C
[Antikisches Paris, Katakomben, démolitions, Untergang von Paris]
»Facilis descensus Averno.«
Vergil
»Ici même les automobiles ont l’air d’être anciennes.«
Guillaume Apollinaire
In einer Passage ist der Surrealismus geboren worden. Und unterm Protektorat welcher Musen! [C 1, 2]
Der Vater des Surrealismus war Dada, seine Mutter war eine Passage. Dada war, als er ihre Bekanntschaft machte, schon alt. Ende 1919 verlegten Aragon und Breton aus Abneigung gegen Montparnasse und Montmartre ihre Zusammenkünfte mit Freunden in ein Café der Passage de l’Opéra. Der Durchbruch des Boulevard Haussmann hat ihr ein Ende gemacht. Louis Aragon hat über sie 135 Seiten geschrieben, in deren Quersumme sich die Neunzahl der Musen versteckt hält, die den kleinen Surrealismus mit ihren Geschenken begabt haben. Sie heißen: Luna, die Gräfin Geschwitz, Kate Greenaway, Mors, Cléo de Mérode, Dulcinea, Libido, Baby Cadum und Friederike Kempner. (statt Gräfin Geschwitz: Tipse?) [C 1, 3]
Caissière als Danae [C 1, 4]
Pausanias schrieb seine Topographie von Griechenland 200 n. Chr. als die Kultstätten und viele der anderen Monumente zu verfallen begannen. [C 1, 5]
Es gibt weniges in der Geschichte der Menschheit, wovon wir soviel wissen wie von der Geschichte der Stadt Paris. Tausende und zehntausende von Bänden sind einzig der Erforschung dieses winzigen Fleckens Erde gewidmet. Die echten Führer durch die Altertümer der alten Lutetia Parisorum kommen schon aus dem 16ten Jahrhundert. Der Katalog der kaiserlichen Bibliothek, der unter Napoleon III in Druck ging, enthält fast hundert Seiten unter dem Stichwort Paris und auch diese Sammlung ist bei weitem nicht vollständig. Viele der Hauptstraßen haben ihre Sonderliteratur und über Tausende der unscheinbarsten Häuser besitzen wir schriftliche Nachsicht. Mit einem schönen Worte nannte Hofmannsthal 〈diese Stadt〉 »eine Landschaft aus lauter Leben gebaut«. Und in der attraction, die sie über Menschen ausübt, wirkt eine Art von Schönheit wie sie großer Landschaft eignet – genauer gesagt: der vulkanischen. Paris ist in der sozialen Ordnung ein Gegenbild von dem, was in der geographischen der Vesuv ist. Ein drohendes, gefährliches Massiv, ein immer tätiger Herd der Revolution. Wie aber die Abhänge des Vesuv dank der sie deckenden Lavaschichten zu paradiesischen Fruchtgärten wurden, so blühen auf der Lava der Revolutionen die Kunst, das festliche Leben, die Mode wie nirgend sonst. ■ Mode ■ [C 1, 6]
Balzac hat die mythische Verfassung seiner Welt durch deren bestimmte topographische Umrisse gesichert. Paris ist der Boden seiner Mythologie – Paris mit seinen zwei, drei großen Bankiers (Nucingen, du Tillet), Paris mit seinem großen Arzte Horace Bianchon, mit seinem Unternehmer César Birotteau, mit seinen vier oder fünf großen Kokotten, mit seinem Wucherer Gobseck, seinen paar Advokaten und Militärs. Vor allen Dingen aber sind es immer wieder dieselben Straßen und Winkel, Gelasse und Ecken, aus denen die Figuren dieses Kreises ans Licht treten. Was heißt das anderes als daß die Topographie der Aufriß dieses, wie jedes, mythischen Traditionsraums ist, ja der Schlüssel derselben werden kann, wie sie es dem Pausanias für Griechenland wurde, wie die Geschichte und Lage der pariser Passagen für dies Jahrhundert Unterwelt, in das Paris versank, es werden soll. [C 1, 7]
Die Stadt zehnfach und hundertfach topographisch zu erbauen aus ihren Passagen und ihren Toren, ihren Friedhöfen und Bordellen, ihren Bahnhöfen und ihren … genau wie sich früher durch ihre Kirchen und ihre Märkte bestimmte. Und die geheimeren, tiefer gelagerten Stadtfiguren: Morde und Rebellionen, die blutigen Knoten im Straßennetze, Lagerstätten der Liebe und Feuersbrünste. ◼ Flaneur ◼ [C 1, 8]
Ließe nicht ein passionierender Film sich aus dem Stadtplan von Paris gewinnen? aus der Entwicklung seiner verschiedenen Gestalten in zeitlicher Abfolge? aus der Verdichtung einer jahrhundertelangen Bewegung von Straßen, Boulevards, Passagen, Plätzen im Zeitraum einer halben Stunde? Und was anderes tut der Flaneur? ◼ Flaneur ◼ [C 1, 9]
»Il y a, à deux pas du Palais-Royal, – entre la cour des Fontaines et la rue Neuve-des-Bons-Enfants, – un petit passage noir et tortueux, orné d’un écrivain public et d’une fruitière. Cela peut ressembler à l’antre de Cacus ou de Trophonius, mais cela ne pourra jamais ressembler à un passage, – même avec de la bonne volonté et des becs de gaz.« Delvau: Les dessous de Paris Paris 1860 p 105/106 [C 1 a, 1]
Man zeigte im alten Griechenland Stellen, an denen es in die Unterwelt hinabging. Auch unser waches Dasein ist ein Land, in dem es an verborgenen Stellen in die Unterwelt hinabgeht, voll unscheinbarer Örter, wo die Träume münden. Alle Tage gehen wir nichtsahnend an ihnen vorüber, kaum aber kommt der Schlaf, so tasten wir mit geschwinden Griffen zu ihnen zurück und verlieren uns in den dunklen Gängen. Das Häuserlabyrinth der Städte gleicht am hellen Tage dem Bewußtsein; die Passagen (das sind die Galerien, die in ihr vergangenes Dasein führen) münden tagsüber unbemerkt in die Straßen. Nachts unter den dunklen Häusermassen aber tritt ihr kompakteres Dunkel erschreckend heraus und der späte Passant hastet an ihnen vorüber, es sei denn, daß wir ihn zur Reise durch die schmale Gasse ermuntert haben.
Aber ein anderes System von Galerien, die unterirdisch durch Paris sich hinziehen: die Métro, wo am Abend rot die Lichter aufglühen, die den Weg in den Hades der Namen zeigen. Combat – Elysée – Georges V – Etienne Marcel – Solférino – Invalides – Vaugirard haben die schmachvollen Ketten der rue, der place von sich abgeworfen, sind hier im blitzdurchzuckten, pfiffdurchgellten Dunkel zu ungestalten Kloakengöttern, Katakombenfeen geworden. Dies Labyrinth beherbergt in seinem Innern nicht einen sondern Dutzende blinder, rasender Stiere, in deren Rachen nicht jährlich eine thebanische Jungfrau, sondern allmorgentlich tausende bleichsüchtiger Midinetten, unausgeschlafener Kommis sich werfen müssen. ◼ Straßennamen ◼ Hier unten nichts mehr von dem Aufeinanderprall, der Überschneidung von Namen, die das oberirdische Sprachnetz der Stadt bilden. Ein jeder haust hier einzeln, die Hölle sein Hofstaat, Amer Picon Dubonnet sind die Hüter der Schwelle. [C 1 a, 2]
»Hat nicht jedes Quartier seine eigentliche Blütezeit etwas bevor es vollständig bebaut ist? Und dann beschreibt sein Planet eine Kurve, nähert sich dem Handel und hier wieder erst dem großen und dann dem kleinen. Solange die Straße noch etwas neu ist, gehört sie den kleinen Leuten und wird sie erst los, wenn die Mode ihr lächelt. Ohne aufs Geld zu sehen, machen die Interessenten sich gegenseitig die kleinen Häuser und die einzelnen Wohnungen streitig, solange nämlich hier schöne Frauen mit der strahlenden Eleganz, die nicht nur dem Salon sondern dem Haus und sogar der Straße zur Zier wird, ihre Empfänge veranstalten und empfangen werden. Und ist die schöne Dame einmal Passantin geworden, dann will sie auch Kaufläden und häufig kommt es die Straße teuer zu stehen, wenn sie sich zu geschwind diesem Wunsch anpaßt. Dann fängt man an, die Höfe zu verkleinern, manche fallen ganz fort, man rückt in den Häusern zusammen und am Ende kommt dann ein Neujahrstag, an dem es gegen den guten Ton ist, ein〈e〉 solche Adresse auf seiner Besuchskarte zu haben. Denn die Mehrzahl der Mieter sind nur Gewerbeleute und die Torwege haben nicht mehr viel zu verlieren, wenn sie hin und wieder einem der kleinen Handwerker Zuflucht gewähren, deren kümmerliche Bretterbuden an die Stelle der Läden getreten sind.« Lefeuve: Les anciennes maisons de Paris sous Napoléon III Paris Bruxelles 1873 I p 482 ◼ Mode ◼ [C 1 a, 3]
Es ist für das schwach entwickelte Selbstgefühl der meisten europäischen Großstädte ein trauriges Zeugnis, daß so sehr wenige und jedenfalls keine deutsche, einen so handlichen, minutiösen und dauerhaften Plan haben wie er für Paris existiert. Das ist mit seinen 22 Karten von allen pariser Arrondissements und von den Parks von Boulogne und Vincennes der ausgezeichnete plan Taride. Wer je in einer fremden Stadt an einer Straßenecke bei schlechtem Wetter mit einem der großen papiernen Stadtpläne hantieren mußte, die bei jedem Windzug wie ein Segel schwellen, an jeder Kante durchreißen und bald nur noch ein Häufchen schmutziger bunter Blätter sind, mit denen man sich herumquält wie mit einem Puzzle, der lerne aus dem Studium des plan Taride, was ein Stadtplan sein kann. Leuten, denen die Phantasie bei der Versenkung in ihn nicht wach wird und die ihren pariser Erlebnissen nicht lieber über einem Stadtplan als über Photos oder Reiseaufzeichnungen nachhängen, denen kann nicht geholfen werden. [C 1 a, 4]
Paris steht über einem Höhlensystem, aus dem Geräusche der Métro und Eisenbahnen heraufdröhnen, in dem jeder Omnibus, jeder Lastwagen langausgehaltenen Widerhall erweckt. Und dieses große technische Straßen- und Röhrensystem durchkreuzt sich mit den altertümlichen Gewölben, den Kalksteinbrüchen, Grotten, Katakomben, die seit dem frühen Mittelalter Jahrhunderte hindurch gewachsen sind. Noch heute kann man gegen zwei Franken Entgelt sich seine Eintrittskarte zum Besuche dieses nächtlichsten Paris lösen, das so viel billiger und ungefährlicher als das der Oberwelt ist. Das Mittelalter hat es anders gesehen. Aus Quellen wissen wir, daß hin und wieder sich kluge Leute erbötig machten, gegen hohe Bezahlung und Schweigegelübde ihren Mitbürgern dort unten den Teufel in seiner höllischen Majestät zu zeigen. Ein Finanzunternehmen, das für die Geprellten viel weniger riskant war als für den betreffenden Gauner. Mußte die Kirche eine unechte Teufelserscheinung der Gotteslästerung nicht beinahe gleichsetzen? Auch sonst warf diese unterirdische Stadt für die, die sich in ihr ausgekannt haben, ihren greifbaren Nutzen ab. Denn ihre Straßen schnitten die große Zollmauer, mit der die fermiers généraux ihre Rechte auf Abgaben von der Einfuhr sich sicherten. Der Schmuggelverkehr im sechzehnten und achtzehnten Jahrhundert ging zum großen Teil unter der Erde vor sich. Wir wissen auch, daß in Zeiten öffentlicher Erregung sehr schnell unheimliche Gerüchte über die Katakomben umliefen, zu schweigen von den prophetischen Geistern und wei〈s〉en Frauen, die von rechtswegen dahin zuständig sind. Am Tage nach der Flucht Ludwigs XVI verbreitete die Revolutionsregierung Plakate, in denen sie genaueste Durchsuchung dieser Gänge anordnete. Und ein paar Jahre später ging unversehens das Gerücht durch die Massen, einige Stadtviertel seien dem Einbruch nahe. [C 2, 1]
Die Stadt auch weiter zu erbauen aus ihren »fontaines«. »Quelques rues ont conservé le nom de ceux-ci, quoique le plus célèbre d’entre eux, le Puits d’Amour, qui était situé non loin des halles, dans la rue de la Truanderie, ait été tari, comblé, rasé, sans laisser de traces. Il n’en est point ainsi de ce puits à écho dont le sobriquet a été donné à la rue du Puits-qui-Parle, ni du puits que le tanneur Adam-l’Hermite avait fait creuser dans le quartier Saint-Victor; nous avons connu les rues du Puits-Mauconseil, du Puits-de-Fer, du Puits-du-Chapitre, du Puits-Certain, du Bon-Puits, et enfin la rue du Puits qui, après avoir été le rue du Bout-du-Monde, est devenue l’impasse Saint-Claude-Montmartre. Les fontaines marchandes, les fontaines à la sangle, les porteurs d’eau iront rejoindre les puits publics, et nos enfants, qui auront de l’eau avec facilité aux derniers étages des maisons les plus élevées de Paris, s’étonneront que nous ayons conservé si longtemps ces moyens primitifs de pourvoir à l’un des plus impérieux besoins de l’homme.« Maxime du Camp: Paris Ses organes, ses fonctions et sa vie Paris 1875 V p 263 [C 2, 2]
Eine andere Topographie, nicht architektonisch sondern anthropozentrisch gedacht, würde uns das stillste Quartier, das abgelegne vierzehnte Arrondissement mit einem Schlag in seinem wahren Lichte zeigen. So sah es wenigstens schon Jules Janin vor hundert Jahren. Wer darin zur Welt kam, konnte das bewegteste, verwegenste Leben führen ohne es je zu verlassen. Denn in ihm liegen, eines nach dem andern, all die Gebäude des öffentlichen Elends, der proletarischen Not in lückenlosester Folge: die Entbindungsanstalt, das Findelhaus, das Hospital, die berühmte Santé: das große pariser Gefängnis und das Schaffott. Nachts sieht man auf versteckten, schmalen Bänken – nicht etwa auf den komfortablen der Squares – Männer zum Schlafen wie im Wartesaal auf einer Zwischenstation dieser schrecklichen Reise dahingestreckt. [C 2, 3]
Es gibt architektonische Embleme des Handels: Stufen führen zur Apotheke, der Zigarrenladen hat sich der Ecke bemächtigt. Der Handel weiß die Schwelle zu nutzen: vor der Passage, der Eisbahn, der Schwimmanstalt, de〈m〉 Bahnsteig steht als Hüterin der Schwelle eine Henne, die automatisch blecherne Eier legt, die im Innern Bonbons haben, neben ihr eine automatische Wahrsagerin, ein automatischer Stanzapparat, von dem wir unsern Namen auf ein Blechband prägen lassen, das uns das Schicksal am Collier befestigt. [C 2, 4]
Im alten Paris gab es Hinrichtungen (z. B. durch den Strang) auf offener Straße, [C 2, 5]
Rodenberg spricht von der »stygischen Existenz« gewisser wertloser Papiere – z. B. Aktien der Caisse-Mirès –, die in der Hoffnung auf »künftige Wiederauferstehung nach täglichen Chancen« von der »petite pègre« der Börse verkauft werden. Julius Rodenberg: Paris bei Sonnenschein und Lampenlicht Berlin 1867 p 102/103 [C 2 a, 1]
Konservative Tendenz des pariser Lebens: noch im Jahr 1867 faßt ein Unternehmer den Plan, fünfhundert Sänften in Paris zirkulieren zu lassen. [C 2 a, 2]
Zur mythologischen Topographie von Paris: welchen Charakter die Tore ihm geben. Wichtig ist ihre Zweiheit: Grenzpforten und Triumphtore. Geheimnis des ins Innere der Stadt einbezogenen Grenzsteins, der ehemals den Ort markierte, wo sie zu Ende war. – Auf der andern Seite der Triumphbogen, der heute zur Rettungsinsel geworden ist. Aus dem Erfahrungskreise der Schwelle hat das Tor sich entwickelt, das den verwandelt, der unter seiner Wölbung hindurchschreitet. Das römische Siegestor macht aus dem heimkehrenden Feldherrn den Triumphator. (Widersinn der Reliefs an der inneren Torwandung? ein klassizistisches Mißverständnis?) [C 2 a, 3]
Die Galerie, die zu den Müttern führt, ist aus Holz. Holz tritt auch bei den gewaltigen Umwandlungen im Bilde der Großstadt transitorisch immer wieder auf, baut mitten in den modernen Verkehr in hölzernen Bauzäunen, hölzernen Planken, die über die aufgerissenen Substruktionen gelegt sind, das Bild ihrer dörflichen Urzeit. ◼ Eisen ◼ [C 2 a, 4]
»Es ist der finster beginnende Traum von den Nordstraßen der Großstadt, nicht nur Paris vielleicht auch Berlin und das nur flüchtig gekannte London, finster beginnend, regenlose Dämmerung und doch Feuchtheit. Die Straße verengert sich, die Häuser rücken rechts und links näher, es wird schließlich eine Passage mit trüben Scheibenwänden, ein Glasgang, rechts und links: sind es garstige Weinstuben mit lauernden Kellnerinnen in schwarz und weißen Seidenblusen? es riecht nach vergossenem Kratzer. Oder sind es bunthelle Bordellflure? Wie ich aber weiterkomme, sind es zu beiden Seiten sommergrüne kleine Türen und ländliche Fensterläden, volets, und sitzen da nicht gutalte Weiblein und spinnen und hinter den Fenstern bei den etwas steifen Blumenstöcken wie in Bauerngärten und doch in holdem Zimmer helle Jungfern und es singt: ›Eins spinnt Seide …‹« Franz Hessel: Manuscript vgl, Strindberg: Die Drangsale des Lotsen [C 2 a, 5]
Vor dem Eingang ein Briefkasten: letzte Gelegenheit, der Welt, die man verläßt, ein Zeichen zu geben. [C 2 a, 6]
Unterirdische Spazierbesichtigung der Kanalisation. Beliebter parcours: Châtelet-Madeleine. [C 2 a, 7]
»Les ruines de l’Eglise et de la Noblesse, celles de la Féodalité, du Moyen-Age, sont sublimes et frappent aujourd’hui d’admiration les vainqueurs étonnés, ébahis; mais celles de la Bourgeoisie seront un ignoble détritus de carton-pierre, de plâtres, de coloriages.« Le diable à Paris Paris 1845 II p 18 (Balzac: Ce qui disparait de Paris) ◼ Sammler ◼ [C 2 a, 8]
… dies alles sind die Passagen in unsern Augen. Und nichts von alledem sind sie gewesen. »Car c’est aujourd’hui seulement que la pioche les menace, qu’ils sont effectivement devenus les sanctuaires d’un culte de l’éphémère, qu’ils sont devenus le paysage fantomatique des plaisirs et des professions maudites, incompréhensibles hier et que demain ne connaîtra jamais.« Louis Aragon: Le paysan de Paris Paris 1926 p 19 ◼ Sammler ◼ [C 2 a, 9]
Plötzliche Vergangenheit einer Stadt: Erleuchtete Fenster vor Weihnachten leuchten als brennten sie noch von 1880 her. [C 2 a, 10]
Der Traum – das ist die Erde, in der die Funde gemacht werden, die von der Urgeschichte des 19ten Jahrhunderts Zeugnis ablegen. ◼ Traum ◼ [C 2 a, 11]
Motive für den Untergang der Passagen: Verbreiterte Trottoirs, elektrisches Licht, Verbot für Prostituierte, Kultur der Freiluft. [C 2 a, 12]
Die Wiedergeburt des archaischen Dramas der Griechen auf den Bretterbuden der foire. Der Polizeipräfekt gestattet auf diesen Bühnen nur Dialoge. »Ce troisième personnage est muet, de par M. le Préfet de Police, qui ne permet que le dialogue aux théâtres dits forains.« Gérard de Nerval: Le cabaret dé la Mère Saguet. Paris 〈1927〉 p 259/260 (Le boulevard du Temple Autrefois et aujourd’hui) [C 3, 1]
Vor dem Eingang der Passage ein Briefkasten: eine letzte Gelegenheit, der Welt, die man verläßt, ein Zeichen zu geben. [C 3, 2]
Die Stadt ist nur scheinbar gleichförmig. Sogar ihr Name nimmt verschiedenen Klang in den verschiedenen Teilen an. Nirgends, es sei denn in Träumen, ist noch ursprünglicher das Phänomen der Grenze zu erfahren als in Städten. Sie kennen heißt jene Linien, die längs der Eisenbahnüberführungen, quer durch Häuser, innerhalb des Parks, am Ufer des Flusses entlang als Grenzscheiden verlaufen, wissen; heißt diese Grenzen wie auch die Enklaven der verschiednen Gebiete kennen. Als Schwelle zieht die Grenze über Straßen; ein neuer Rayon fängt an wie ein Schritt ins Leere; als sei man auf eine tiefe Stufe getreten, die man nicht sah. [C 3, 3]
Vorm Eingang der Passage, der Eisbahn, des Bierlokals, des Tennisplatzes: Penaten. Die Henne, die goldene Pralinéeier legt, der Automat, der unsern Namen stanzt und jener andere, der uns wiegt – das moderne γνωϑι σεαυτον – Glücksspielapparate, die mechanische Wahrsagerin hüten die Schwelle. Sie finden sich, bemerkenswerterweise, so stetig weder im Innern noch eigentlich im Freien. Sie beschirmen und bezeichnen die Übergänge und die Reise geht Sonntagnachmittags nicht nur ins Grüne, sondern auch zu diesen geheimnisvollen Penaten. ◼ Traumhaus ◼ Liebe ◼ [C 3, 4]
Der despotische Schrecken der Klingel, der über der Wohnung waltet, hat seine Kraft ebenfalls aus dem Zauber der Schwelle. Gellend schickt etwas sich an, die Schwelle zu überschreiten. Aber seltsam wie dies Klingeln wehmütig, glockenhaft wird, wenn es den Abschied ansagt, wie es im Kaiserpanorama mit der leisen Erschütterung des weichenden Bildes einsetzt und das nächste verkündet. ◼ Traumhaus ◼ Liebe ◼ [C 3, 5]
Diese Tore – die Eingänge der Passagen – sind Schwellen. Keine steinerne Stufe markiert sie. Aber das tut die wartende Haltung der wenigen Personen. Sparsam abgemessene Schritte spiegeln, ohne daß sie selbst davon wissen, es ab, daß man vor einem Entschluß steht. ◼ Traumhaus ◼ Liebe ◼ [C 3, 6]
Cours dés miracles neben dem aus »Notre-Dame de Paris« berühmten an der passage du Caire. »On trouve au Marais, dans la rue des Tournelles, le passage et la cour des Miracles; il y avait encore d’autres cours des miracles dans les rues Saint-Denis, du Bac, de Neuilly, des Coquilles, de la Jussienne, Saint-Nicaise et la butte Saint-Roch.« Labedollière: Histoire du nouveau Paris Paris p 31 [Die Stelle nach der diese Hofe benannt wurden Jesaias XXVI, 4/5 und XXVII][C 3, 7]
Mit Beziehung auf Haussmanns Erfolge auf dem Gebiet der Wasserversorgung und der Drainage von Paris: »Les poètes pourraient dire qu’Haussmann fut mieux inspiré par les divinités d’en bas que par les dieux supérieurs.« Dubech-D’Espezel: Histoire de Paris Paris 1926 p 418 [C 3, 8]
Métro. »On a donné à la plupart des stations des noms absurdes, dont le pire semble appartenir à celle qui, à l’angle des rues Bréguet et Saint-Sabin, a fini par réunir dans l’abréviation ›Bréguet-Sabin‹ le nom d’un horloger et le nom d’un saint.« Dubech-D’Espezel: l c p 463 [C 3, 9]
Holz ein archaisches Element im Straßenbild: hölzerne Barrikaden. [C 3, 10]
Juniinsurrektion. »Die meisten Gefangenen wurden nach den Steinbrüchen und unterirdischen Gängen gebracht, welche sich unter den Forts von Paris befinden und die so weitläufig sind, daß die halbe Bevölkerung von Paris in denselben Platz hätte. Die Kälte in diesen unterirdischen Gallerien ist so groß, daß Viele blos durch fortwährendes Rennen oder durch Bewegung der Arme sich die Lebenswärme erhalten konnten und Niemand es wagte, sich auf die kalten Steine niederzulegen … Die Gefangenen gaben allen Gängen Namen von Pariser Straßen, und gaben sich gegenseitig ihre Adressen, wenn sie sich begegneten.« Engländer lc 〈Geschichte der französischen Arbeiter-Associationen Hamburg 1864〉 II p 314/15 [C 3 a, 1]
»Die Pariser Steingruben hängen alle unter einander zusammen … Man hat an mehreren Stellen Pfeiler stehen gelassen, damit die Decke nicht einstürze. An anderen hat man Mauern untergelegt. Diese Mauern bilden lange Gänge unter der Erde, wie enge Straßen. An mehreren sind an den Enden Nummern angeschrieben, um das Verirren zu verhüten, – aber doch darf man sich ohne Führer … wenig in dieses ausgebaute Kalkflöz wagen, … wenn man sich nicht … dem Hungertode aussetzen wollte.« – »Die Sage, daß man in den Kellern der Pariser Steingruben die Sterne bei Tage sehen könne« ist durch einen alten Schacht entstanden, »den man oben mit einem Steine zugedeckt hat, in dem ein kleines Loch von drei Linien Durchmesser ist. Durch dieses scheint der Tag unten in die Finsterniß, wie ein blasser Stern.« J. F. Benzenberg: Briefe geschrieben auf einer Reise nach Paris Dortmund 1805 I p 207/208 [C 3 a, 2]
»… une chose qui fumait et clapotait par la Seine avec le bruit d’un chien qui nage, allant et venant sous les fenêtres des Tuileries, du pont Royal au pont Louis XV: c’était une mécanique bonne à pas grand’chose, une espèce de joujou, une rêverie d’inventeur songe-creux, une utopie: un bateau à vapeur. Les Parisiens regardaient cette inutilité avec indifférence.« Victor Hugo: Les Misérables I cit bei Nadar: Quand j’étais photographe Paris 〈1900〉 p 280 [C 3 a, 3]
»Comme si d’un enchanteur ou d’un machiniste de théâtre, le premier coup de sifflet de la première locomotive a donné le signal d’éveil, d’envolement à toutes choses.« Nadar: Quand j’étais photographe Paris p 281 [C 3 a, 4]
Bezeichnend ist die Entstehungsgeschichte eines der großen Realienbücher über Paris, nämlich von Maxime Du Camp’s »Paris, ses organes, ses fonctions et sa vie dans la seconde moitié du XIXe siècle« 6 vol Paris 1893-96. Über dieses Werk schreibt ein Antiquariatskatalog: »Ouvrage d’un vif intérêt par sa documentation aussi exacte que minutieuse. Du Camp, en effet, n’hésita pas d’exercer les métiers les plus divers, se faisant conducteur d’omnibus, balayeur, égoutier pour se procurer les matériaux de son livre. Cette opiniâtreté l’avait fait surnommer le ›préfet de la Seine in partibus‹ et elle ne fût certes pas étrangère à son élévation à la dignité de sénateur.« Die Entstehung des Buches beschreibt Paul Bourget in seinem »Discours académique du 13 juin 1895. Succession à Maxime Du Camp« (L’Anthologie de l’Académie Française Paris 1921 II p 191-93) 1862, erzählt Bourget, hätten sich bei Du Camp Anzeichen eines Augenleidens eingestellt; er sei zu dem Optiker Secrétan gegangen, der ihm eine Brille gegen Weitsichtigkeit verordnet habe. Weiter hat Du Camp das Wort: »L’âge me touchait. Je ne lui fis pas un accueil aimable. Mais je me soumis. Je commandai un binocle et une paire de besicles.« Nun Bourget: »L’opticien n’avait pas les verres demandés. Il lui fallait une demi-heure pour les préparer. M. Maxime Du Camp sortit pour tuer cette demi-heure, en flânant au hasard. Il se trouva sur le Pont-Neuf … L’écrivain était dans un de ces moments où l’homme, qui va cesser d’être jeune, pense à la vie, avec une gravité résignée qui lui fait retrouver partout l’image de ses propres mélancolies. La toute petite déchéance physiologique dont sa visite chez l’opticien venait de le convaincre, lui avait rappelé ce qui s’oublie si vite, cette loi de l’inévitable destruction qui gouverne toute chose humaine … Il se prit soudain, lui, le voyageur d’Orient, le pèlerin des muettes solitudes où le sable est fait de la poussière des morts, à songer qu’un jour aussi cette ville, dont il entendait l’énorme halètement, mourrait, comme sont mortes tant de capitales de tant d’Empires. L’idée lui vint de l’intérêt prodigieux que nous présenterait aujourd’hui un tableau exact et complet d’une Athènes au temps de Périclès, d’une Carthage au temps des Barca, d’une Alexandrie au temps des Ptolémées, d’une Rome au temps des Césars … Par une de ces intuitions fulgurantes où un magnifique sujet de travail surgit devant notre esprit, il aperçut nettement la possibilité d’écrire sur Paris ce livre que les historiens de l’antiquité n’ont pas écrit sur leurs villes. Il regarda de nouveau le spectacle du pont, de la Seine et du quai … L’œuvre de son âge mûr venait de lui apparaître.« Diese antike Inspiration des modernen verwaltungstechnischen Werkes über Paris ist höchst bezeichnend. Im übrigen zu vergl. Léon Daudet in »Paris vécu« über den Untergang von Paris im Kapitel über Sacré Coeur. [C 4]
Der folgende merkwürdige Satz in dem Bravourstück »Paris souterrain« aus Nadars »Quand j’étais photographe« Paris 〈1900〉 (p 124〈:〉 »Dans l’histoire des égouts, écrite avec la plume géniale du poète et du philosophe, après cette description qu’il a su rendre plus émouvante qu’un drame, Hugo raconte qu’en Chine il n’est pas un paysan revenant de vendre ses légumes à la ville qui n’en rapporte la lourde charge d’un double seau rempli de ces précieux ferments.« [C 4 a, 1]
Über die Tore von Paris: »Jusqu’au moment où entre deux colonnes on voyait apparaître le commis de l’octroi, on pouvait se croire aux portes de Rome ou d’Athènes.« Biographie universelle ancienne et moderne Nouvelle édition publiée sous la direction de M Michaud XIV Paris 1856 p 321 (article PFL Fontaine) [C 4 a, 2]
»In einem Buche von Theophile Gautier, ›Caprices et Zigzags‹, finde ich eine kuriose Seite. ›Eine große Gefahr bedroht uns,‹ heißt es dort … ›Das moderne Babylon wird nicht zerschmettert werden wie der Thurm von Lylak, in einem Asphaltsee untergehen wie die Pentapolis oder versanden wie Theben; es wird einfach entvölkert und zerstört werden von den Ratten von Montfaucon.‹ Merkwürdige Vision eines unklaren, aber prophetischen Träumers! Sie hat sich im Wesen bewahrheitet Die Ratten Montfaucons … sind Paris nicht gefährlich geworden; die Verschönerungskünste Haußmanns haben sie verscheucht … Aber von den Höhen Montfaucons sind die Proletarier herabgestiegen und haben mit Pulver und Petroleum die Zerstörung von Paris begonnen, die Gautier vorhergesagt hat.« Max Nordau: Aus dem wahren Milliardenlande Pariser Studien und Bilder Lpz 1878 I p 75/76 (Belleville) [C 4 a, 3]
1899 wurden bei Metro-Arbeiten in der rue Saint-Antoine Fundamente eines Turms der Bastille entdeckt. C〈abinet〉 d〈es〉 E〈stampes〉 [C 4 a, 4]
Halles aux vins〈:〉 »Das Entrepôt, welches theils aus Gewölben für die Spirituosen, theils aus Felsenkellern für die Weine besteht, bildet … gleichsam eine Stadt, deren Straßen die Namen der bedeutendsten Weingegenden Frankreichs tragen.« Acht Tage in Paris Paris Juillet 1855 p 37/38 [C 4 a, 5]
»Les caves du café Anglais … s’étendent fort loin sous les boulevards, et forment des défilés des plus compliqués. On a eu le soin de les diviser en rues … Vous avez la rue du Bourgogne, la rue du Bordeaux, la rue du Beaune, la rue de l’Ermitage, la rue du Chambertin, le carrefour des … Tonneaux. Vous arrivez à une grotte fraîche, … remplie de coquillages …; c’est la grotte aux vins de Champagne … Les grands seigneurs d’autrefois avaient imaginé de dîner dans leurs écuries … Vivent les caves pour manger d’une façon réellement excentrique!« Taxile Delord: Paris-viveur Paris 1854 p 79-81, 83/84 [C 4 a, 6]
»Soyez persuadé que quand Hugo voyait le mendiant sur la route, … il le voyait ce qu’il est, réellement ce qu’il est réellement, le mendiant antique, le suppliant antique … sur la route antique. Quand il regardait la plaque de marbre de l’une de nos cheminées, ou la brique cimentée de l’une de nos cheminées modernes, il la voyait ce qu’elle est; la pierre du foyer. L’antique pierre du foyer. Quand il regardait la porte de la rue, et le pas de la porte, qui est généralement une pierre de taille, sur cette pierre de taille il distinguait nettement la ligne antique, le seuil sacré, car c’est la même ligne.« Charles Péguy: Œuvres complètes 1873-1914 Œuvres de prose Paris 1916 p 388/389 (Victor-Marie, comte Hugo) [C 5, 1]
»Les cabarets du faubourg Antoine ressemblent à ces tavernes du mont Aventin bâties sur l’antre de la sibylle et communiquant avec les profonds souffles sacrés; tavernes dont les table étaient presque des trépieds, et où l’on buvait ce qu’Ennius appelle le vin sibyllin.« Victor Hugo: Œuvres complètes Roman 8 Paris 1881 p 55/56 (Les Misérables IV) [C 5, 2]
»Ceux qui ont parcouru la Sicile se souviennent de ce couvent célèbre où, la terre jouissant de la propriété de dessécher et de conserver les corps, les moines, à une certaine époque de l’année, revêtent de leurs anciens costumes toutes les grandeurs humaines auxquelles ils ont accordé l’hospitalité de la tombe, ministres, papes, cardinaux, guerriers et rois; et, les rangeant sur deux files dans leurs vastes catacombes, font passer le peuple à travers cette haie de squelettes … Eh bien! ce couvent sicilien est l’image de notre état social. Sous ces habits d’apparat dont on décore les arts et la littérature, il n’y a point de cœur qui batte, et ce sont des morts qui attachent sur vous des yeux fixes, éteints et froids, quand vous demandez au siècle où sont les inspirations, où sont les arts, où est la littérature.« Nettement: Les ruines morales et intellectuelles Paris octobre 1836 p 32 Hierzu ist Hugos »A l’arc de triomphe« von 1837 zu vergleichen. [C 5, 3]
Die beiden letzten Kapitel in Léo Claretie’s »Paris depuis ses origines jusqu’en l’an 3000« Paris 1886 sind überschrieben »Les ruines de Paris« und »L’an 3000«. Das erste enthält eine Umschreibung von Victor Hugos Versen aus dem Arc de Triomphe. Das zweite bringt eine Vorlesung über die Altertümer von Paris in der berühmten »Académie de Floksima … située dans la Cénépire. C’est un continent nouveau …, découvert en l’année 2500 entre le cap Horn et les terres australes.« (p 347) [C 5, 4]
»Il y avait au Châtelet de Paris une grande cave longue. Cette cave était à huit pieds en contre-bas au-dessous du niveau de la Seine. Elle n’avait ni fenêtres ni soupiraux …; les hommes pouvaient y entrer, l’air non. Cette cave avait pour plafond une voûte de pierre et pour plancher dix pouces de boue … A huit pieds au-dessus du sol, une longue poutre massive traversait ce souterrain de part en part; de cette poutre tombaient, de distance en distance, des chaînes … et à l’extrémité de ces chaînes il y avait des carcans. On mettait dans cette cave les hommes condamnés aux galères jusqu’au jour du départ pour Toulon. On les poussait sous cette poutre où chacun avait son ferrement oscillant dans les ténèbres, qui l’attendait … Pour manger, ils faisaient monter avec leur talon le long de leur tibia jusqu’à leur main leur pain qu’on leur jetait dans la boue … Dans ce sépulcre enfer, que faisaient-ils? Ce qu’on peut faire dans un sépulcre, ils agonisaient, et ce qu’on peut faire dans un enfer, ils chantaient … C’est dans cette cave que sont nées presque toutes les chansons d’argot. C’est du cachot du Grand-Châtelet de Paris que vient le mélancolique refrain de la galère de Montgomery: Timaloumisaine, timoulamison. La plupart de ces chansons sont lugubres; quelques-unes sont gaies.« Victor Hugo: Œuvres complètes Roman 8 Paris 1881 (Les Misérables) p 297/98 ◼ Unterirdisches Paris ◼ [C 5 a, 1]
Zur Schwellenkunde: »›Entre ceux qui, à Paris, vont à pied et ceux qui vont en voiture, il n’y a que la différence du marchepieds‹, comme disait un philosophe à pied. Ah! le marchepied! … C’est le point de départ d’un pays à un autre, de la misère au luxe, de Pinsouciance au soucis. C’est le trait d’union de celui qui n’est rien à celui qui est tout. La question, c’est d’y mettre le pied.« Théophile Gautier: Etudes philosophiques (Paris et les Parisiens au XIXe siècle Paris 1856 p 26) [C 5 a, 2]
Kleine Vorahnung der métro in der Beschreibung der maisons-modèles der Zukunft: »Les sous-sols, très-spacieux et bien éclairés, communiquent tous ensemble. Ils forment de longues galeries qui suivent le trajet des rues et où l’on a établi un chemin de fer souterrain. Ce chemin de fer n’est pas destiné aux voyageurs, mais seulement aux marchandises encombrantes, au vin, au bois, au charbon, etc., qu’il transporte jusque dans l’intérieur des maisons … Ces voies ferrées souterraines acquirent une importance de plus en plus grande.« Tony Moilin: Paris en l’an 2000 Paris 1869 p 14/15 (Maisons-modèles) [C 5 a, 3]
Fragmente aus Victor Hugos »A l’arc de triomphe«
II
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»Toujours Paris s’écrie et gronde.
Nul ne sait, question profonde,
Ce que perdrait le bruit du monde
Le jour où Paris se tairait!«
III
»Il se taira pourtant! – Après bien des aurores,
Bien des mois, bien des ans, bien des siècles couchés,
Quand cette rive où l’eau se brise aux ponts sonores
Sera rendue aux joncs murmurants et penchés;
Quand La Seine fuira de pierres obstruée,
Usant quelque vieux dôme écroulé dans ses eaux,
Attentive au doux vent qui porte à la nuée
Le frisson du feuillage et le chant des oiseaux;
Lorsqu’elle coulera, la nuit, blanche dans l’ombre,
Heureuse, en endormant son flot longtemps troublé,
De pouvoir écouter enfin ces voix sans nombre
Qui passent vaguement sous le ciel étoilé;
Quand de cette cité, folle et rude ouvrière,
Qui, hâtant les destins à ses murs réservés,
Sous son propre marteau s’en allant en poussière,
Met son bronze en monnaie et son marbre en pavés;
Quand, des toits, des clochers, des ruches tortueuses,
Des porches, des frontons, des dômes pleins d’orgueil
Qui faisaient cette ville, aux voix tumultueuses,
Touffue, inextricable et fourmillante à l’œil,
Il ne restera plus dans l’immense campagne,
Pour toute pyramide et pour tout panthéon,
Que deux tours de granit faites par Charlemagne,
Et qu’un pilier d’airain fait par Napoléon;
Toi, tu compléteras le triangle sublime!«
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.....
IV
»Arche! alors tu seras éternelle et complète,
Quand tout ce que la Seine en son onde reflète
Aura fui pour jamais,
Quand de cette cité qui fut égale à Rome
Il ne restera plus qu’un ange, un aigle, un homme,
Debout sur trois sommets!«
.....
.....
V
»Non, le temps n’ôte rien aux choses.
Plus d’un portique à tort vanté
Dans ses lentes métamorphoses
Arrive enfin à la beauté.
Sur les monuments qu’on révère
Le temps jette un charme sévère
De leur façade à leur chevet.
Jamais, quoiqu’il brise et qu’il rouille,
La robe dont il les dépouille
Ne vaut celle qu’il leur revêt.
C’est le temps qui creuse une ride
Dans un claveau trop indigent;
Qui sur l’angle d’un marbre aride
Passe son pouce intelligent;
C’est lui qui, pour corriger l’œuvre,
Mêle une vivante couleuvre
Aux nœuds d’une hydre de granit.
Je crois voir rire un toit gothique
Quand le temps dans sa frise antique
Ote une pierre et met un nid.«
.....
.....
VIII
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.....
»Mais non, tout sera mort. Plus rien dans cette plaine
Qu’un peuple évanoui dont elle est encor pleine;
Que l’œil éteint de l’homme et l’œil vivant de Dieu;
Un arc, une colonne, et, là-bas, au milieu
De ce fleuve argenté dont on entend l’écume,
Une église échouée à demi dans la brume.«
.....
.....
2 février 1837
Victor Hugo: Œuvres complètes Poésie 3 Paris 1880 p 233-245 [C 6; C 6 a, 1]
Démolitions: sources de renseignement théorique de la construction. »Jamais circonstances ont été plus favorables pour ce genre d’étude, que l’époque où nous vivons. Depuis douze ans, une foule de bâtimens, entre eux des églises, des cloîtres ont été démolis jusqu’aux premières assisses de leur fondation; tous ont procuré … d’utiles instructions.« Charles-François Viel: De l’impuissance des mathématiques pour assurer la solidité des bâtimens Paris 1805 p 43/44 [C 6 a, 2]
Démolitions: »De hautes murailles, zébrées de raies de bistre par les tuyaux des cheminées abattues, découvrent, comme la coupe d’un plan d’architecture, le mystère des distributions intimes … C’est un spectacle curieux que ces maisons ouvertes avec leurs planchers suspendus sur l’abîme, leurs papiers de couleur ou à bouquets marquant encore la forme des chambres, leurs escaliers qui ne conduisent plus à rien, leurs caves mises à jour, leurs éboulements bizarres et leurs ruines violentes; on dirait, moins le ton noirci, ces édifices effondrés, ces architectures inhabitables que Piranèse ébauchait dans ses eaux-fortes d’une pointe fiévreuse.« Théophile Gautier: Mosaïque de ruines (Paris et les Parisiens au XIXe siècle Par MM Alexandre Dumas, Théophile Gautier, Arsène Houssaye, Paul de Musset, Louis Enault et Du Fayl Paris 1856 p 38/39) [C 7, 1]
Schluß von Lurines Artikel »Les boulevards«: »Les boulevarts mourront d’un anévrisme: l’explosion du gaz.« Paris chez soi Paris 〈1854〉 [Sammelwerk, das bei Paul Boizard erschien] p 62 [C 7, 2]
Baudelaire am 8 Januar 1860 an Poulet-Malassis über Meryon: »Dans une de ses grandes planches, il a substitué à un petit ballon une nuée d’oiseaux de proie, et comme je lui faisais remarquer qu’il était invraisemblable de mettre tant d’aigles dans un ciel parisien, il m’a répondu que cela n’était pas dénué de fondement, puisque ces gens-là (le gouvernement de l’empereur) avaient souvent lâché des aigles pour étudier les présages suivant le rite, – et que cela avait été imprimé dans les journaux, même dans le Moniteur.« cit Gustave Geffroy: Charles Meryon Paris 1926 p 126/127 [C 7, 3]
Zum Triumphbogen: »Der Triumph war eine Institution des römischen Staates und hatte zur Voraussetzung den Besitz des feldherrlichen Rechtes, des militärischen Imperium, das andererseits mit dem Tage der Vollziehung des Triumphes erlosch … Von den mancherlei Vorbedingungen, an die das Recht des Triumphes geknüpft war, war die dringendste die, daß die Grenzzone des Stadtgebietes … nicht vorzeitig überschritten wurde. Andernfalls wäre der Feldherr der Rechte der Kriegsauspicien, die nur für die Kriegshandlung draußen galten, und mit ihnen des Anrechtes auf den Triumph verlustig gegangen … Jede Befleckung, alle Schuld des mordenden Krieges – ob ursprünglich einmal auch die Gefahr, die von den Geistern der Erschlagenen drohte? – ist von Feldherrn und Heer genommen, bleibt … draußen vor dem heiligen Tore zurück … Aus solcher Auffassung erhellt …, daß die porta triumphalis nichts weniger als ein Monument zur Verherrlichung des Triumphes gewesen ist.« Ferdinand Noack: Triumph und Triumphbogen (Vorträge der Bibliothek Warburg V) Lpz 1928 p 150/151, 154) [C 7, 4]
»Edgar Poë a fait passer à travers les rues des capitales le personnage qu’il désigne comme l’Homme des foules. Le graveur inquiet et chercheur est l’Homme des pierres … Voici … un … artiste, qui n’a pas songé et travaillé comme Piranesi, devant les restes de la vie abolie, et dont l’œuvre donne une sensation de nostalgie persistante … C’est Charles Meryon. Son œuvre de graveur est un des poèmes les plus profonds qui aient été écrits sur une ville, et l’originalité singulière de ces pages pénétrantes, c’est qu’elles aient eu immédiatement, quoique directement tracées d’après des aspects vivants, une apparence de vie révolue, qui est morte, ou qui va mourir … Ce sentiment existe indépendamment des reproductions les plus scrupuleuses, les plus réelles, des sujets qui avaient arrêté le choix de l’artiste. Il y avait en lui du voyant, et il devinait sans doute que ces formes si rigides étaient éphémères, que ces curieuses beautés s’en iraient où tout s’en va, il écoutait le langage que parlent les rues et les ruelles sans cesse bousculées, détruites, refaites, depuis les premiers jours de la cité, et c’est pourquoi sa poésie évocatrice rejoint le Moyen-Age à travers la ville du XIXe siècle, dégage la mélancolie de toujours à travers la vision des apparences immédiates.
Le vieux Paris n’est plus. La forme d’une ville
Change plus vite, hélas! que le cœur d’un mortel.
Ces deux vers de Baudelaire pourraient être mis en épigraphe au recueil des œuvres de Meryon.« Gustave Geffroy: Charles Meryon Paris 1926 p 1-3 [C 7 a, 1]
»Die alte porta triumphalis sich schon als Bogentor vorzustellen, liegt keine Nötigung vor. Im Gegenteil wird sie, da sie nur einem symbolischen Akte diente, ursprünglich mit den einfachsten Mitteln errichtet worden sein, also zwei Pfosten mit horizontalem Sturz.« Ferdinand Noack: Triumph und Triumphbogen (Vorträge der Bibliothek Warburg V Lpz 1928 p 168) [C 7 a, 2]
Der Durchmarsch durch den Triumphbogen als rite de passage: »Der Durchmarsch der sich im engen Torwege drängenden Heeresmassen ist verglichen worden mit dem ›Hindurchdrängen durch einen engen Spalt‹, dem man die Bedeutung einer Wiedergeburt zugemessen habe.« Ferdinand Noack: Triumph und Triumphbogen (Vorträge der Bibliothek Warburg V Lpz 1928 p 153) [C 7 a, 3]
Die Phantasien vom Untergang von Paris sind ein Symptom davon, daß die Technik nicht rezipiert wurde. Aus ihnen spricht das dumpfe Bewußtsein, daß mit den großen Städten die Mittel heranwuchsen, sie dem Erdboden gleichzumachen. [C 7 a, 4]
Noack erwähnt »daß der Scipiobogen nicht über der Straße, sondern gegenüber – adversus viam, qua in Capitolium ascenditur – stand … Der rein-monumentale Charakter dieser Bauten, ohne praktische Nebenbedeutung, ist damit bestimmt.« Andererseits spricht der kultische Sinn dieser Bauten ebenso vernehmlich wie aus ihrer Isolierung aus ihrer gelegentlichen Einordnung: »Auch da, wo viele … spätere Bogen stehen, an Straßenanfang und Ende, an und auf Brücken, am Eingange der Fora, an der Stadtgrenze … ist für den … Römer überall ein sakral gefaßter Begriff, wie Grenze oder Schwelle, wirksam gewesen.« Ferdinand Noack: Triumph und Triumphbogen (Vorträge der Bibliothek Warburg V Lpz 1928 p 162 u 169) [C 8, 1]
Über das Fahrrad: »Il ne faut pas, en effet, se tromper sur la portée réelle de la nouvelle monture à la mode qu’un poète appelait, ces jours derniers, le cheval de l’Apocalypse.« L’illustration 12 juin 1869 cit Vendredi 9 octobre 1936 (Louis Chéronnet: Le coin des Vieux) [C 8, 2]
Über den Brand, der das Hippodrom vernichtete: »Les commères du quartier voient dans ce sinistre la colère du Ciel punissant le spectacle coupable des vélocipédeuses.« Le Gaulois 2 (?3?) octobre 1869 cit Vendredi 9 octobre 1936 (Louis Chéronnet: Le coin des Vieux) Im Hippodrom wurden Damenwettfahrten zu Rad veranstaltet. [C 8, 3]
Caillois will zum Verständnis der »Mystères de Paris« und ähnlicher Werke den roman noir, zumal die »Mystères du Chateau d’Udolphe« heranziehen, besonders wegen der »importance prépondérante des caves et des souterrains«. Roger Caillois: Paris, mythe moderne (N〈ouvelle〉 R〈evue〉 F〈rançaise〉 XXV, 284 1 mai 1937 p 686) [C 8, 4]
»Toute la rive gauche, depuis la Tour de Nesle … jusqu’à la Tombe Issoire … n’est qu’une trappe du haut en bas. Et si les démolitions modernes révèlent les mystères du dessus de Paris, un jour peut-être les habitants de la rive gauche se réveilleront effrayés en découvrant les mystères du dessous.« Alexandre Dumas: Les Mohicans de Paris III Paris 1863 [C 8, 5]
»Cette intelligence de Blanqui, … cette tactique de silence, cette politique de catacombes, devaient parfois faire hésiter Barbès comme devant … les escaliers soudain béants et plongeant aux caves, d’une maison mal connue.« Gustave Geffroy: L’enfermé Paris 1926 I p 72 [C 8, 6]
Messac zitiert (〈Le »Detective Novel« et l’influence de la pensée scientifique, Paris 1929〉 p 419) aus Vidocq: Mémoires XLV: »Paris est un point sur le globe, mais ce point est un cloaque; à ce point aboutissent tous les égoûts.« [C 8 a, 1]
Le Panorama Revue critique et littéraire Paraissant tous les cinq jours in I, 3, seiner letzten Nummer vom 25 février 1840 unter der Rubrik »Questions difficiles à résoudre«: »L’univers finit-il demain? sa durée éternelle doit-elle voir la ruine de notre planète? ou cette dernière qui a l’honneur de nous porter survivra-t-elle au reste des mondes?« Sehr bezeichnend, daß so in einer Revue geschrieben werden konnte. (Übrigens gesteht man im ersten Heft A nos lecteurs, daß man das Panorama gegründet hat, um Geld zu verdienen.) Begründer war der Vaudevillist Hippolyte Lucas. [C 8 a, 2]
»Sainte qui rameniez tous les soirs au bercail
Le troupeau tout entier, diligente bergère,
Quand le monde et Paris viendront à fin de bail,
Puissiez-vous d’un pas ferme et d’une main légère
Dans la dernière cour par le dernier portail
Ramener par la voûte et le double vantail
Le troupeau tout entier à la droite du père.«
Charles Péguy: La tapisserie de Sainte-Geneviève cit Marcel Raymond: De Baudelaire au surréalisme Paris 1933 p 219 [C 8 a, 3]
Verdächtigung der Klöster und der Geistlichen in der Kommune: »Plus encore qu’à l’occasion de la rue de Picpus, tout fut mis en œuvre pour exciter, grâce aux caveaux de Saint-Laurent, la passion populaire. A la voix de la presse s’ajouta la publicité par l’image. Etienne Carjat photographia, ›à l’aide de la lumière électriques‹, les squelettes … Après Picpus, après Saint-Laurent, à quelques jours d’intervalle, le couvent de l’Assomption et l’église Notre-Dame-des-Victoires. Un vent de folie soufflait sur la capitale. Partout l’on pensait trouver des caveaux et des squelettes.« Georges Laronze: Histoire de la Commune de 1871 Paris 1928 p 370 [C 8 a, 4]
1871〈:〉 »L’imagination populaire pouvait se donner libre cours. Elle ne s’en fit point faute. Pas de chef de service qui n’ait eu la pensée de découvrir le moyen de trahison décidément à la mode, le souterrain. A la prison de Saint-Lazare, on chercha le souterrain qui, de la chapelle, devait communiquer avec Argenteuil, c’est-à-dire franchir deux bras de la Seine et une dizaine de kilomètres à vol d’oiseau. A Saint-Sulpice, le souterrain aboutissant au château de Versailles.« Georges Laronze: Histoire de la Commune de 1871 Paris 1928 p 399 [C 8 a, 5]
»De fait, les hommes avaient bien remplacé l’eau préhistorique. Beaucoup de siècles après qu’elle se fut retirée, ils avaient recommencé un épanchement semblable. Ils s’étaient étalés dans les mêmes creux, allongés selon les mêmes cheminements. C’est là-bas, du côté de Saint-Merri, du Temple, de l’Hôtel de Ville, du côté des Halles, du cimetière des Innocents et de l’Opéra, c’est aux endroits d’où l’eau avait eu le plus de peine à partir, et qui en étaient restés tout suintants d’infiltrations ou de ruissellements souterrains, que les hommes aussi avaient le plus complètement saturé le sol. Les quartiers les plus denses et les plus actifs pesaient encore sur d’anciens marécages.« Jules Romains: Les hommes de bonne volonté I Le 6 octobre Paris 〈1932〉 p 191 [C 9, 1]
Baudelaire und die Friedhöfe: »Derrière les hauts murs des maisons, vers Montmartre, vers Ménilmontant, vers Montparnasse, il imagine, à la nuit tombante, les cimetières urbains, ces trois autres cités dans la grande, cités plus petites, en apparence, que la cité des vivants, puisque celle-ci semble les contenir, mais combien plus vastes, en réalité, combien plus populeuses, avec leurs cases serrées, étagées en profondeur; et, dans des lieux mêmes où la foule aujourd’hui circule, square des Innocents, par exemple, il évoque les anciens ossuaires nivelés ou disparus, engloutis dans les flots du temps avec tous leurs morts, comme les bateaux sombrés avec leur équipage.« François Porché: La vie douloureuse de Charles Baudelaire (Le roman des grandes existences 6) Paris 〈1926〉 p 186/187 [C 9, 2]
Parallelstelle zur Ode à l’Arc de triomphe. Der Mensch ist angeredet:
»Et quant à tes cités, Babels de monuments
Où parlent à la fois tous les événements,
Qu’est-ce que cela pèse? arches, tours, pyramides,
Je serais peu surpris qu’en ses rayons humides
L’aube les emportât pêle-mêle un matin
Avec les gouttes d’eau de la sauge et du thym.
Et ton architecture étagée et superbe
Finit par n’être plus qu’un tas de pierre et d’herbe
Où, la tête au soleil, siffle l’aspic subtil.«
Victor Hugo: La fin de Satan Dieu Paris 1911 (Dieu–L’Ange) p 475/476 [C 9, 3]
Léon Daudet über den Blick von Sacré Cœur auf Paris. »On regarde d’en haut ce peuple de palais, de monuments, de maisons, de masures qui a l’air rassemblé en vue d’un cataclysme, ou de plusieurs cataclysmes, soit météorologiques, soit sociaux … Amateur des sanctuaires haut placés, qui me fouettent l’esprit et les nerfs dans l’âpreté salubre du vent, j’ai passé des heures à Fourvières, regardant Lyon; à Notre Dame de la Garde, regardant Marseille; au Sacré-Cœur regardant Paris … Eh! bien, à un moment donné, j’entendais en moi comme un tocsin, comme un avertissement bizarre, et je voyais ces trois villes magnifiques … menacées d’effondrement, de dévastation par l’eau et le feu, de carnage, d’usure soudaine, pareilles à des forêts foudroyées en bloc. D’autres fois, je les voyais rongées par un mal obscur, souterrain, qui faisait choir tels monuments tels quartiers, des pans entiers de hautes demeures … De ces promontoires, ce qui apparaît le mieux, c’est la menace. L’agglomération est menaçante, le labeur géant est menaçant; car l’homme a besoin de travailler, c’est entendu, mais il a aussi d’autres besoins … Il a besoin de s’isoler et de se grouper, de crier et de se révolter, de s’apaiser et de se soumettre … Enfin le besoin suicidaire est en lui, et, dans la société qu’il forme, plus vif que l’instinct dit de conservation. Aussi ce qui étonne quand on visite Paris, Lyon ou Marseille, du haut du Sacré-Cœur, de Fourvières, de Notre-Dame de la Garde, c’est que Paris, Lyon, Marseille aient duré.« Léon Daudet: Paris vécu I Rive droite Paris 〈1930〉 p 220/221 [C 9 a, 1]
»Nous possédons depuis Polybe une longue série de descriptions antiques de vieilles villes célèbres dont les rangées de maisons vides se sont écroulées lentement, tandis que sur leur forum et leur gymnase les troupeaux paissent, et que leurs amphithéâtres sont couverts de moissons d’où émergent encore des statues et des Hermès. Au Ve siècle, Rome avait la population d’un village, mais ses palais des empereurs étaient encore habitables.« Oswald Spengler: Le déclin de l’Occident II, 1 Paris 1933 p 151 [C 9 a, 2]