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Methode

Methode. „In allen Wissenschaften, deren Grundsätze entweder durch die sinnliche Anschauung (Erfahrung) oder durch die zwar sinnliche, aber reine Anschauung (der Begriffe des Raumes, der Zeit und der Zahl) anschaulich gegeben werden, d. i. in der Naturwissenschaft und Mathematik, gibt der Gebrauch die Methode. Durch Versuchen und Erfinden wird, nachdem die Wissenschaft zu einigem Umfang und kunstgerechter Form gelangt ist der Weg und die Weise klar, die man einzuschlagen hat, damit sie vollständig werde und nach Austilgung der Flecken, die sowohl in Irrtümern als wie in verworrenen Gedanken bestehen, reiner erglänze.“ „Dagegen ist der Gebrauch des Verstandes in solchen Wissenschaften, deren ursprüngliche Begriffe sowohl als Grundsätze durch die sinnliche Anschauung gegeben werden, nur ein logischer, d. i. ein solcher, durch den wir nur die Erkenntnisse in Beziehung auf das Ganze gemäß dem Satze des Widerspruchs einander unterordnen, und zwar die Erscheinungen den allgemeineren Erscheinungen und die Folgesätze der reinen Anschauung den anschaulichen Axiomen. Allein in der reinen Philosophie, wozu die Metaphysik gehört, in der der Gebrauch des Verstandes in bezug auf die Prinzipien ein realer ist, d. h. wo die ursprünglichen Begriffe der Dinge und Verhältnisse und die Grundsätze selbst durch den reinen Verstand selbst ursprünglich gegeben werden, und, da sie keine Anschauungen sind, der Irrtum nicht immer vermieden werden kann, geht die Methode aller Wissenschaft voraus“, Mund. sens. § 23 (V 2, 120 f.); vgl. Metaphysik. Methode ist „ein Verfahren nach Grundsätzen“. Man kann die Methode der „Metaphysik“ (s. d.) in „naturalistische“, „szientifische“ einteilen. „Der Naturalist der reinen Vernunft nimmt es sich zum Grundsatze, daß durch gemeine Vernunft ohne Wissenschaft (welche er die gesunde Vernunft nennt) sich in Ansehung der erhabensten Fragen, die die Aufgabe der Metaphysik ausmachen, mehr ausrichten lasse als durch Spekulation.“ Es ist dies „bloße Misologie auf Grundsätze gebracht.“ Die „szientifische“ Methode ist „dogmatisch“ (s. d.), „skeptisch“ (s. d.) oder „kritisch“; jedenfalls muß sie aber „systematisch“ sein, KrV tr. Meth. 4. H. (I 701 f.—Rc 858 f.). Methode ist ein Verfahren, „nach Prinzipien der Vernunft, wodurch das Mannigfaltige einer Erkenntnis allein ein System werden kann“, KpV 2. T. (II 191). Vgl. Manier. „Alle Betrachtung über die Methode ist das Wichtigste einer Wissenschaft“, N 5061. Vgl. Transzendentalphilosophie.