Einfassung. (Baukunst) Die Einfassungen der Öffnungen, nämlich der Türen oder Fenster. Wenn die Öffnungen nicht als bloße Löcher erscheinen sollen, deren Figur und Größe man für unbestimmt und zufällig halten könnte, so muss etwas da sein, das sie bestimmt und jede zu etwas Ganzem macht.1 Dieses wird offenbar durch die Einfassungen erhalten, welche den Öffnungen das Ansehen von Dingen geben, die mit Fleiß gemacht sind, und ihre bestimmte Grenzen haben. Jedermann wird fühlen, dass Fenster an der Außenseite eines Hauses, die ohne Einfassung sind, bloß wie Löcher aussehen; aus ihrer Einfassung aber entsteht das Gefühl, dass sie nichts zufälliges, sondern etwas ordentlich abgemessenes und fertig gemachtes seien. Dieselbe Wirkung tun auch die Gewände, welche gleichsam die Rahmen sind, in welche die Öffnungen eingefasst werden.
Zur Breite der Einfassungen und der Gewände wird allgemein der sechste Teil der Breite der ganzen Öffnung genommen. Die Verzierungen an den Gewänden müssen nicht übertrieben sein, und sich überhaupt nach der Bauart des Ganzen richten.
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1 S. Ganz.