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Junge Talente

285.

Junge Talente. — In Hinsicht auf junge Talente muss man streng nach der Goetheschen Maxime verfahren, dass man oft dem Irrtume nicht schaden dürfe, um der Wahrheit nicht zu schaden. Ihr Zustand ist gleich den Krankheiten der Schwangerschaft und bringt seltsame Gelüste mit sich: welche man ihnen, so gut es gehen will, befriedigen und nachsehen sollte, um der Frucht willen, die man von ihnen hofft. Freilich muss man, als Krankenwärter dieser wunderlichen Kranken, die schwere Kunst der freiwilligen Selbst-Demütigung verstehen.