Körper
Körper. Körper sind als solche nicht Dinge an sich, sondern Erscheinungen von solchen. Die Körper existieren aber wirklich, d. h. die Subjekte sind genötigt, räumlich bestimmte Erfahrungskomplexe, die zueinander in bestimmten (mechanisch-dynamischen) Beziehungen stehen, wahrzunehmen und als wahrnehmbar, als Gegenstände möglicher Erfahrung anzusetzen, auch wo und wann sie nicht wahrgenommen werden. Wenn auch die Dinge nicht schon an sich, sondern erst und nur in bezug auf das erkennende Bewußtsein Körper sind, so müssen sie doch allen gleichorganisierten Subjekten sich als Körper darstellen und die Gesetze der Körperwelt gelten für alle Erkennenden gleich; diese Welt ist von den einzelnen Subjekten unabhängig, ihnen gemeinsam angehörig, vom Ablauf psychisch-subjektiver Erlebnisse unterschieden.
Die Körper bestehen aus physischen „Monaden“ (s. d.), Monad. phys., Satz V (VII 349 f.). Die Vorstellung eines Körpers enthält „gar nichts, was einem Gegenstande an sich selbst zukommen könnte, sondern bloß die Erscheinungen von etwas und die Art, wie wir dadurch affiziert werden“, KrV tr. Ästh. § 8 (I 97—Rc 115). Ich sage aber nicht, die Körper scheinen bloß außer mir zu sein, wenn ich sie als Erscheinungen (s. d.) bestimme, ibid. (I 103— Rc 121). Die körperlichen Dinge sind „immer nur Verhältnisse, wenigstens der Teile außer einander“, ibid. tr. Anal. Anh. Anmerk. zur Amphibolie (I 307—Rc 373). Es gibt außer uns Körper, d. h. Dinge, die wir nur „durch die Vorstellungen kennen, welche ihr Einfluß auf unsere Sinnlichkeit uns verschafft, und denen wir die Benennung eines Körpers geben, welches Wort also bloß die Erscheinung jenes uns unbekannten, aber nichtsdestoweniger wirklichen Gegenstandes bedeutet“. Die „Materialität“ gehört bloß zur Erscheinung der Dinge, Prol. § 13 Anmerk. II (III 43 f.). Ein Körper in physischer Bedeutung ist „eine Materie zwischen bestimmten Grenzen“, Anfangsgr. d. Naturw. 2. H. Allg. Anmerk. zur Dynamik (VII 265). In mechanischer Bedeutung ist der Körper „eine Masse von bestimmter Gestalt“. ibid. 3. H. Erklär. 2 (VII 283). In phänomenologischer Bedeutung ist der Körper Erscheinung. Das Einfache (s. d.) ist nicht in den Sinnesobjekten zu finden, auch nicht für die schärfsten Sinne. So bleibt kein Ausweg übrig, als zu gestehen: „daß die Körper gar nicht Dinge an sich selbst, und ihre Sinnenvorstellungen, die wir mit dem Namen der körperlichen Dinge belegen, nichts als die Erscheinung von irgend etwas sei, was, als Ding an sich selbst, allein das Einfache enthalten kann, für uns aber gänzlich unerkennbar bleibt, weil die Anschauung, unter der es uns allein gegeben wird, nicht seine Eigenschaften, die ihm für sich selbst zukommen, sondern nur die subjektiven Bedingungen unserer Sinnlichkeit an die Hand gibt, unter denen wir allein von ihnen eine anschauliche Vorstellung erhalten können“, Üb. e. Entdeck. 1. Abs. C (V 3, 29 f.).
„Die Frage, ob die Körper außer mir etwas Wirkliches sind, wird so beantwortet: Körper sind außer meiner Sinnlichkeit keine Körper (phaenomena), und also sind sie nur in der Vorstellungskraft empfindender Wesen. Ob diesen ihren Erscheinungen etwas außer mir korrespondiere, ist eine Frage von der Ursache dieser Erscheinung, und nicht von der Existenz dessen, was erscheint, selbst. Diese Existenz als eines Gegenstandes ist die Vorstellung des Zusammenhanges mit allen Erscheinungen nach Gesetzen“, N 4536. Beim Phaenomenon „ist die Rede niemals von absoluter Existenz“, N 5400; vgl. 5461, 5395. Vgl. Außenwelt, Materie.