Mechanismus
Mechanismus s. Mechanik. — „Die Erklärungsart der spezifischen Verschiedenheit der Materien durch die Beschaffenheit und Zusammensetzung ihrer kleinsten Teile, als Maschinen, ist die mechanische Naturphilosophie“ (Atomistik oder Korpuskularphilosophie). „Das Wesentliche derselben besteht in der Voraussetzung der absoluten Undurchdringlichkeit der primitiven Materie, in der absoluten Gleichartigkeit dieses Stoffs und dem allein übrig gelassenen Unterschiede in der Gestalt, und in der absoluten Unüberwindlichkeit des Zusammenhanges der Materie in diesen Grund-körperchen selbst“, Anfangsgr. d. Naturw. Allg. Anmerk. zur Dynamik (VII 278); vgl. Dynamismus. Man kann „alle Notwendigkeit der Begebenheiten in der Zeit nach dem Naturgesetze der Kausalität“ den „Mechanismus“ der Natur nennen, „ob man gleich darunter nicht versteht, daß Dinge, die ihm unterworfen sind, wirklich materielle Maschinen sein müßten“. „Hier wird nur auf die Notwendigkeit der Verknüpfung der Begebenheiten in einer Zeitreihe, so wie sie sich nach dem Naturgesetze entwickelt, gesehen, man mag nun das Subjekt, in welchem dieser Ablauf geschieht, Automaton materiale, da das Maschinenwesen durch Materie, oder mit Leibniz spirituale, da es durch Vorstellungen betrieben wird, nennen“, wie dies bei der bloß psychologischen (nicht transzendentalen) Freiheit (s. d.) der Fall ist, KpV 1. T. 1. B. 3. H. Kritische Beleuchtung ... (II 125). Mechanismus und Zweckmäßigkeit (s. d.) schließen einander nicht aus, sondern es können Zwecke durch den Mechanismus der Natur selbst erreicht werden. Dem Mechanismus des Geschehens in allem nachzugehen, ist eine Bedingung aller Naturwissenschaft (s. Zweck).