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Enttäuschung

235.

Enttäuschung. — Wenn ein langes Leben und Tun samt Reden und Schriften von einer Person öffentlich Zeugnis ablegt, so pflegt der Umgang mit ihr zu enttäuschen, aus doppeltem Grunde: einmal weil man zuviel von einer kurzen Zeitspanne Verkehrs erwartet — nämlich alles das, was erst die tausend Gelegenheiten des Lebens sichtbar werden ließen —, und sodann weil jeder Anerkannte sich keine Mühe gibt, im einzelnen noch um Anerkennung zu buhlen. Er ist zu nachlässig — und wir sind zu gespannt.