Mystik
Mystik. Wer die Weisheit als von oben herab dem Menschen „durch Inspiration“ eingegossen denkt (also als „passives Erkenntnismittel“), denkt sich „das Unding der Möglichkeit einer übersinnlichen Erfahrung, welches im geraden Widerspruch mit sich selbst ist (das Transzendente als immanent vorzustellen), und fußt sich auf eine gewisse Geheimlehre, Mystik genannt, welche das gerade Gegenteil der Philosophie ist, und doch eben darin, daß sie es ist (wie der Alchimist), den großen Fund setzt, aller Arbeit vernünftiger aber mühsamer Naturforschung überhoben, sich im süßen Zustande des Genießens selig zu träumen“. Es ist dies eine „Afterphilosophie“, Vorrede zu R. B. Jachmanns „Prüfung der Kantischen Religionsphilosophie“ (VIII 185). Gegen alle mystische „Schwärmerei“ (s. d.) ist der Standpunkt kritischer Vernunft aufrechtzuhalten. Vgl, Gefühlsphilosophie.