb. 1870, 2. Sem. 3, 31 und Bismarck, Polit. Reden 8, 370 (1881). Die Deutsche Revue, 13. Jahrgang, Bd. 3, S. 234 ff. widmet der kritischen Prüfung des Schlagwortes einen eigenen Artikel und erläutert den bildlichen Ausdruck: „Man meint damit, daß, wie die Schraube dazu dient, einen allmählich sich steigernden Druck aus einen Körper auszuüben oder einen solchen allmählich in die Höhe zu treiben, so immer höhere Summen von den Steuerpflichtigen erpreßt werden. Damit wirft man der Staatsregierung vor, dass ihr Bestreben auf fortdauernd höhere Steuerbelastung gerichtet sei, den Steuergesetzen aber, dass sie die Handhabe zur Verwirklichung dieses Bestrebens bieten.“
Neuerdings gehört das Schlagwort zu den Lieblingstrümpfen der Sozialdemokratie vor allem.