Folie d'Espagne. (Musik und Tanzkunst) Ist ein Tanz von ernsthafter Art für eine Person, der auf der Schaubühne aus der Mode gekommen. Die Musik ist in 3/4 Takt gesetzt und hat wegen ihrer Einfalt, ihrer vollen und leichten Harmonie etwas, das dem ungeübtesten Ohr faßlich und angenehm ist. Das Stück fängt im Niederschlag an und hat Abschnitte von zwei Takten, so dass allemal auf den zweiten Takt eine halbe Kadenz kommt. Im ersten Takt des Abschnitts hat das erste Viertel den stärksten Akzent, das zweite aber einen Punkt; wird also länger als das erste angehalten. Im zweiten Takt aber werden das zweite und dritte Viertel leicht angeschlagen.
Die Harmonie ist höchst einfach, ohne Dissonanzen und man vermeidet so gar die Verwechslungen des Dreiklanges und um sie noch einfacher zu machen, lässt man gar oft in der oberen Stimme die Oktave des Basses hören, welches sonst in anderen Stücken sorgfältig vermieden wird.
Das ganze Stück besteht aus zwei Teilen, jeder von acht Takten. Der erste schließt im achten Takt in die Dominante und der andere in die Tonika. Nach diesen 16 Takten wird das Stück, so oft als man will, mit melodischen Abänderungen wiederholt. Durchaus aber wird auf jeden Takt nur eine einzige Harmonie genommen.