Komisch
Komisch. Im „Scherze“ hebt das „Spiel von Gedanken“ an, „die insgesamt, sofern sie sich sinnlich ausdrücken wollen, auch den Körper beschäftigen“, „indem der Verstand in dieser Darstellung, worin er das Erwartete nicht findet, plötzlich nachläßt, so fühlt man die Wirkung dieser Nachlassung im Körper durch die Schwingung der Organe, welche die Herstellung ihres Gleichgewichts befördert und auf die Gesundheit einen wohltätigen Einfluß hat“. „Es muß in allem, was ein lebhaftes, erschütterndes Lachen erregen soll, etwas Widersinniges sein (woran also der Verstand an sich kein Wohlgefallen finden kann).“ Das Lachen ist „ein Affekt aus der plötzlichen Verwandlung einer gespannten Erwartung in nichts“. „Eben diese Verwandlung, die für den Verstand gewiß nicht erfreulich ist, erfreut doch indirekt auf einen Augenblick sehr lebhaft. Also muß die Ursache in dem Einflüsse der Vorstellung auf den Körper und dessen Wechselwirkung auf das Gemüt bestehen; und zwar nicht, sofern die Vorstellung objektiv ein Gegenstand des Vergnügens ist (denn wie kann eine getäuschte Erwartung vergnügen?), sondern lediglich dadurch, daß sie als bloßes Spiel der Vorstellungen ein Gleichgewicht der Lebenskräfte im Körper hervorbringt.“ Der Spaß muß hier stets etwas enthalten, was auf einen Augenblick täuschen kann; eine wechselseitige Anspannung und Abspannung findet psychisch wie physisch statt, KU Anmerk. § 54 (II 190 ff.). „Wenn ich etwas höre, was einen Schein einer klugen, zweckmäßigen Beziehung hat, sich selbst aber gänzlich aufhebt oder zur Kleinigkeit herabsinkt. So wird der auf eine Seite gebogene Nerv gleichsam zurückschlagend und bebend.“ „Es scheint der Grund des Lachens in dem Erzittern der schnell gezwickten Nerven zu bestehen, das sich durchs ganze System fortpflanzt“, Bruchstücke aus d. Nachlaß (VIII 279). Vgl. Lachen.