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Warum Gelehrte edler als Künstler sind

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Warum Gelehrte edler als Künstler sind. — Die Wissenschaft bedarf edlerer Naturen als die Dichtkunst: sie müssen einfacher, weniger ehrgeizig, enthaltsamer, stiller, nicht so auf Nachruhm bedacht sein und sich über Sachen vergessen, welche selten dem Auge vieler eines solchen Opfers der Persönlichkeit würdig erscheinen. Dazu kommt eine andre Einbusse, deren sie sich bewusst sind: die Art ihrer Beschäftigung, die fortwährende Aufforderung zur größten Nüchternheit schwächt ihren Willen, das Feuer wird nicht so stark unterhalten wie auf dem Herde der dichterischen Naturen: und deshalb verlieren sie häufig in früheren Lebensjahren als jene ihre höchste Kraft und Blüte — und, wie gesagt, sie wissen um diese Gefahr. Unter allen Umständen erscheinen sie unbegabter, weil sie weniger glänzen, und werden für weniger gelten, als sie sind.