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G

[Ausstellungswesen, Reklame, Grandville]

»Oui, quand le monde entier, de Paris jusqu’en Chine,
O divin Saint-Simon, sera dans ta doctrine,
L’âge d’or doit renaître avec tout son éclat,
Les fleuves rouleront du thé, du chocolat;
Les moutons tout rôtis bondiront dans la plaine,
Et les brochets au bleu nageront dans la Seine;
Les épinards viendront au monde fricassés,
Avec des croûtons frits tout autour concassés;
Les arbres produiront des pommes en compotes,
Et l’on moissonnera des carricks et des bottes;
Il neigera du vin, il pleuvra des poulets,
Et du ciel les canards tomberont aux navets.«

Ferdinand Langlé et Emile Vanderburch: Louis-Bronze et le Saint-Simonien Parodie de Louis XI (Théâtre du Palais-Royal 27 février 1832) cit bei Théodore Muret: L’histoire par le théâtre 1789-1851 Paris 1865 III p 191

»Musik, wie man sie auf den Erard’schen Flügeln des Saturnringes zu hören bekommt.«

Hector Berlioz: A travers chants Autorisirte deutsche Ausgabe von Richard Pohl Leipzig 1864 p 104 (Beethoven im Ring des Saturn)

Unter europäischen Aspekten sahen die Dinge so aus: In allen gewerblichen Erzeugnissen ging im Mittelalter und bis zum Beginn des 19ten Jahrhunderts die Entwicklung der Technik viel langsamer vor sich als die der Kunst. Die Kunst konnte sich Zeit nehmen, die technischen Verfahrungsweisen mannigfach zu umspielen. Der Wandel der Dinge, der um 1800 einsetzt, schrieb der Kunst das Tempo vor und je atemraubender dieses Tempo wurde, desto mehr griff die Herrschaft der Mode auf alle Gebiete über. Schließlich kommt es zum heutigen Stande der Dinge: die Möglichkeit, daß die Kunst keine Zeit mehr findet, in den technischen Prozeß sich irgendwie einzustellen, wird absehbar. Die Reklame ist die List, mit der der Traum sich der Industrie aufdrängt. [G 1, 1]

In den Rahmen der Bilder, die im Speisezimmer hingen, bereitet sich der Einzug der Reklameschnäpse, der Kakaos von van Houten, der Konserven von Amieux vor. Man kann natürlich sagen, daß der gutbürgerliche Komfort der Speisezimmer am längsten in den kleinen Cafés etc. überdauert habe; man kann aber vielleicht auch sagen, daß der Raum der Cafés, in dem jeder Quadratmeter und jede Stunde pünktlicher als in Mietskasernen bezahlt wird, sich aus diesen entwickelt habe. Die Wohnung, aus der ein Café gemacht wurde⁠〈,〉 ist ein Vexierbild mit der Aufschrift: Wo steckt hier das Kapital? [G 1, 2]

Grandvilles Werk sind die sybillinischen Bücher der publicité. Alles was bei ihm in der Vorform des Scherzes, der Satire vorhanden ist, gelangt als Reklame zu seiner wahren Entfaltung. [G 1, 3]

Prospekt eines pariser Textilwarenhändlers aus den dreißiger Jahren: »Messieurs et Mesdames / Je vous supplie de jeter un regard d’indulgence sur les observations suivantes: le désir que j’ai de contribuer à votre salut éternel me porte à vous les adresser. Permettez-moi d’attirer votre attention sur l’étude des Saintes-Ecritures, ainsi que sur l’extrême modération des prix que j’ai introduit le premier dans mes articles de bonneterie, dans mes cotonnades etc. Rue Pavé-Saint-Sauveur 13.« Eduard Kroloff: Schilderungen aus Paris Hamburg 1839 II p 50/ 51 [G 1, 4]

Superposition und Reklame. »Im Palais royal fällt mir letzt, zwischen den Säulen des obern Stocks, ein lebensgroßes Gemälde in Oel, das einen französischen General in seiner Galla-Uniform mit sehr lebhaften Farben darstellt, in die Augen. Ich nehme mein Glas heraus, um das historisch Dargestellte des Bildes näher zu betrachten, und mein General sitzt im Lehnstuhl mit einem nackten Fuß, den er dem vor ihm knieenden Hühneraugendoktor hinhält, und sich von ihm die Hühneraugen ausschneiden läßt.« T. F. Reichardt: Vertraute Briefe aus Paris Hamburg 1805 I p 178 [G 1, 5]

Im Jahre 1861 tauchte an den londoner Mauern das erste lithographische Plakat auf: man sah den Rücken einer weißen Frau, die dicht in einen Shawl gehüllt soeben in aller Hast den oberen Absatz einer Stiege erreicht hatte, den Kopf halb wendet und, den Finger auf den Lippen, eine schwere Tür einen Spalt weit öffnet, durch den man den gestirnten Himmel erkennt. So affichierte Wilkie Collins sein neues Buch, einen der größten Kriminalromane, die »weiße Frau«. Vgl. Talmeyr: La cité du sang Paris 1901 p 263/64 [G 1, 6]

Es ist bezeichnend, daß der Jugendstil am Interieur versagte, demnächst auch an der Architektur, aber auf der Straße, als Plakat oft sehr glückliche Lösungen fand. Das bestätigt durchaus die scharfsinnige Kritik von Behne: »Keineswegs war der Jugendstil in seinen ursprünglichen Absichten lächerlich. Er wollte eine Erneuerung, weil er die absonderlichen Widersprüche zwischen der nachgemachten Renaissancekunst und den neuen, durch die Maschine bedingten Produktionsmethoden wohl erkannte. Aber er wurde allmählich lächerlich, weil er die gewaltigen sachlichen Spannungen formal, auf dem Papier, im Atelier glaubte lösen zu können.« ■ Interieur ■ Adolf Behne: Neues Wohnen – Neues Bauen Lpz 1927 p 15 Im ganzen freilich gilt doch eben für den Jugendstil das Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung. Die echte Ablösung von einer Epoche nämlich hat die Struktur des Erwachens auch darin, daß sie durchaus von der List regiert wird. Mit List, nicht ohne sie, lösen wir uns aus dem Traumbereich los. Es gibt aber auch eine falsche Ablösung; deren Zeichen ist die Gewaltsamkeit. Sie hat den Jugendstil von vorn herein zum Untergang verurteilt. ■ Traumstruktur ■ [G 1, 7]

Innerst entscheidende Bedeutung der Reklame: »Il n’existe … de bonnes affiches, que dans le domaine de la futilité, de l’industrie ou de la révolution.« Maurice Talmeyr: La cité du sang Paris 1901 p 277 Derselbe Gedanke, mit dem hier in der Frühzeit der Bürger die Tendenz der Reklame durchschaut: »La morale, en somme, dans l’affiche, n’est donc jamais où est l’art, l’art n’est jamais où est la morale, et rien ne détermine mieux le caractère de l’affiche.« Talmeyr 〈La cité du sang Paris 1901) p 275 [G 1, 8]

Wie gewisse Darstellungsweisen, typische Szenen etc. im 19ten Jahrhundert beginnen, in die Reklame hinüber zu »changieren«, so auch in das Obszöne. Der nazarenische Stil wie auch der Mackartstil hat seine schwarzen oder selbst farbigen lithographischen Verwandten im Gebiet der obszönen Graphik. Ich sah ein Blatt, das auf den ersten Blick etwas wie Siegfrieds Bad im Drachenblute hätte darstellen können: grüne Waldeinsamkeit, Purpurmantel des Helden, nacktes Fleisch, eine Wasserfläche – es war die komplizierteste caresse dreier Leiber und sah aus wie das Titelbild einer billigen Jugendschrift. Das ist die Farbensprache der Affichen, die in den Passagen geblüht haben. Wenn wir erfahren, die Portraits berühmter Cancantänzerinnen wie Rigolette und Frichette hätten dort ausgehangen – wir müssen sie so koloriert denken. Falschere Farben sind in Passagen möglich; daß Kämme rot und grün sind, wundert keinen. Schneewittchens Stiefmutter hatte solche, und als der Kamm sein Werk nicht getan hatte, da war der schöne Apfel, der nachhalf, halb rot, halb giftgrün wie die wohlfeilen Kämme. Überall geben Handschuhe ihre Gastrollen, farbige, aber vor allem die langen schwarzen, von denen so viele nach Yvette Guilbert ihr Glück erhofften; und die es hoffentlich Marga Lion bringen. Und Strümpfe machen, am Nebentisch eines Ausschanks, eine ätherische Fleischbank. [G 1 a, 1]

Die Dichtung der Surréalisten behandelt die Worte wie Firmennamen und ihre Texte sind im Grunde Prospekte von Unternehmungen, die noch nicht etabliert sind. Heute nisten in den Firmennamen die Phantasien, welche man ehemals im Sprachschatz der »poetischen« Vokabeln sich thesauriert dachte. [G 1 a, 2]

1867 schlägt ein Tapetenhändler seine Affichen an den Brückenpfeilern an. [G 1 a, 3]

Vor vielen Jahren sah ich in einem Stadtbahnzuge ein Plakat, das, wenn es auf der Welt mit rechten Dingen zuginge, seine Bewunderer, Historiker, Exegeten und Kopisten so gut wie nur irgend eine große Dichtung oder ein großes Gemälde gefunden hätte. Und in der Tat war es beides zugleich. Wie es aber bei sehr tiefen, unerwarteten Eindrücken bisweilen gehen kann: der Chock war so heftig, der Eindruck, wenn ich so sagen darf, schlug so gewaltig in mir auf, daß er den Boden des Bewußtseins durchbrach und jahrelang unauffindbar irgendwo in der Dunkelheit lag. Ich wußte nur, daß es sich um »Bullrichsalz« handelte und daß die Originalniederlage dieses Gewürzes ein kleiner Keller in der Flottwellstraße war, an dem ich jahrelang mit der Versuchung vorbeifuhr, hier auszusteigen und nach dem Plakate zu fragen. Da gelangte ich eines verschossenen Sonntagnachmittags in jenes nördliche (?) Moabit, das wie für eben diese Tageszeit geisterhaft aufgebaut schon einmal vor vier Jahren mich betroffen hatte, damals als ich eine chinesische Porzellanstadt, die ich aus Rom mir hatte kommen lassen, in der Lützowstraße nach dem Gewicht ihrer emaillierten Häuserblocks zu verzollen hatte. Vorzeichen deuteten diesmal schon unterwegs darauf hin, daß es ein bedeutungsvoller Nachmittag werden müsse. Und so endete er denn auch mit der Entdeckungsgeschichte einer Passage, eine Geschichte, die zu berlinisch ist, als daß sie in diesem pariser Erinnerungsraum sich erzählen ließe. Vorher aber stand ich mit meinen beiden schönen Begleiterinnen vor einer poveren Destille, deren Auslagebuffet durch ein Arrangement von Schildern belebt war. Eines darunter war »Bullrich-Salz«. Es enthielt nichts als das Wort, aber um diese Schriftzeichen bildete sich plötzlich, mühelos jene Wüstenlandschaft des ersten Plakats. Ich hatte es wieder. So sah es aus: Im Vordergrunde der Wüste bewegte ein Frachtwagen sich vorwärts, den Pferde zogen. Er hatte Säcke geladen, auf denen »Bullrich-Salz« stand. Einer dieser Säcke hatte ein Loch, aus dem Salz schon eine Strecke weit auf die Erde gerieselt war. Im Hintergrunde der Wüstenlandschaft trugen zwei Pfosten ein großes Schild mit den Worten »Ist das Beste«. Was tat aber die Salzspur auf dem Fahrwege durch die Wüste? Sie bildete Buchstaben und die formten ein Wort, das Wort: »Bullrich-Salz«, War die prästabilierte Harmonie eines Leibniz nicht Kinderei gegen diese messerscharfe eingespielte Prädestination in der Wüste? Und lag nicht in diesem Plakate ein Gleichnis vor, für Dinge, die in diesem Erdenleben noch keiner erfahren hat. Ein Gleichnis für den Alltag der Utopie? [G 1 a, 4]

»So hatte die genannte ›Chaussée d’Antin‹ kürzlich nach Metern ihre neuen Einkäufe angegeben. Über zwei Millionen Meter Barège, über fünf Millionen Meter Grénadine und Popeline und über drei Millionen Meter sonstiger Stoffe, im Ganzen gegen elf Millionen Meter Manufacturwaaren. ›Die sämmtlichen französischen Eisenbahnern‹, bemerkte nun der ›Tintamarre‹, nachdem er die ›Chaussée d’Antin‹ als das ›erste Haus der Welt‹ und auch als das ›solideste,‹ seinen Leserinnen empfohlen, ›machen zusammengenommen noch keine zehntausend Kilometer aus, also nur zehn Millionen Meter. Dies eine Magazin könnte daher mit seinen Stoffen alle Schienenwege Frankreichs wie mit einem Zelt überspannen, ‚was namentlich im Sommer bei der Hitze sehr angenehm wäre.‘‹ Drei oder vier ähnliche Etablissements publiciren ähnliche Längenmaße, so daß man mit den Stoffen, Alles zusammengenommen, nicht allein Paris … sondern das ganze Seine-Departement unter ein großes Wetterdach setzen könnte, ›was wieder beim Regen sehr angenehm wäre.‹ Wie aber (diese Frage drängt sich Einem unwillkürlich auf) machen die Magazine es möglich, diese ungeheuern Waarenmassen unterzubringen und aufzuspeichern? Die Antwort ist sehr einfach und sehr logisch obenein: ein Etablissement ist nämlich immer größer als das andere.

Man höre: ‚La Ville de Paris, le plus grand magasin de la capitale‘, – ‚Les Villes de France, le plus grand magasin de l’Empire‘, – ‚La ›Chaussée d’Antin‹, le plus grand magasin de l’Europe‘, – ‚Le coin de Rue, le plus grand magasin du monde‘. – ‚Du monde‘, also auf der ganzen Erde kein größeres; das sollte doch wohl die Grenze sein. O nein; ‚Les magasins du Louvre‘ fehlen noch, und diese führen den Titel ‚les plus grands magasins de l’Univers‘. Des Weltalls! den Sirius wahrscheinlich mit gerechnet, vielleicht gar die ›schwindenden Doppelsterne‹, von denen Alexander von Humboldt in seinem ›Kosmos‹ spricht.«
Hier ist der Zusammenhang der werdenden kapitalistischen Handelsreklame mit Grandville mit Händen zu greifen.
Lebende Bilder aus dem modernen Paris 4 Bde Köln 1863/66 II p 292-294 [G 2, 1]

»Wohlan denn, Fürsten und Staaten berathet Euch, Reichthümer, Mittel und Kräfte zu vereinigen, um mit vereinter Kraft Vulkane die längst verloschen, [deren, jedoch mit Schnee gefüllten, Cratern noch Ströme entzündlichen Wasserstoffgases entsprühen] nach Art der Gasbeleuchtung zu entzünden hohe cylinderische Thürme müßten Europa’s heiße Quellen in hohe Lüfte leiten, von wo [indem sie als Lufterwärmer dienten] cascadenförmig sie sich herabstürzten und deren baldige Vermischung mit abkühlenden Gewässern sorgsamlichst verhindert werden. – Künstliche, im Halbkreise geordnete, die Sonnenstrahlen reflektirende Hohlspiegel, auf Höhen aufgestellt, würden Erstere für die Lufterwärmung günstigst multipliciren.« F. v. Brandenburg: Victoria! Eine neue Welt! / Freudevoller Ausruf in Bezug darauf, daß auf unserm Planeten, besonders auf der von uns bewohnten nördlichen Halbkugel eine totale Temperatur-Veränderung hinsichtlich der Vermehrung der atmosphärischen Wärme eingetreten ist. Zweite vermehrte Auflage Berlin 1835 〈p 4/5〉 ◼ Gas ◼

Diese Phantasie eines Geisteskranken ergibt, unter dem Einfluß der neuen Erfindung, eine Gaslicht-Reklame im komisch-kosmischen Stile Grandvilles. Überhaupt ist der enge Anschluß der Reklame ans Kosmische zu analysieren. [G 2, 2]

Ausstellungen. »Alle Zonen, ja, oft rückblickend, alle Zeiten. Von Landwirtschaft, Bergbau, von der Industrie, von den Maschinen, die man in Tätigkeit zeigte, bis zu den Rohmaterialien, bis zu verarbeiteten Stoffen, bis zu Kunst und Kunstgewerbe. Es liegt darin ein merkwürdiges Bedürfnis nach verfrühter Synthese, die dem 19. Jahrhundert auch auf anderen Gebieten eigen ist – Gesamtkunstwerk. Es wollte, neben zweifellos utilitären Gründen, die Vision des in neuer Bewegung befindlichen menschlichen Kosmos erstehen lassen.« Sigfried Giedion: Bauen in Frankreich 〈Leipzig, Berlin 1928〉 p 37 Es spricht sich in diesen »verfrühten Synthesen« aber auch der Versuch aus, den Raum des Daseins und der Entwicklung immer wieder zu schließen. Die »Klassenlüftung« zu hindern. [G 2, 3]

Zu der nach statistischen Prinzipien angeordneten Ausstellung von 1867⁠〈:〉 »Faire la tour de ce palais, circulaire comme l’équateur, c’est littéralement tourner autour du monde, tous les peuples sont venus: ennemis vivent en paix coté à coté. Ainsi qu’à l’origine des choses sur l’orbe des eaux, l’Esprit divin plane sur cette orbe de fer.« L’exposition universelle de 1867 illustrée, Publication internationale autorisée par la commission impériale. Tome 2, pag. 322. (Giedion p 41) [G 2, 4]

Zur Ausstellung von 1867. Über Offenbach. »Pendant dix ans, cette verve de l’auteur comique et cette inspiration enivrée du musicien rivalisèrent entre elles de fantaisie et de trouvailles, pour atteindre en 1867, pendant la durée de l’Exposition, leur summum d’hilarité, la dernière expression de leur folie. Le succès, déjà si grand, de ce théâtre, devint alors du délire, une chose dont nos pauvres petites victoires d’aujourd’hui ne peuvent pas donner une idée. Paris, cet été-là, eut une insolation.« Aus dem discours académique de Henri Lavedan 31 décembre 1899 Succession de Meilhac. [G 2 a, 1]

Die Reklame emanzipiert sich im Jugendstil. Die Jugendstilplakate »sind groß, immer figürlich, farbig raffiniert aber nicht laut; sie zeigen Bälle, Nachtlokale, Kinoaufführungen, sind geschaffen für ein Leben, wo es überschäumte, und dem die sinnlichen Kurven des Jugendstils unvergleichlich dienten«. Frankfurter Zeitung gez. F. L. Über eine Plakatausstellung in Mannheim 1927 ◼ Traumbewußtsein ◼ [G 2 a, 2]

Die erste londoner Ausstellung vereinigt die Industrien der Welt. Im Anschluß daran Gründung des South-Kensington-Museums. Zweite Ausstellung 1862 ebenfalls in London. Mit der münchner Ausstellung von 1875 wird die deutsche Renaissance Mode. [G 2 a, 3]

Wiertz anläßlich einer Exposition universelle: »Ce qui frappe d’abord, ce n’est point ce que les hommes font aujourd’hui, mais ce qu’ils feront plus tard. / Le génie humain commence à se familiariser avec la puissance de la matière.« A. J. Wiertz: Œuvres littéraires Paris 1870 p 374 [G 2 a, 4]

Talmeyr nennt die Affiche »l’art de Gomorrhe«⁠〈.〉 La cité du sang Paris 1901 p 286 ◼ Jugendstil ◼ [G 2 a, 5]

Die Ausstellungen der Industrie als geheimes Konstruktionsschema der Museen – die Kunst: in die Vergangenheit projizierte Industrieerzeugnisse. [G 2 a, 6]

Joseph Nash hat für den König von England eine Serie von Aquarellen gemalt, die den Kristallpalast darstellen, in dem – als eigens dafür errichteten Bauwerk die Londoner Industrieausstellung von 1851 stattfand. Die erste Weltausstellung und der erste Monumentalbau aus Glas und Eisen! Mit Verwunderung sieht man auf diesen Aquarellen, wie man den kolossalen Innenraum auf märchenhaft-orientalische Weise auszustatten bemüht war und neben den Warenlagern, die die Arkaden erfüllten⁠〈,〉 〈wie〉 bronzene Monumentalgruppen, Marmorstatuen und Springbrunnen sich durch die riesigen Hallen zogen. ◼ Eisen ◼ Interieur ◼ [G 2 a, 7]

Der Entwurf zum Kristallpalast stammt von Joseph Paxton, dem Obergärtner des Herzogs von Davonshire, dem er in Chattworth ein conservatory (Treibhaus) von Glas und Eisen gebaut hatte. Sein Entwurf empfahl sich durch Feuersicherheit, Helligkeit, geschwinde Ausführungsmöglichkeit und Billigkeit und siegte über den des Komitees. Ein Preisausschreiben war ergebnislos verlaufen. [G 2 a, 8]

Oui, vive la bière de Vienne! Est-elle originaire de la patrie qu’elle se donne? En vérité, je n’en sais rien. Mais ce que je ne peux ignorer, c’est que l’établissement est élégant, confortable; ce n’est pas de la bière de Strasbourg … de Bavière … C’est la bière divine … claire comme la pensée d’un poète, légère comme une hirondelle, ferme et chargée d’alcool comme la plume d’un philosophe allemand. Elle se digère comme l’eau pure, elle rafraichit comme l’ambrosie.« Annonce für Fanta Bière de Vienne A côté du Nouvel Opéra Rue Halévy 4 Etrennes 1866 Almanach indicateur parisien Paris 1866 p 13 [G 2 a, 9]

»Encore un nouveau mot, ›la réclame‹; – fera-t-il fortune?« Nadar: Quand j’étais photographe Paris 〈1900〉 p 309 [G 2 a, 10]

Zwischen Februar-Revolution und Juni-Insurrektion: »Alle Mauern waren mit revolutionären Affichen bedeckt, welche Alfred Delvau einige Jahre später unter dem Titel ›Muraillées révolutionaires‹ in zwei starken Bänden wieder abdrucken ließ, so daß man sich noch jetzt den Eindruck dieser merkwürdigen Affichen-Literatur verschaffen kann. Es gab keinen Palast und keine Kirche, auf der man nicht dergleichen Affichen bemerkt hätte. Nie zuvor war eine solche Menge von Anschlägen in irgend einer Stadt bemerkt worden. Selbst die Regierung veröffentlichte ihre Decrete und Proclamationen auf diese Art, während Tausende von anderen Personen ihre Ansichten über alle möglichen Fragen ihren Mitbürgern in Placaten zum Besten gaben. Je näher man der Eröffnung der Nationalversammlung kam, desto leidenschaftlicher und wilder war die Sprache der Affichen … Die Zahl der öffentlichen Ausrufer vermehrte sich jeden Tag, Tausende und Tausende, die Nichts anderes zu thun hatten, wurden Zeitungs-Ausschreier.« Sigmund Engländer: Geschichte der französischen Arbeiter-Associationen Hamburg 1864 II p 279/80 [G 3, 1]

»Ein kleines, lustiges Stück, das hier gewöhnlich vor einem neuen Stücke gegeben wird: Harlequin Afficheur. Der Komödienzettel wird in einer recht hübschen, komischen Scene an der Wohnung der Colombia angeschlagen.« J. F. Reichardt: Vertraute Briefe aus Paris Hamburg 1805 I p 457 [G 3, 2]

»Viele Pariser Häuser scheinen gegenwärtig im Geschmack von Harlekinsjacken verziert; das ist eine Versammlung von großen grünen, gelben, [ein Wort unleserlich] und rosenfarbigen Papierstücken. Die Ankleber streiten sich um die Mauern und schlagen sich um eine Straßenecke. Das Hübscheste dabei ist, alle diese Affichen bedecken sich gegenseitig zehnmal des Tages.« Eduard Kroloff: Schilderungen aus Paris Hamburg 1839 II p 57 [G 3, 3]

»Paul Siraudin, geboren 1814, ist seit 1835 für das Theater thätig, eine Thätigkeit, die er seit 1860 durch praktische Leistungen auf dem Gebiet der Zuckerbäckerei ergänzte. Die Resultate derselben winken im großen Schaufenster der Rue de la paix nicht minder verlockend, wie die dramatischen Knackmandeln, Bonbons, Zuckerbrötchen, süßen Knallerbsen, die in den einactigen dramatischen Bluetten 〈?〉 des Palais-Royal dem Publikum gereicht werden.« Rudolf Gottschall: Das Theater und Drama des second empire [In: Unsere Zeit Deutsche Revue Monatsschrift zum Conversationslexikon] Lpz 1867 p 933 [G 3, 4]

Aus Coppées Akademierede – Réponse à Hérédia, 30 mai 1895 – kann man entnehmen, daß früher in Paris eine merkwürdige Art von Schriftbildern zu sehen waren: »Chefs-d’œuvre calligraphiques qu’on exposait jadis à tous les coins de carrefours, et où nous admirions le portrait de Béranger ou la ›Prise de la Bastille‹ en paraphes.« 〈p 46〉 [G 3, 5]

Das Charivari von 1836 hat ein Bild, das eine Affiche zeigt, die über die halbe Hausfront geht. Die Fenster sind ausgespart, außer einem, scheinbar. Denn dort heraus lehnt ein Mann und schneidet das ihn störende Stück Papier fort. [G 3, 6]

»Essence d’Amazilly odorante et anti-septique Hygiène de toilette de Duprat et Cie.« [Das Folgende in der Übersetzung:] »Wenn wir dieser unserer Essenz den Namen einer Tochter der Cacicna gegeben haben, so haben wir damit nur andeuten wollen, daß die pflanzlichen Bestandteile dieser Mischung, denen sie ihre überraschende Wirksamkeit dankt, unter demselben brennenden Klima wie jene entstanden sind. Die zweite Bezeichnung haben wir der Wissenschaft entnommen und dies nur um anzudeuten, daß abgesehen von den unvergleichlichen Diensten, die sie den Damen leistet, sie hygienische Wirkungen besitzt, die geeignet sind, ihr das Vertrauen aller derer zu erwerben, die die Freundlichkeit haben, von ihrer heilkräftigen Wirkung sich überzeugen zu wollen. Denn wenn schon unser Wasser nicht wie das des Jungbrunnens die Gabe hat, die Zahl der Jahre auszulöschen, so hat es wenigstens neben anderen Verdiensten das, wie uns scheint, höchst schätzenswerte, im ganzen Glanz der ehemaligen verlornen Herrlichkeit jenes vollendete Organ, das Meisterwerk des Schöpfers, wiederherzustellen, das mit der Eleganz, der Reinheit und der Grazie seiner Formen den blendenden Schmuck der schöneren Hälfte der Menschheit darstellt; ohne das hochgewünschte Eingreifen unserer Entdeckung wäre diese⁠〈r〉 ebenso kostbare⁠〈n〉 als empfindliche⁠〈n〉 Zier, die in der zarten Anmut ihres geheimen Baus einer gebrechlichen Blüte gleicht, die unterm ersten Unwetter welkt, nur eine flüchtige Szene des Glanzes beschieden, nach deren Ablauf sie unterm verderblichen Hauche der Krankheit, den ermüdenden Anforderungen des Stillens oder der nicht minder verhängnisvollen Umklammerung des unbarmherzigen Korsetts dahinsiechen müßte. Unsere im alleinigen Interesse der Damen kreierte Amazilly-Essenz entspricht den strengsten und intimsten Anforderungen ihrer Toilette. Dank einer glücklichen Zusammensetzung vereinigt sie alles zur Wiederherstellung, Entfaltung und Entwicklung der natürlichen Reize Erforderliche, und zwar ohne im mindesten ihnen zu schaden.« Charles Simond: Paris de 1800 à 1900 Paris 1900 II p 510 »Une réclame de parfumeur en 1857« [G 3 a, 1]

»L’homme-affiche porte gravement son double et léger fardeau. Cette jeune dame dont la rotondité n’est que passagère rit de l’affiche ambulante, et tout en riant elle a voulu la lire; l’heureux auteur de sa protubérance porte aussi son fardeau.« Text zu der Lithographie »L’homme affiche sur la place des Victoires« aus »Nouveaux Tableaux de Paris« Text zu planche 63 [die Lithographien sind von Marlet] Dieses Buch ist eine Art Hogarth ad usum Delphini. [G 3 a, 2]

Beginn der Vorrede von Alfred Delvau zu den »Murailles révolutionnaires«: »Ces Murailles Révolutionnaires, – au bas desquelles nous mettons notre nom obscur, – sont une œuvre immense, gigantesque, unique surtout, sans précédent, croyons-nous, dans l’histoire des livres. Œuvre collective qui a pour auteur monseigneur tout le monde, mein herr omnes, comme le disait Luther.« Les murailles révolutionnaires de 1848 (Seizième édition) Paris 〈1852〉 I p 1 [G 3 a, 3]

»Lorsque sous le Directoire, en 1798, s’inaugura au Champs de Mars l’idée, des Expositions publiques on compta 110 exposants, auxquels il fut distribué 25 médailles.« Palais de l’industrie Se vend chez H. Pion [G 4, 1]

»A partir de 1801, on exposa dans la Cour du Louvre les produits de l’industrie grandissante.« Lucien Dubech Pierre D’Espezel: Histoire de Paris Paris 1926 p 335 [G 4, 2]

»Tous les cinq ans, 1834, 1839, 1844, on expose, au carré Marigny, les produits de l’industrie.« Dubech-D’Espezel: Histoire de Paris p 389 [G 4, 3]

»La première exposition remonte à 1798; c’était … une exposition, au Champ-de-Mars, des produits de l’industrie française, dont l’idée appartient à François de Neufchâteau. Il y eut trois expositions nationales sous l’Empire, en 1801, 1802, 1806, les deux premières dans la cour du Louvre, la troisième aux Invalides; trois sous la Restauration, en 1819, 1823, 1827, toutes trois au Louvre; trois sous la monarchie de Juillet, place de la Concorde et aux Champs-Elysées, en 1834, 1839, 1844; une sous la seconde République, en 1849. Puis, à l’imitation de l’Angleterre qui avait organisé en 1851 une exposition internationale, la France impériale eut au Champ-de-Mars, en 1855 et 1867, ses expositions universelles. La première avait vu naître le Palais de l’Industrie, démoli sous la République; la seconde fut une fête effrénée qui marqua l’apogée de l’Empire. En 1878, une nouvelle Exposition fut donnée pour témoigner de la renaissance après la défaite. Elle se tint au Champ-de-Mars, dans un palais éphémère élevé par Formigé. Le caractère de ces foires démesurées est d’être éphémères et, pourtant, chacune d’elles a laissé une trace dans Paris. Celle de 1878 vit naître le Trocadéro, palais étrange campé par Davioud et Bourdais au sommet de Chaillot, et la passerelle de Passy, établie pour suppléer le pont d’Iéna devenu indisponible. Celle de 1889 avait laissé la Galerie des Machines, qui disparut, mais la tour Eiffel vit toujours.« Dubech-D’Espezel: Histoire de Paris Paris 1926 p 461 [G 4, 4]

»›L’Europe s’est déplacée pour voir des marchandises‹ disait Renan, avec mépris, de l’Exposition de 1855.« Paul Morand: 1900 Paris 1931 p 71 [G 4, 5]

»›Cette année a été perdue pour la propagande‹ dit un orateur socialiste, au congrès de 1900.« Paul Morand: 1900 Paris 1931 p 129 [G 4, 6]

»Im Jahre 1798 wird eine allgemeine Industrie-Ausstellung ausgeschrieben, welche auf dem Marsfeld … Statt finden soll. Das Directorium hatte den Minister Francois de Neufchateau beauftragt, zur Feier der Begründung der Republik ein Volksfest zu veranstalten. Der Minister hatte mehrere Personen hierüber zu Rathe gezogen, welche ihm Baumklettern und andere Spiele vorschlugen. Einer sprach davon, einen großen Markt nach Art der Dorfmessen, aber in großartigem Maßstabe, zu veranstalten. Endlich schlug Jemand vor, daß eine Bilder-Ausstellung hinzu gefügt werden sollte. Diese letzteren beiden Vorschläge brachten Francois de Neufchateau auf die Idee, eine Industrie-Ausstellung zur Feier des Volksfestes auszuschreiben. So geht diese erste Industrie-Ausstellung aus dem Wunsche hervor, die Arbeiterklassen zu amüsiren, und wird für dieselben ein Fest der Emanzipation … Der populär gewordene Character der Gewerbe springt auf eine erhebende Weise in die Augen … Statt der Seidenstoffe sieht man Wollenzeuge, statt der Spitzen und der Atlaswaaren Stoffe, die für den häuslichen Bedarf des dritten Standes nützlich sind, die Wollen-Haube und den Woll-Sammet … Chaptal, der Sprecher dieser Ausstellung, nennt den industriellen Staat zum ersten Male beim Namen.« Sigmund Engländer: Gesch⁠〈ichte〉 der fr⁠〈an〉⁠z⁠〈ösischen〉 Arbeiter-Associationen Hamburg 1864 I p 51-53 [G 4, 7]

»Bei der festlichen Begehung des hundertjährigen Gedenktages der großen Revolution hat es die französische Bourgeoisie gleichsam absichtlich darauf angelegt, dem Proletariat die ökonomische Möglichkeit und Nothwendigkeit einer sozialen Umwälzung ad oculos zu beweisen. Die Weltausstellung gab ihm einen ausgezeichneten Begriff von der unerhörten, in allen zivilisirten Ländern erreichten Entwicklungsstufe der Produktionsmittel, die die kühnsten Phantasien der Utopisten des vorigen Jahrhunderts weit überflügelt hat … Dieselbe Ausstellung hat ferner gezeigt, daß die moderne Entwicklung der Produktivkräfte unter der gegenwärtig in der Produktion herrschenden Anarchie zu immer intensiveren und folglich zu immer zerstörender auf den Gang der Weltwirthschaft einwirkenden, industriellen Krisen mit Nothwendigkeit führen muß.« G. Plechanow: Wie die Bourgeoisie ihrer Revolution gedenkt Die Neue Zeit Stuttgart 1891, IX, 1 p 138 [G 4 a, 1]

»Trotz alles protzenhaften Gebahrens, womit teutonischer Dünkel die Reichshauptstadt als unvergleichliche Leuchte der Zivilisation auszuspielen sucht, hat Berlin es noch zu keiner Weltausstellung gebracht … Es ist eine leere Ausflucht, wenn die blamable Thatsache damit beschönigt werden soll, daß die Weltausstellungen sich überlebt hätten, daß sie nichts als bunte Welt-Jahrmärkte der Eitelkeit seien und was der … Trostgründe mehr sind. Wir haben keinen Grund, die Schattenseiten zu bestreiten, welche die Weltausstellungen besitzen …: immer aber sind sie ungleich mächtigere Hebel menschlicher Kultur, als die unzähligen Kasernen und Kirchen, mit denen Berlin unter Aufwand der ungeheuerlichsten Geldmittel überschwemmt wird. Woran die wiederholten Anläufe der Weltausstellungen gescheitert sind, ist erstens der Mangel an Energie …, woran die Bourgeoisie leidet, ist zweitens die schlecht verhehlte Scheelsucht, womit der absolutistisch-feudale Militarismus auf Alles blickt, was seine noch immer, ach! wie triebkräftigen Wurzeln schädigen könnte.« 〈anon.:〉 Klassenkämpfe Die neue Zeit Stuttgart 1894 XII, 2 p 257 [G 4 a, 2]

Victor Hugo erließ zur Weltausstellung 1867 ein Manifest an die Völker Europas. [G 4 a, 3]

Chevalier war ein Schüler von Enfantin. Editor des Globe. [G 4 a, 4]

Zu Roland de la Platière »Encyclopédie méthodique«: »En parlant des Manufactures … Roland écrit: ›Du besoin naquit l’industrie …‹. On pourrait croire d’abord que le terme est employé en son sens classique d’industria; la suite va nous éclairer: ›Mais cette fille féconde et perverse … à la marche inégale, rebroussant sans cesse, inonda les champs de sa source, et bientôt rien ne put suffire aux besoins qui s’épandirent par toute la terre‹ … Ce qui importe, c’est que le mot industrie est couramment employé par lui, trente et quelques années avant l’œuvre de Chaptal.« Henri Hauser: Les débuts du capitalisme Paris 1931 p 315/16 [G 4 a, 5]

»Mit dem Preisetikett betritt die Ware den Markt. Ihre stoffliche Individualität und Qualität bildet nur den Anreiz zum Tausche. Für die gesellschaftliche Einschätzung ihres Wertes ist sie völlig belanglos. Die Ware ist ein Abstraktum geworden. Einmal der Hand des Produzenten entflohen und ihrer realen Besonderheit ledig, hat sie aufgehört, Produkt zu sein und vom Menschen beherrscht zu werden. Sie hat eine »gespenstige Gegenständlichkeit gewonnen und führt ein Eigenleben. ›Eine Ware scheint auf den ersten Blick ein selbstverständliches, triviales Ding. Ihre Analyse ergibt, daß sie ein vertracktes Ding ist, voll metaphysischer Spitzfindigkeit und theologischer Mucken.‹ Sie reiht sich, abgelöst vom Willen des Menschen, in eine geheimnisvolle Rangordnung ein, entwickelt oder verweigert Austauschfähigkeit, agiert nach eigenen Gesetzen als Schauspieler auf einer schemenhaften Bühne. In den Börsenberichten ›steigt‹ Baumwolle, ›stürzt‹ Kupfer, ist Mais ›belebt‹, Braunkohle ›flau‹, Weizen ›zieht an‹ und Petroleum ›entwickelt Tendenz‹. Die Dinge haben sich verselbständigt, nehmen menschliches Gebaren an … Die Ware hat sich in einen Götzen verwandelt, der, obwohl Erzeugnis menschlicher Hand, über den Menschen gebietet. Marx spricht vom Fetischcharakter der Ware. ›Dieser Fetischcharakter der Warenwelt entspringt aus dem eigentümlichen gesellschaftlichen Charakter der Arbeit, welche Waren produziert … Es ist nur das bestimmte gesellschaftliche Verhältnis der Menschen selbst, welches hier für sie die phantasmagorische Form eines Verhältnisses von Dingen annimmt.‹« Otto Rühle: Karl Marx Hellerau 〈1928〉 p 384/85 [G 5, 1]

»Es waren nach einer offiziellen Berechnung insgesamt zirka 750 Arbeiter, die, von ihren Genossen gewählt oder von den Unternehmern selbst ernannt, im Jahre 1862 die Weltausstellung in London besuchten … Der offizielle Charakter dieser Delegation, die Art und Weise ihrer Entstehung flößte selbstverständlich der revolutionären und der republikanischen französischen Emigration wenig Vertrauen ein. Dieser Umstand erklärt vielleicht, warum der Gedanke eines festlichen Empfanges dieser Deputation von der Redaktion eines Organs ausging, das der Kooperativbewegung gewidmet war … Im Juli wurde auf Anregung der Redaktion des ›Working Man‹ ein Komitee gebildet, das den französischen Arbeitern einen festlichen Empfang bereiten sollte … Unter den Teilnehmern sind … J. Morton Peto, … Joseph Paxton genannt … In den Vordergrund wurden … die Interessen der Industrie gestellt und die Notwendigkeit einer Verständigung zwischen den Arbeitern und den Unternehmern als das einzige Mittel, das die schwere Lage der Arbeiter verbessern könnte, stark betont … Wir können … diese Versammlung nicht als die Geburtsstätte … der I. A. A. betrachten. Es ist dies eine Legende … Richtig ist nur, daß dieser Besuch durch seine indirekten Folgen eine große Bedeutung als eine sehr wichtige Etappe auf dem Wege der Verständigung zwischen den englischen und französischen Arbeitern gewann.« D. Rjazanov: Zur Geschichte der ersten Internationale (Marx-Engels-Archiv) I (Frankfurt a. M. 1928) p 157, 159/160 [G 5, 2]

»Schon bei der ersten Weltausstellung in London im Jahre 1851 hatte man auf Staatskosten einige von den Unternehmern vorgeschlagene Arbeiter nach London geschickt. Es gab aber auch eine freie Delegation, die auf Anregung von Blanqui (dem Ökonomisten) und Emile de Girardin nach London entsandt worden war … Diese Delegation lieferte einen Gesamtbericht, in dem wir zwar keine Spur von dem Versuch, eine ständige Verbindung mit den englischen Arbeitern herzustellen, finden, in dem aber die Notwendigkeit friedlicher Beziehungen zwischen England und Frankreich stark betont wird … Im Jahre 1855 fand die zweite Weltausstellung statt, diesmal in Paris. Arbeiterdelegationen sowohl aus der Hauptstadt wie aus der Provinz waren diesmal gänzlich ausgeschlossen. Man fürchtete, daß sie den Arbeitern eine Organisierungsmöglichkeit verschaffen würden.« D. Rjazanov: Zur Geschichte der ersten Internationale (Marx-Engels-Archiv hg von Rjazanov I Frankfurt a/M p 150/151) [G 5 a, 1]

Die Spitzfindigkeiten Grandvilles bringen gut zum Ausdruck, was Marx die »theologischen Mucken« der Ware nennt. [G 5 a, 2]

»Le sens du goût est un char à 4 roues qui sont: 1. La Gastronomie; 2. La Cuisine; 3. La Conserve; 4. La Culture.« Aus dem »Nouveau monde industriel et sociétaire⁠〈«〉 1829. E. Poisson: Fourier Paris 1932 p 130 [G 5 a, 3]

Zusammenhang der ersten Weltausstellung London 1851 mit der Idee des Freihandels [G 5 a, 4]

»Die Weltausstellungen haben von ihrem ursprünglichen Charakter sehr viel verloren. Die Begeisterung, welche 1851 die weitesten Kreise erfaßte, ist verrauscht, an Stelle derselben ist eine Art kühler Berechnung getreten; 1851 befanden wir uns in der Zeit des Freihandels … Jetzt befinden wir uns seit Jahrzehnten in einem immer weiteren Vorschreiten des Schutzzolles; … die Beschickung der Ausstellung wird … eine Art Repräsentation … und während man 1850 als obersten Satz hinstellte: daß die Regierung sich um diese Angelegenheit nicht zu kümmern habe, ist man jetzt dahin gekommen, die Regierung jedes einzelnen Landes als eigentlichen Unternehmer anzusehen,« Julius Lessing: Das halbe Jahrhundert der Weltausstellungen Berlin 1900 p 29/30 [G 5 a, 5]

In London 1851 »erschien … die erste Gußstahlkanone von Krupp, ein Modell, auf welches das preußische Kriegsministerium bald darauf mehr als 200 Exemplare bestellen sollte.« Julius Lessing: Das halbe Jahrhundert der Weltausstellungen Berlin 1900 p 11 [G 5 a, 6]

»Aus dem Gedankenkreise, aus dem die große Idee des Freihandels erwachsen war, erwuchs … der Gedanke, daß niemand beraubt, sondern jeder bereichert zurückkehren werde von einer Ausstellung, in der er sein bestes eingesetzt, um auch das beste anderer Völker frei nach Hause führen zu können … Dieser großen Anschauung, aus welcher der Ausstellungsgedanke hervorging, entsprach die Ausführung. In acht Monaten war alles vollendet. ›Ein Wunder, das nun Geschichte ist.‹ Sehr merkwürdigerweise steht im Kern der Bewegung der Grundsatz, daß nicht der Staat, sondern lediglich die freie Thätigkeit der Bürger ein derartiges Werk hervorbringen müsse … Damals erboten sich zwei Privatleute, die Gebrüder Munday, sofort auf ihre eigene Gefahr einen Palast für eine Million Mark zu bauen. Man entschloß sich aber zu noch größerem Maßstabe und der dafür nöthige Garantiefond von vielen Millionen war in allerkürzester Zeit gezeichnet. Und für den großen neuen Gedanken fand sich die große neue Gestalt. Der Ingenieur Paxton erbaute den Kristallpalast. Wie etwas märchenhaft Unerhörtes klang die Kunde in alle Lande, daß man aus Glas und Eisen einen Palast bauen wolle, der achtzehn Morgen Landes bedecke. Paxton hatte nicht lange vorher eines der Treibhäuser in Kew, in welchem die Palmen übermächtig emporschossen, mit einem gewölbten Dache aus Glas und Eisen überdeckt und das gab ihm den Muth, an die neue Aufgabe heranzutreten. Als Stätte für die Ausstellung wählte man den stattlichsten Park von London, den Hyde-Park, der in der Mitte eine weit ausgedehnte, freie Wiese bot, die nur in ihrer kurzen Achse von einer Allee herrlicher Ulmen durchzogen war. Aus dem Kreise der Ängstlichen erscholl der Schreckruf, daß man einem Phantasiegespinnst zu Liebe diese Bäume nicht opfern dürfe. So werde ich die Bäume überwölben, war die Antwort Paxtons, und er entwarf das Querschiff, das in einer Wölbung von 112 Fuß Höhe … die ganze Baumreihe in sich aufnahm. Es ist im allerhöchsten Grade merkwürdig und bedeutungsvoll, daß diese Weltausstellung von London, welche erwachsen war aus den modernen Vorstellungen der Dampfkraft, der Elektrizität und der Photographie, erwachsen aus den modernen Vorstellungen des Freihandels, daß diese zugleich für den Umschwung der Kunstformen den großen entscheidenden Schlag innerhalb dieser ganzen Periode geführt hat. Einen Palast zu bauen aus Glas und Eisen, das war damals der Welt wie eine Art phantastischer Eingebung für einen Gelegenheitsbau erschienen. Wir erkennen jetzt, daß es der erste große Vorstoß ist auf dem Gebiete einer völlig neuen Formengebung … Der konstruktive Stil gegenüber dem historischen ist das Stichwort der modernen Bewegung geworden. Blicken wir zurück, wann dieser Gedanke zum ersten Male siegreich in die Welt hineinstrahlte: Es ist im Kristallpalast zu London im Jahre 1851. Man wollte es zuerst nicht glauben, daß es möglich sei, mit Glas und Eisen einen Palast kolossaler Abmessungen zu erbauen. In den Veröffentlichungen jener Tage finden wir als Merkwürdigstes die Verbindung der Eisenglieder, die uns jetzt etwas Alltägliches geworden sind, dargestellt. England durfte sich rühmen, in den vorhandenen Fabriken ohne Anspannung weiterer Kräfte dieser ganz neuen und unerhörten Aufgabe in der Zeit von acht Monaten gerecht zu werden. Triumphirend rief man aus, wie … noch im XVI. Jahrhundert ein kleines verglastes Fenster ein Luxusgegenstand gewesen sei, und wie man nun ein Gebäude, das 18 Morgen bedeckt, ganz aus Glas herzustellen vermöge. Ein Mann wie Lothar Bücher war sich klar, was diese neue Konstruktion bedeutet. Von ihm rührt das Wort: dieses Gebäude sei der ungeschmückte, von allem Schein befreite, architektonische Ausdruck der Tragkräfte in schlanken Eisengliedern. Über diese Bezeichnung, die … das Programm der Zukunft enthielt, weit hinaus ging der phantastische Reiz, den dieser Bau auf alle Gemüther ausübte. Die Erhaltung der prächtigen Baumreihen für das mittlere Transept gab hierbei das Schwergewicht. In diesen Raum hinein schob man alles Herrliche, was man in den reichen Gewächshäusern Englands an Pflanzenwerk auftreiben konnte. Die leichtgefiederten Palmen des Südens mischten sich in die Laubkronen der fünfhundertjährigen Ulmen und in diesen Zauberwald waren die Hauptwerke der bildenden Kunst, statuarische Werke, große Bronzen und Trophäen anderer Kunstwerke eingeordnet. In der Mitte desselben eine mächtige Fontäne aus Glaskristallen gebildet. Nach rechts und links gingen die Gallerien ab, in denen man von einem Volk zum andern wandelte und so erschien das Ganze als ein Wunderwerk, das die Phantasie noch mehr als den Verstand in Bewegung setzte. ›Es ist nüchterne Ökonomie der Sprache, wenn ich den Anblick des Raumes unvergleichlich feenhaft nenne. Es ist ein Stück Sommernachtstraum in der Mitternachtssonne.‹ (L. B.) Diese Empfindungen zitterten nach durch die ganze Welt. Ich selbst erinnere mich aus meinen Kinderjahren, wie die Kunde vom Kristallpalast zu uns nach Deutschland herüberdrang, wie die Bilder angeheftet waren an den Wänden bürgerlicher Zimmer in entlegenen Provinzialstädten. Was uns aus alten Märchen vorschwebte von der Prinzessin im gläsernen Sarg, von den Königinnen und Elfen, die in krystallenen Häusern wohnten, das alles schien uns verkörpert … und diese Empfindungen haben Jahrzehnte lang weiter bestanden. Von dem Palast nahm man den großen Transept und einen Theil der Ansätze nach Sydenham hinüber, wo das Gebäude heute noch steht, dort sah ich es im Jahre 1862 mit einem Schauer der Ehrfurcht und in reinstem Entzücken. Es hat vier Jahrzehnte, vieler Brände und Verunglimpfungen bedurft, um diesen Zauber zu zerstören, aber völlig ist er heute noch nicht geschwunden.« Julius Lessing: Das halbe Jahrhundert der Weltausstellungen Berlin 1900 p 6-10 [G 6; G 6 a, 1]

Die Organisation der Newyorker Ausstellung von 1853 fiel Phileas Barnum zu. [G 6 a, 2]

»Le Play comptait qu’il fallait autant d’années pour préparer une exposition qu’elle devait durer de mois … Il y a évidemment ici une disproportion choquante entre le temps d’élaboration et la durée de l’entreprise.« Maurice Pécard: Les expositions internationales au point de vue économique et social particulièrement en France Paris 1901 p 23 [G 6 a, 3]

Eine Buchhändleraffiche erscheint in den »Murailles révolutionnaires de 1848« mit folgender erklärenden Bemerkung versehen: »Nous donnons cette affiche, comme nous en donnerons plus tard d’autres qui ne se rattachent ni aux élections ni aux événements politiques de cette époque: nous la donnons parce qu’elle dit pourquoi et comment certains industriels profitent de certaines occasions.« Aus der Affiche: »Lisez cet avis important contre les Filous. Monsieur Alexandre Pierre, voulant éviter les abus qui se font journellement par l’ignorance que l’on a de l’Argot et du Jargon des filous et hommes dangereux, s’est appliqué, pendant le triste séjour qu’il a été forcé de passer avec eux, comme victime du Gouvernement déchu; mis en liberté par notre noble République, il vient de faire paraître le fruit des tristes études qu’il a pu faire dans ses prisons. Il n’a pas craint de descendre dans les cours de ces horribles lieux, et même la Fosse aux Lions, afin … d’éviter, en dévoilant les principaux mots de leurs conversations, tous les malheurs et les abus qui peuvent advenir de les ignorer, et qui pourtant jusqu’à ce jour, n’avaient été intelligibles qu’entre eux … Se vend: Sur la voie publique et chez l’Auteur.« Les Murailles révolutionnaires de 1848 Paris 〈1852) I p 320 [G 7, 1]

Wenn die Ware ein Fetisch war, so war Grandville dessen Zauberpriester. [G 7, 2]

Second Empire⁠〈:〉 »Les candidats du gouvernement … purent imprimer leurs proclamations sur papier de couleur blanche, couleur exclusivement réservée aux publications officielles.« A Malet P Grillet: XIXe siècle Paris 1919 p 271 [G 7, 3]

Im Jugendstil ist zum ersten Male die Einbeziehung des menschlichen Leibe⁠〈s〉 in die Reklame verwirklicht. ◼ Jugendstil ◼ [G 7, 4]

Arbeiterdelegationen bei der Weltausstellung von 1867. Eine Hauptrolle bei den Verhandlungen spielt die Forderung der Abschaffung von Artikel 1781 des code civil, welcher lautet: »Le maître est cru sur son affirmation pour la quotité des gages, pour le paiement du salaire de l’année échue et pour les à-comptes donnés pour l’année courante.« (p 140) – »Les délégations ouvrières aux Expositions de Londres et de Paris en 1862 et en 1867 ont guidé le mouvement social du second Empire, nous pouvons même dire de la seconde moitié du dix-neuvième siècle … Leurs rapports ont été comparés aux cahiers des Etats généraux; ils ont été le signal d’une évolution sociale comme ceux de 89 avaient déterminé une révolution politique et économique.« (p 207) [Der Vergleich stammt von Michel Chevalier.] Forderung des zehnstündigen Arbeitstages, (p 121) – »Quatre cent mille billets gratuits furent distribués aux ouvriers de Paris et des départements. Une caserne, plus de 30.000 logements furent mis à la disposition des ouvriers visiteurs.« 〈p 84〉 Henry Fougère: Les délégations ouvrières aux expositions universelles Montluçon 1905 [G 7, 5]

Versammlungen der Arbeiterdelegationen von 1867 in der »école du passage Raoul« Fougère p 85 [G 7 a, 1]

»L’Exposition était fermée depuis longtemps que les délégués continuaient à discuter, que ce parlement ouvrier tenait encore ses assemblées au passage Raoul.« Henry Fougère: Les délégations ouvrières aux expositions universelles sous le second empire Montluçon 1905 p 86/87. Im ganzen dauerten die Tagungen vom 21 Juli 1867 bis zum 14 Juli 1869. [G 7 a, 2]

Internationale Arbeiter-Assoziation. »›L’Association … date de 1862, moment de l’Exposition universelle de Londres. C’est là que les ouvriers anglais et français se sont vus, qu’ils ont causé ensemble et cherché à s’éclairer mutuellement.‹ Déclaration faite par M. Tolain, le 6 mars 1868, … dans le premier procès intenté par le gouvernement à l’Association internationale des travailleurs.« Henry Fougère: Les délégations ouvrières aux expositions universelles sous le second empire Montluçon 1905 p 75. Das erste große londoner Meeting stellte eine Sympathieerklärung für die Befreiung der Polen dar. [G 7 a, 3]

In den drei oder vier Berichten von Arbeiterdelegationen zur Weltausstellung von 1867 findet sich die Forderung der Abschaffung der stehenden Heere und die der Abrüstung. Delegationen der Porzellanmaler, Klavierarbeiter, Schuster und Mechaniker. Nach Henry Fougère p 163/64 [G 7 a, 4]

1867 »On était saisi d’une singulière impression la première fois qu’on visitait le Champ de Mars. En dehors de l’avenue centrale, par laquelle on arrivait, on ne voyait d’abord … que de fer et de la fumée … Cette première impression exerçait sur le visiteur un tel empire, que, négligeant les distractions que le tentaient au passage, il se hâtait d’aller au mouvement et au bruit qui l’attiraient. Sur tous les points … où les machines étaient au repos, éclataient les accords des orgues mues par la vapeur et les symphonies des instruments de cuivre.« A S de Doncourt: Les expositions universelles Lille Paris 〈1889〉 p 111/12 [G 7 a, 5]

Dramatisches zur Weltausstellung von 1855: »Paris trop petit« 4 août 1855 Théâtre du Luxembourg; Paul Meurice »Paris« 21 juillet Porte-Saint-Martin; Th⁠〈éodore〉 Barrière et Paul de Kock »L’Histoire de Paris« et »Les grands siècles« 29 septembre; »Les modes de l’exposition«; »Dzim Boum Boum Revue de l’exposition«; Sébastien Rhéal »La vision de Faustus ou l’exposition universelle de 1855«. Nach Adolphe Démy: Essai historique sur les expositions universelles de Paris Paris 1907 p 90 [G 7 a, 6]

Weltausstellung London 1862⁠〈:〉 »Von dem erhebenden Eindruck der Ausstellung von 1851 war nichts mehr zu spüren … Immerhin hatte die Ausstellung einige sehr bemerkenswerthe Ergebnisse … Die größeste Ueberraschung … bot China. Bis dahin hatte in unserm Jahrhundert Europa von der chinesischen Kunst nur das gesehen, was … als gemeine Marktwaare feilgeboten wurde. Nun aber hatte der englisch-chinesische Krieg sich abgespielt … man hatte … das Sommerpalais, zur Züchtigung, wie es hieß, niedergebrannt. In Wahrheit aber war es den Engländern noch mehr als den dabei betheiligten Franzosen gelungen, große Massen von den dort aufgehäuften Schätzen zu entführen und diese Schätze waren 1862 in London zur Schau gestellt. Aus Bescheidenheit waren es nicht sowohl die Männer, als die Frauen … welche als Aussteller figurirten.« Julius Lessing: Das halbe Jahrhundert der Weltausstellungen Berlin 1900 p 16 [G 8, 1]

Lessing (Das halbe Jahrhundert der Weltausstellungen Berlin 1900 p 4) weist auf den Unterschied der Weltausstellungen von den Messen hin. Bei letztern führten die Kaufleute das gesamte Warenlager mit sich. Weltausstellungen setzen eine hohe Entwicklung des kommerziellen, aber auch des industriellen Kredits, also des Kredits auf seiten der Besteller wie der beauftragten Firmen, voraus. [G 8, 2]

»Il faudrait volontairement fermer les yeux à l’évidence, pour ne pas reconnaître, que l’espèce de foire du Champ-de-Mars dans l’année 1798, que les superbes portiques de la Cour du Louvre et de celles des Invalides, dans les années suivantes, et qu’enfin la mémorable ordonnance royale du 13 janvier 1819, ont puissamment contribué aux beaux développemens de l’industrie française … Il était réservé à un Roi de France, de transformer nos magnifiques galeries de son Palais, en un immense basar, pour qu’il fut donné à son peuple, de contempler … ces trophées non sanglants, élevés par le génie des arts et de la paix.« Chenou et H. D.: Notice sur l’exposition des produits de l’industrie et des arts qui a eu lieu à Douai en 1827 Douai 1827 p 5 [G 8, 3]

Drei verschiedene Arbeiterdelegationen wurden 1851 nach London entsandt; keine von ihnen bewirkte Wesentliches. Zwei waren offiziell: eine ging von der assemblée nationale, eine von der municipalité aus; die private kam mit Unterstützung der Presse, vor allem Emile de Girardins zusammen. Die Arbeiter hatten keinen Einfluß auf die Zusammensetzung dieser Delegationen. [G 8, 4]

Die Maße des Kristallpalastes bei A S Doncourt: Les expositions universelles Lille Paris 〈1889〉 p 12 – die Langseiten maßen 560 m. [G 8, 5]

Über die Arbeiterdelegation zur Londoner Weltausstellung von 1862: »Les bureaux électoraux s’organisèrent rapidement, lorsqu’à la ville des élections un incident … vint entraver les opérations. La préfecture de police … prit ombrage de ce mouvement sans précédent et la Commission ouvrière reçut ordre de ne pas continuer ses travaux. Convaincus que cette mesure … ne pouvait être que le résultat d’une méprise, les membres de la Commission … s’adressèrent immédiatement à Sa Majesté … L’Empereur … voulut bien faire accorder à la Commission l’autorisation de poursuivre sa tâche. Les élections … nommèrent deux cents délégués … Une période de dix jours avait été accordé à chaque groupe pour remplir sa mission. Chaque délégué recevait à son départ une somme de 115 fr. et un billet de 2me classe, aller et retour; le logement et un repas, ainsi que les entrées à l’Exposition … Ce grand mouvement populaire a eu lieu sans que le moindre incident … ait été à regretter.« Rapports des délégués des ouvriers parisiens à l’exposition de Londres en 1862 publiés par la Commission ouvrière Paris 1862/64 (1 vol!) p III/IV (Der Bericht umfaßt 53 Delegationsberichte der verschiedenen Gewerbegruppen.) [G 8 a, 1]

Paris 1855 »Quatre locomotives gardaient l’entrée de l’annexe des machines, semblables à ces grands taureaux de Ninive, à ces grands sphinx égyptiens qu’on voyait à l’entrée des temples. L’annexe était le pays du fer, du feu et de l’eau; les oreilles étaient assourdis, les yeux éblouis: … tout était en mouvement; on voyait peigner la laine, tordre le drap, tondre le fil, battre le grain, extraire le charbon, fabriquer le chocolat, etc. Le mouvement et la vapeur étaient communiqués à tous indistinctement, au rebours de ce qui s’était fait à Londres, en 1851, où les exposants anglais seuls avaient eu le bienfait du feu et de l’eau.« A S Doncourt: Les expositions universelles Lille Paris 〈1889〉 p 53 [G 8 a, 2]

1867 war das »orientalische Viertel« das Zentrum der Attraktionen. [G 8 a, 3]

15 000 000 Besucher der Ausstellung von 1867. [G 8 a, 4]

1855 durften die Waren zum ersten Mal mit Preisen ausgezeichnet werden. [G 8 a, 5]

»Le Play avait … pressenti combien s’imposerait la nécessité de trouver ce que nous appelons dans le langage moderne ›un clou‹. Il avait prévu également que cette nécessité … donnerait aux expositions la mauvaise orientation qui … faisait dire à M. Claudio-Janet en 1889: ›Un économiste honnête homme M. Frédéric Passy, dénonce depuis de longues années au Parlement et à l’Académie l’abus des fêtes foraines. Tout ce qu’il dit de la foire au pain d’épices … peut, toute proportion gardée, se dire de la grande célébration du centenaires.‹« Dazu die Anmerkung: »Le succès des attractions est en effet tel que la tour Eiffel qui avait coûté six millions avait déjà gagné le 5 novembre 1889 6.459.581 francs.« Maurice Pécard: Les expositions internationales au point de vue économique et sociale particulièrement en France Paris 1901 p 29 [G 9, 1]

Das Ausstellungspalais von 1867 auf dem Marsfeld, das mit dem Collosseum verglichen wurde: »La distribution imaginée par le commissaire général Le Play était des plus heureuses: les objets étaient répartis par ordre de matière dans huit galeries concentriques; douze allées … partaient du grand axe: les principales nations occupaient les secteurs limités par ces rayons. De la sorte … l’on pouvait … soit en parcourant les galeries, se rendre compte de l’état d’une industrie dans les différentes nations, soit en parcourant les allées transversales se rendre compte de l’état, dans chaque pays, des diverses branches de l’industrie.« Adolphe Démy: Essai historique sur les expositions universelles de Paris Paris 1907 p 129 – Ebendort ein Zitat aus Théophile Gautiers Artikel über das Palais im Moniteur vom 17 September 1867: »Il semble qu’on ait devant soi un monument élevé dans une autre planète, Jupiter ou Saturne, d’après un goût que nous ne connaissons pas et des colorations auxquelles nos yeux ne sont pas habitués.« Ein Satz zuvor: »Le grand gouffre azuré avec sa bordure couleur de sang produit un effet vertigineux et désoriente les idées qu’on avait sur l’architecture.« [G 9, 2]

Widerstände gegen die Weltausstellung von 1851⁠〈:〉 »Le Roi de Prusse interdisait au prince et à la princesse royale … de se rendre à Londres … Le corps diplomatique refusait de présenter à la reine une adresse de félicitations. ›En ce moment même, écrivait … le 15 avril 1851 le prince Albert à sa mère … Les adversaires de l’Exposition travaillent largement … Les étrangers, annoncent-ils, commenceront ici une révolution radicale, tueront Victoria et moi-même et proclameront la république rouge. La peste doit certainement résulter de l’affluence de si grandes multitudes et dévorer ceux que l’accroissement du prix de toutes choses n’aura pas chassés.‹« Adolphe Démy: Essai historique sur les expositions universelles Paris 1907 p 38 [G 9, 3]

François de Neufchateau über die Ausstellung von 1798 (nach Démy: Essai historique sur les expositions universelles)⁠〈.〉 »Les Français, disait-il …, ont étonné l’Europe par la rapidité de leurs succès guerriers; ils doivent s’élancer avec la même ardeur dans la carrière du commerce et des arts de la paix.« (p 14) »Cette première exposition … est réellement une première campagne, une campagne désastreuse pour l’industrie anglaise.« (p 18). – Eröffnungsfestzug von kriegerischem Charakter: »1° l’école des trompettes; 2° un détachement de cavalerie; 3° les deux premiers pelotons d’appariteurs; 4° des tambours; 5° musique militaire à pied; 6° un peloton d’infanterie;7° les hérauts; 8° le régulateur de la fête; 9° les artistes inscrits pour l’exposition; 10° le jury.« (p 15) – Die goldene Medaille behält Neufchateau dem vor, der die englische Industrie am meisten schädigt. [G 9 a, 1]

Die zweite Ausstellung, im Jahre IX⁠〈,〉 sollte die Werke der Industrie und der bildenden Kunst im Hof des Louvre vereinigen. Aber die Künstler lehnten die Zumutung ab, gemeinschaftlich mit Industriellen auszustellen. (Démy p 19) [G 9 a, 2]

Ausstellung von 1819⁠〈.〉 »Le roi à l’occasion de l’exposition conféra à Ternaux et à Oberkampf le titre de baron … L’octroi de titres nobiliaires à des industriels avait provoqué des critiques. En 1823 on s’abstint de toute collation de noblesse.« Démy: Essai historique p 24 [G 9 a, 3]

Ausstellung von 1844. Über sie Mme de Girardin⁠〈:) Le Vicomte de Launay, Lettres parisiennes IV p 66 (cit nach Adolphe Démy: Essai historique p 27): »›C’est un plaisir, disait-elle, qui ressemble singulièrement à un cauchemars‹. Et elle énumérait les singularités qui ne manquaient pas: le cheval écorché, le hanneton colossal, la mâchoire mouvante, le Turc pendule qui marquait les heures par le nombre de ses culbutes, sans oublier, M. et Mme Pipelet, les concierges des Mystères de Paris, en angélique.« [G 9 a, 4]

Weltausstellung 1851 14 837, von 1855 80 000 Aussteller. [G 9 a, 5]

Die ägyptische Ausstellung von 1867 war in einem Bau untergebracht, der einen ägyptischen Tempel nachbildet. [G 9 a, 6]

Walpole schildert in seinem Roman »The Fortress« die Vorkehrungen, die in einem eigens für die Besucher der Weltausstellung von 1851 erstellten Hotel für deren Aufnahme getroffen wurden. Zu diesen gehörte die ständige polizeiliche Überwachung des Hotels, die Anwesenheit eines Hotel-Geistlichen und die regelmäßige Morgenvisite eines Arztes. [G 10, 1]

Walpole schildert den Kristallpalast mit der gläsernen Fontäne in seiner Mitte und den Ulmen, »die aussahen, wie wenn ein Waldlöwe in einem Netz aus Glas gefangen worden wäre«, (p 307) Er schildert die mit kostbaren Teppichen verzierten Logen, vor allem aber die Maschinen. »In diesem Maschinenraum gab es selbsttätige Spinnmaschinen, die jacquartsche Spitzenmaschine, Maschinen, die Briefumschläge machten, Dampfwebstühle, Modellokomotiven, Zentrifugalpumpen und Lokomobile; alle diese arbeiteten wie verrückt, während die Tausende neben ihnen in Zylindern und Kapotthüten ruhig wartend dasaßen, passiv und nicht ahnend, daß das Zeitalter des Menschen auf diesem Planeten zuende war.« Hugh Walpole: The Fortress Hamburg, Paris, Bologna 〈1933〉 p 306 [G 10, 2]

Delvau spricht von »gens qui ont les yeux collés chaque soir aux vitres des magasins de la Belle Jardinière, pour voir faire la caisse de la journée.« Alfred Delvau: Les heures parisiennes Paris 1866 p 144 (Huit heures du soir) [G 10, 3]

In einer Senatsrede vom 31 Januar 1868 versucht Michel Chevalier das Palais de l’industrie von 1867 vor der Zerstörung zu retten. Von den mehrern Verwendungsmöglichkeiten, die er für das Gebäude vorschlägt, ist die merkwürdigste, das Innere, das seiner zyklischen Form nach dazu geeignet sei, für Truppenübungen zu verwenden. Auch empfiehlt er den Bau als Lokal einer ständigen ausländischen Mustermesse. Die Absicht der gegnerischen Seite scheint gewesen zu sein, aus militärischen Gründen das Champ de Mars von Bauten freizuhalten. Vgl. Michel Chevalier: Discours sur une pétition réclamant contre la destruction du palais de l’exposition universelle de 1867 Paris 1868 [G 10, 4]

»Les expositions universelles … ne peuvent manquer d’amener les comparaisons les plus exactes entre les prix et les qualités des mêmes produits chez les différents peuples: que l’école de la liberté absolue du commerce se réjouisse donc! Les expositions universelles tendent … à l’abaissement, si ce n’est à la suppression des droits de douane.« Achille de Colusont⁠〈?〉: Histoire des expositions des produits de l’industrie française Paris 1855 p 544 [G 10 a, 1]

»Chaque industrie, exposant ses trophées
Dans ce bazar du progrès général,
Semble avoir pris la baguette des fées
Pour enrichir le Palais de Cristal.

Riches, savants, artistes, prolétaires,
Chacun travaille au bien-être commun;
Et, s’unissant comme de nobles frères,
Ils veulent tous le bonheur de chacun.«

Clairville et Jules Cordier: Le Palais de Cristal ou les Parisiens à Londres (Théâtre de la Porte-Saint-Martin le 26 mai 1851) Paris 1851 p 6 [G 10 a, 2]

Die beiden letzten tableaux von Clairvilles »Palais de Cristal« spielen vor und im Kristallpalast. Die Bühnenanweisung für das 〈vor-〉⁠letzte tableau: »La galerie principale du Palais de cristal; à gauche, sur le devant, un lit dont à la tête est un grand cadran. Au milieu, une petite table sur laquelle sont des petits sacs et des pots de terre; à droite une machine électrique; au fond, l’exposition des divers produits d’après la gravure descriptive tirée de Londres.« (p 30) [G 10 a, 3]

Anzeige von Chocolat Marquis aus dem Jahre 1846⁠〈:〉 »Chocolat de la maison Marquis, passage des Panoramas et rue Vivienne 44 – Voici venir l’époque où le chocolat praliné et toutes les autres variétés de chocolat de fantaisie vont sortir … de la maison Marquis sous les formes les plus diverses et les plus gracieuses … Les confidences que nous avons reçus nous permettent de prévenir nos lecteurs que cette fois encore de jolis vers, judicieusement choisis dans ce qui s’est produit cette année de plus pur, de plus gracieux et de plus ignoré du vulgaire profane, accompagneront les exquises douceurs du chocolat Marquis. Par le positif qui court et qui nous régit, nous le félicitons d’accorder si généreusement sa puissante publicité à tous ces jolis vers.« C⁠〈abinet〉⁠d⁠〈es〉 E⁠〈stampes〉 [G 10 a, 4]

Industriepalast von 1855⁠〈:〉 »Sechs Pavillons begrenzen das Gebäude von allen vier Seiten; im Ganzen zählt man im unteren Stockwerk 306 Arkaden. Ein ungeheures Glasdach erhellt den inneren Raum. Als Material ist nur Stein, Eisen und Zink verwendet worden; die Baukosten haben sich auf 11 Millionen Franken belaufen … Zwei große Glasgemälde im Osten und Westen der Hauptgallerie sind besonders bemerkenswerth … Alle Personen erscheinen wie in natürlicher Größe dargestellt, und sind doch nicht weniger als 6 Meter hoch.« Acht Tage in Paris Paris Juillet 1855 p 9/10. Die Glasbilder stellen das industrielle Frankreich und die Gerechtigkeit dar. [G 11, 1]

»J’ai … écrit avec mes collaborateurs de l’Atelier, que le moment était venu de faire la révolution économique …, quoique nous fussions tombés d’accord, quelque temps auparavant, que les populations ouvrières de toute l’Europe étaient solidaires, et qu’il fallait s’attacher avant tout à l’idée de la fédération politique des peuples.« A Corbon: Le secret du peuple de Paris Paris 1863 p 196 und p 242: »En résumé, l’opinion politique de la classe ouvrière de Paris est presque tout entière contenue dans le désir passionné de servir le mouvement de fédération des nationalités.« [G 11, 2]

Nina Lassave, die Geliebte Fieschis, wird nach dessen Hinrichtung am 19 Februar 1836 als caissière im Café de la Renaissance, place de la Bourse angestellt. [G 11, 3]

Tiersymbolik bei Toussenel: der Maulwurf: »La taupe n’est pas … l’emblème d’un seul caractère, elle est l’emblème de toute une période sociale, la période d’enfantement de l’industrie, la période cyclopéenne … elle est l’expression allégorique … de la prédominance absolue de la force brutale sur la force intellectuelle … Il y a ressemblance assez marquée entre les taupes qui bouleversent le sol et percent des voies de communication souterraines … et les monopoleurs de chemins de fer et de messageries … L’extrême sensibilité nerveuse de la taupe qui redoute la lumière … caractérise admirablement l’obscurantisme obstiné de ces monopoleurs de banque et de transports qui redoutent aussi la lumière.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Zoologie passionnelle Mammifères de France Paris 1884 p 469 et 473/474 [G 11, 4]

Tiersymbolik bei Toussenel: das Murmeltier: »La marmotte … perd son poil par le travail, par allusion à la misère du pauvre Savoyard dont l’industrie pénible a pour premier effet de râper les vêtements.« Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p 334 [G 11, 5]

Pflanzensymbolik bei Toussenel: die Rebe: »La vigne aime à jaser … elle monte familièrement sur l’épaule des pruniers, des oliviers, des ormes; elle tutoie tous les arbres.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p 107 [G 11, 6]

Toussenel gibt die Theorie des Kreises und der Parabel mit Beziehung auf die verschiednen Spiele der beiden Geschlechter. Das erinnert an die Anthropomorphismen Grandvilles. »Les figures chéries de l’enfance affectent invariablement la forme sphérique, la balle, le cerceau, la bille; les fruits qu’elle aime de préférence aussi: la cerise, la groseille, la pomme d’api, la tourte aux confitures … L’analogiste qui a observé ces jeux avec une attention suivie n’a pas été sans remarquer une différence caractéristique dans le choix des amusettes et des exercices favoris des enfants des deux sexes … Qu’a donc remarqué notre observateur dans le caractère des jeux de l’enfance féminine? Il a remarqué dans la physionomie de ces jeux une propension décidée vers l’ellipse. Je compte, en effet, parmi les exercices favoris de l’enfance féminine, le volant et la corde … La corde et le volant décrivent des courbes elliptiques ou paraboliques. Pourquoi cela? Pourquoi, si jeune encore, cette préférence du sexe mineur pour la courbe elliptique, et ce mépris manifeste pour la bille, la balle et la toupie? Parce que l’ellipse … est la courbe d’amour, comme le cercle est celle d’amitié. L’ellipse est la figure dont Dieu … a profilé la forme de ses créatures favorites, la femme, le cygne, le coursier d’Arabie, les oiseaux de Vénus; l’ellipse est la forme attrayante par essence … Les astronomes ignoraient généralement … pour quelle cause les planètes décrivaient des ellipses et non pas des circonférences autour de leur pivot d’attraction; ils en savent maintenant sur ce mystère autant que moi.« Toussenel le p 89-91 [G 11 a, 1]

Toussenel stellt eine Symbolik der Kurven auf, derzufolge der Kreis die Freundschaft, die Ellipse die Liebe, die Parabel den Familiensinn, die Hyperbel den Ehrgeiz darstellt. Im Abschnitt über die letztere führt die folgende Stelle besonders nahe an Grandville heran: »L’hyperbole est la courbe de l’ambition … Admirez la persistance opiniâtre de l’ardente asymptote, poursuivant l’hyperbole d’une course échevelée; elle approche, elle approche toujours du but … mais elle ne l’atteint pas.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p 92 [G 11 a, 2]

Tiersymbolik bei Toussenel: der Igel: »Vorace et d’aspect repoussant, c’est aussi le portrait du valet de plume infime, trafiquant de biographie et de chantage, vendant des brevets de maître de poste et des concessions de théâtre … et tirant … de sa conscience d’artichaut … faux serments et apologies à prix fixe … On dit que le hérisson est le seul des quadrupèdes de France sur lequel le venin de la vipère n’ait pas prise. J’aurais deviné l’exception par l’analogie seule … Comment voulez-vous … que la calomnie (vipère) morde sur le goujat littéraire …!« A Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p 476 et 478 [G 11 a, 3]

»L’éclair est le baiser des nuages, orageux, mais fécond. Deux amants qui s’adorent et qui veulent se le dire en dépit de tous les obstacles, sont deux nuages animés d’électricités contraires et gonflés de tragédies.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Zoologie passionnelle Mammifères de France Paris 1884 p 100/101 (Vierte Auflage) [G 12, 1]

Die erste Auflage von Toussenels »Esprit des bêtes« erschien 1847. [G 12, 2]

»J’ai vainement fouillé l’antiquité pour y trouver des traces du chien d’arrêt … J’ai interrogé sur l’époque de l’apparition de cette race les souvenirs des plus lucides somnambules; tous les renseignements … aboutissent à cette conclusion que le chien d’arrêt est une création des temps modernes.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p 159 [G 12, 3]

»Une jeune et jolie femme est une véritable pile voltaïque … chez qui le fluide captif est retenu par la forme des surfaces et la vertu isolante des cheveux; ce qui fait que lorsque ce fluide veut s’échapper de sa douce prison, il est obligé de tenter d’incroyables efforts, lesquels produisent à leur tour, par influence, sur les corps animés diversement d’effrayants ravages d’attraction … L’histoire du genre humain fourmille d’exemples d’hommes d’esprit, de savants, de héros intrépides … foudroyés par une simple œillade féminine … Le saint roi David fit preuve qu’il comprenait parfaitement les propriétés condensatrices des surfaces elliptiques polies quand il s’adjoignit la jeune Abisag.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p 101-103 [G 12, 4]

Toussenel erklärt die Rotation der Erde als Resultante aus Zentrifugal- und Anziehungskraft. Weiter: »L’astre … commence à valser sa valse frénétique … Tout bruit, tout se meut, tout s’échauffe, tout scintille à la surface du globe, encore enseveli la veille dans le froid silence de la nuit. Spectacle merveilleux pour l’observateur bien placé; changement de décors à vue, d’un effet admirable; car la révolution s’est accomplie entre deux soleils, et, le soir même, une nouvelle étoile de couleur améthyste, a fait son apparition dans nos cieux.« (p 45) Und, anspielend auf den Vulkanismus früher Erdepochen: »On sait les effets habituels de la première valse sur les organisations délicates … La Terre aussi a été secouée rudement par sa première épreuve.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Zoologie passionnelle Paris 1884 p 44/45 [G 12, 5]

Grundsatz von Toussenels Zoologie: »Le rang des espèces est en raison directe de la ressemblance avec l’homme.« A Toussenel: L’esprit des bêtes Paris 1884 p I vgl das Motto des Werkes: »Ce qu’il y a de mieux dans l’homme, c’est le chien.« Charlet. [G 12 a, 1]

Der Ballonfahrer Poitevin unternahm, von großer publicité unterstützt, eine ascension de l’Uranus mit Mädchen, die als mythologische Figuren ausstaffiert waren, auf seiner Gondel. (Paris sous la république de 1848 Exposition de la bibliothèque et des travaux historiques de la Ville de Paris 1909 p 34) [G 12 a, 2]

Nicht nur bei der Ware kann von einer fetischistischen Selbständigkeit gesprochen werden, sondern – wie die folgende Stelle von Marx zeigt – auch bei dem Produktionsmittel: »Betrachen wir den Produktionsprozeß unter dem Gesichtspunkt des Arbeitsprozesses, so verhielt sich der Arbeiter zu den Produktionsmitteln … als bloßem Mittel … seiner zweckmäßigen produktiven Tätigkeit … Anders, sobald wir den Produktionsprozeß unter dem Gesichtspunkt des Verwertungsprozesses betrachteten. Die Produktionsmittel verwandelten sich sofort in Mittel zur Einsaugung fremder Arbeit. Es ist nicht mehr der Arbeiter, der die Produktionsmittel anwendet, sondern es sind die Produktionsmittel, die den Arbeiter anwenden. Statt von ihm als stoffliche Elemente seiner produktiven Tätigkeit verzehrt zu werden, verzehren sie ihn als Triebkraft ihres eignen Lebensprozesses … Schmelzöfen und Arbeitsgebäude, die des Nachts ruhn und keine lebendige Arbeit einsaugen, sind ›reiner Verlust‹ für den Kapitalisten. Darum begründen Schmelzöfen und Arbeitsgebäude einen ›Anspruch auf die Nachtarbeit‹ der Arbeitskräfte.« Diese Betrachtung ist zur Analyse Grandvilles heranzuziehen. Wieweit ist der Lohnarbeiter die »Seele« seiner fetischhaft bewegten Objekte? [G 12 a, 3]

»La nuit fait des distributions d’essence stellaire aux fleurs endormies. Tous les oiseaux qui volent ont à la patte le fil de l’infini.« Victor Hugo: Œuvres complètes Paris 1881 Roman 8 p 114 (Les Misérables IV) [G 12 a, 4]

Drumont nennt Toussenel »un des plus grands prosateurs de ce siècle«. Edouard Drumont: Les héros et les pitres Paris 〈1900〉 p 270 (Toussenel) [G 12 a, 5]

Ausstellungstechnik: »Une règle fondamentale que l’observation fait bientôt découvrir, c’est qu’aucun objet ne doit être placé directement sur le sol au niveau des voies de circulation. Les pianos, les meubles, les instruments de physique, les machines sont mieux exposés sur un socle ou sur un plancher surélevé. Les installations qu’il convient d’employer comprennent deux systèmes bien distincts: les expositions sous vitrine et celles à l’air libre. Certains produits, en effet, doivent, par leur nature ou par leur valeur, être mis à l’abri du contact de l’air ou de la main; d’autres gagnent à être exposés à découvert.« Exposition universelle de 1867, à Paris – Album des installations les plus remarquables de l’exposition de 1862, à Londres, publié par la commission impériale pour servir de renseignement aux exposants des diverses nations Paris 1866 〈p 5〉 Tafelwerk in gr fol, mit sehr interessanten, teilweise farbigen Abbildungen, bezw. Querschnitten und Längsschnitten von Ausstellungsständen der Weltausstellung von 1862. B⁠〈ibliothèque〉 N⁠〈ationale〉⁠V. 644 [G 13, 1]

Paris im Jahre 2855: »Les hôtes qui nous viennent de Saturne et Mars oubliaient en débarquant ici les horizons de la planète maternelle! Paris est désormais la métropole de la création! … Où êtes-vous, Champs-Elysées, thème favori des nouvellistes de l’an 1855? … Dans cette allée, pavée en fer creux, couverte de toitures de cristal, bourdonnent les abeilles et les frêlons de la finance! Les capitalistes de la Grande-Ourse discutent avec les agioteurs de Mercure! On vient de mettre aujourd’hui même en actions les débris de Vénus à moitié incendiée par ses propres flammes!« Arsène Houssaye: Le Paris futur (Paris et les Parisiens au XIXe siècle Paris 1856 p 458/59) [G 13, 2]

Über die Fixierung des Generalrats der Arbeiterinternationale in London kursierte das Wort: »L’enfant né dans les ateliers de Paris était mis en nourrice à Londres.« (S. Ch Benoist: Le »mythe« de la classe ouvrière Revue des deux mondes 1 mars 1914 p 104) [G 13, 3]

»Puisque le bal est la seule réunion où les hommes sachent se tenir, habituons-nous à calquer toutes nos institutions sur le bal, où la femme est reine.« A Toussenel: Le monde des oiseaux I Paris 1853 p 134 Und⁠〈:〉 »Bien des hommes sont galants et très-bien dans un bal, qui ne se doutent pas que la galanterie est un commandement de Dieu.« le p 98 [G 13, 4]

Über Gabriel Engelmann. »Lorsqu’il publiera, en 1816, ses Essais lithographiques, il aura un grand soin de mettre cette médaille en frontispice de son livre, avec une légende: ›Décernée à M. G. Engelmann, de Mulhouse (Haut-Rhin). Exécution en grand et perfectionnement de l’art lithographique. Encouragement. 1816.‹« Henri Bouchot: La lithographie Paris 〈1895〉 p 〈38〉 [G 13, 5]

Über die Londoner Weltausstellung: »Au milieu de cette immense exposition, l’observateur reconnaissait bientôt que, pour ne pas s’y perdre …, il fallait réunir les peuples divers en un certain nombre de groupes, et que le seul mode efficace, utile, de composer ces groupes industriels consistait à prendre pour base, quoi? les croyances religieuses. A chacune des grandes divisions religieuses entre lesquelles se répartit le genre humain correspond en effet … un mode d’existence et d’activité industrielle qui lui est propre.« Michel Chevalier: Du progrès Paris 1852 p 13 [G 13 a, 1]

Aus dem ersten Kapitel des »Kapital«: »Eine Ware erscheint auf den ersten Blick ein selbstverständliches triviales Ding. Ihre Analyse ergibt, daß sie ein sehr vertracktes Ding ist, voll metaphysischer Spitzfindigkeit und theologischer Mucken. Soweit sie Gebrauchswert, ist nichts Mystisches an ihr … Die Form des Holzes wird verändert, wenn man aus ihm einen Tisch macht; nichtsdestoweniger bleibt der Tisch Holz, ein ordinäres sinnliches Ding. Aber sobald er als Ware auftritt, verwandelt er sich in ein sinnlich übersinnliches Ding. Er steht nicht nur mit seinen Füßen auf dem Boden, sondern er stellt sich allen anderen Waren gegenüber auf den Kopf und entwickelt aus seinem Holzkopf Grillen, viel wunderlicher, als wenn er aus freien Stücken zu tanzen begänne.« cit Franz Mehring: Karl Marx und das Gleichnis [in: Karl Marx als Denker Mensch und Revolutionär hg. von Rjazanov Wien Berlin 〈1928〉 p 57 (abgedruckt aus »Die Neue Zeit« 13 März 1908)][G 13 a, 2]

Renan vergleicht die Weltausstellungen mit den großen griechischen Festen, den olympischen Spielen, den Panathäneen. Aber zum Unterschied von den letzten feh⁠〈l〉⁠t den ersten die Poesie. »Deux fois l’Europe s’est dérangé pour voir des marchandises étalées et comparer des produits matériels et, au retour de ces pèlerinages d’un genre nouveau, personne ne s’est pleint que quelque chose lui manquait.« Einige Seiten weiter: »Notre siècle ne va ni vers le bien ni vers le mal; il va vers la médiocrité. En toute chose ce qui réussit de nos jours, c’est le médiocre.« Ernest Renan: Essais de morale et de critique Paris 1859 p 356/57 und 373 (La poésie de l’Exposition) [G 13 a, 3]

Haschischvision im Spielsaal von Aix-la-Chapelle. »Le tapis d’Aix-la-Chapelle est un congrès hospitalier où les monnaies de tous les règnes et de tous les pays sont admises … Une pluie de léopolds, de frédéric-guillaumes, de queen Victoria et de napoléons fondait … sur la table. A force de considérer cette brillante alluvion … je crus m’apercevoir … que les effigies des souverains … s’effaçaient invinciblement de leurs écus, guinées ou ducats respectifs, pour faire place à d’autres visages tout à fait nouveaux pour moi. Les plus grand nombre de ces faces … grimaçaient … le dépit, l’avidité ou la fureur. Il y en avait de joyeuses, mais c’était le très-petit nombre … Bientôt ce phénomène … pâlit et disparut devant une vision bien autrement extraordinaire … Les bourgeoises effigies qui avaient supplanté les Majestés ne tardèrent pas elles-mêmes à s’agiter dans le cercle métallique … où elles étaient confinées. Bientôt elles s’en séparèrent, d’abord par le grossissement exagéré de leur relief; puis les têtes se détachèrent en ronde bosse. Elles prirent ensuite … non-seulement la physionomie, mais la carnation humaine. Des corps lilliputiens vinrent y adhérer; le tout se modela … tant bien que mal, et des créatures de tout point semblables à nous, sauf la taille … commencèrent d’animer le tapis vert d’où tout numéraire avait disparu. J’entendais bien le cliquetis de l’argent choqué par l’acier des râteaux, mais c’était tout ce qui restait de l’ancienne sonorité … des louis et des écus changés en hommes. Ces pauvres myrmidons s’enfuyaient éperdus devant l’homicide râteau du croupier … mais en vain … Alors … l’enjeu nain, forcé de s’avouer vaincu, était impitoyablement appréhendé au corps par le fatal râteau, qui le ramenait dans la main crochue du croupier. Celui-ci, ô horreur! prenait l’homme délicatement entre deux doigts et le croquait à belles dents! En moins d’une demi-heure, je vis ainsi engouffrer dans cet effroyable tombeau une demi-douzaine de ces imprudents Lilliputiens … Mais ce dont je restai le plus épouvanté, ce fut lorsque, levant les yeux par hasard sur la galerie qui entourait ce redoutable champ de mort, je constatai non pas seulement une parfaite ressemblance, mais une complète identité entre divers pontes paraissant jouer un très-gros jeu et les miniatures humaines qui se débattaient sur la table … De plus, ces pontes … me parurent … s’affaisser sur eux-mêmes à mesure que leurs fac-similé enfantins étaient gagnés de vitesse … par le formidable râteau. Ils semblaient partager .., toutes les sensations de leurs petits Sosies; et je n’oublierai de ma vie le regard et le geste haineux, désespérés, que l’un de ces joueurs adressa à la banque au moment même où sa mignonne contrefaçon, saisie par le râteau, s’en allait assouvir la faim vorace du croupier.« Félix Mornand: La vie des eaux Paris 1862 p 219-221 (Aix-la-Chapelle) [G 14]

Zu Grandvilles Darstellung von Maschinen ist nützlich zu vergleichen, wie Chevalier noch 1852 von der Eisenbahn spricht. Er berechnet, daß zwei Lokomotiven von zusammen 400 Pferdekräften der Kraft von 800 wirklichen Pferden entsprechen würden. Wie soll man sie anschirren? wie sich das Futter für sie beschaffen? Und in einer Anmerkung hierzu: »Il faut tenir compte aussi de ce que des chevaux de chair et d’os sont forcés de se reposer après un court trajet; de sorte que, pour faire le même service qu’une locomotive, il faudrait avoir à l’écurie un très grand nombre de bêtes.« Michel Chevalier; Chemins de fer Extrait du dictionnaire de l’économie politique Paris 1852 p 10 [G 14 a, 1]

Die Anordnungsprinzipien der Ausstellungsgegenstände in der Galerie des machines von 1867 stammen von Le Play. [G 14 a, 2]

Eine divinatorische Darstellung der architektonischen Aspekte der späteren Weltausstellungen findet sich in Gogols Essay »Über die Architektur unserer Zeit«, der Mitte der dreißiger Jahre in seinem Sammelband »Arabesken« erschien. »Quand donc, – s’écrie-t-il – en finira-t-on avec cette manière scolastique d’imposer à tout ce qu’on construit un goût commun et une commune mesure? Une ville doit comprendre une grande diversité de masses, si nous voulons qu’elle donne de la joie aux yeux. Puissent s’y marier les goûts les plus contraires! Que dans une seule et même rue s’y élèvent un sombre édifice gothique, un bâtiment décoré dans le goût le plus riche de l’Orient, une colossale construction égyptienne, une demeure grecque aux harmonieuses proportions! Que l’on y voie côte à côte la coupole lactée légèrement concave, la haute flèche religieuse, la mitre orientale, le toit plat d’Italie, le toit de Flandre escarpé et chargé d’ornements, la pyramide tétraédrique, la colonne ronde, l’obélisque anguleux!« Nicolas Gogol: Sur l’architecture du temps présent cit Wladimir Weidlé: Les abeilles d’Aristée Paris 〈1936〉 p 162/163 (L’agonie de l’art) [G 14 a, 3]

Fourier beruft sich auf die Volksweisheit, die die Zivilisation seit langem als le monde à rebours gekennzeichnet habe. [G 14 a, 4]

Fourier läßt es sich nicht nehmen, ein Gelage an den Ufern des Euphrat zu beschreiben, bei dem sowohl die Sieger im Wettbewerb der eifrigen Deicharbeiter (600 000) wie die in einem gleichzeitigen Kuchenbackwettbewerb gefeiert werden. Die 600 000 Industrieathleten bemächtigen sich der 300 000 Champagnerflaschen, deren Pfropfen sie auf ein Signal von der tour d’ordre her gleichzeitig herausschnellen lassen. Echo in den »Bergen des Euphrat«, cit 〈Armand et〉 Maubl⁠〈anc Fourier Paris 1937〉 II p 178/ 179 [G 14 a, 5]

»Pauvres étoiles! leur rôle de splendeur n’est qu’un rôle de sacrifice. Créatrices et servantes de la puissance productrice des planètes, elles ne la possèdent point elles-mêmes, et doivent se résigner à leur carrière ingrate et monotone de flambeaux. Elles ont l’éclat sans la jouissance; derrière elles, se cachent invisibles les réalités vivantes. Ces reines-esclaves sont cependant de la même pâte que leurs heureuses sujettes … Maintenant flammes éblouissantes, ils seront un jour ténèbres et glaces, et ne pourront renaître à la vie que planètes, après le choc qui volatilisera le cortège et sa reine en nébuleuse.« A Blanqui: L’éternité par les astres Paris 1872 p 69/70 vgl Goethe: »Euch bedaur’ ich, unglückselge Sterne« [G 15, 1]

»La sacristie, la bourse et la caserne, ces trois antres associés pour vomir sur les nations la nuit, la misère et la mort. Octobre 1869.« Auguste Blanqui: Critique sociale Paris 1885 II Fragments et notes p 351 [G 15, 2]

»Un riche mort, c’est un gouffre fermé.« In den fünfziger Jahren. Auguste Blanqui: Critique sociale Paris 1885 II Fragments et notes p 315 [G 15, 3]

Ein image d’Epinal von Sellerie stellt die Exposition universelle von 1855 dar. [G 15, 4]

Rauschhafte Elemente im Detektivroman, dessen Mechanismus (in einer an die Umwelt des Haschischessers erinnernden Weise) von Caillois folgendermaßen beschrieben wird: »Les caractères de la pensée enfantine, l’artificialisme en premier lieu, régissent cet univers étrangement présent; rien ne s’y passe qui ne soit prémédité de longue date, rien n’y répond aux apparences, tout y est préparé pour être utilisé au bon moment par le héros tout-puissant qui en est le maître. On a reconnu le Paris des livraisons de Fantômas.« Roger Caillois: Paris, mythe moderne (Nouvelle Revue Française XXV 284 1 mai 1937 p 688) [G 15, 5]

»Je vois chaque jour passer sous ma fenêtre un certain nombre de Kalmouks, d’Osages, d’indiens, de Chinois et de Grecs antiques, tous plus ou moins parisianisés.« Charles Baudelaire: Œuvres 〈Texte établi et annoté par Y.-G. Le Dantec Paris 1932〉 II p 99 (Salon de 1846 – De l’Idéal et du Modèle) [G 15, 6]

Publicité im Empire nach Ferdinand Brunot: Histoire de la langue française des origines à 1900 IX La Révolution et l’Empire 9 Les événements, les institutions et la langue Paris 1937: »Nous imaginerions volontiers qu’un homme de génie a conçu l’idée d’employer, en les enchâssant dans la banalité de la langue vulgaire, des vocables faits pour séduire lecteurs et acheteurs, et qu’il a choisi le grec non seulement parce qu’il fournissait d’inépuisables ressources à la formation, mais parce que, moins familier que le latin, il avait l’avantage d’être … incompréhensible à une génération très peu versée dans l’étude de la Grèce antique … Seulement nous ne savons ni comment cet homme s’appelle, ni s’il est français, ni même s’il a existé. Il se peut que … les mots grecs aient gagné de proche en proche, jusqu’au jour où … l’idée générale … s’est dégagée … qu’ils étaient, par leur propre et seule vertu, une réclame … Pour moi, je croirais volontiers que … plusieurs générations, plusieurs nations ont contribué à créer l’enseigne verbale, le monstre grec qui attire en surprenant. Je crois que l’époque dont je m’occupe ici est celle où le mouvement a commencé à se prononcer … L’âge de l’huile comagène allait venir.« p 1229/1230 (Les causes du triomphe du grec) [G 15 a, 1]

»Que dirait un Winckelmann moderne … en face d’un produit chinois, produit étrange, bizare, contourné dans sa forme, intense par sa couleur, et quelquefois délicat jusqu’à l’évanouissement? Cependant c’est un échantillon de la beauté universelle; mais il faut, pour qu’il soit compris, que le critique, le spectateur opère en lui-même une transformation qui tient du mystère, et que, par un phénomène de la volonté agissant sur l’imagination, il apprenne de lui-même à participer au milieu qui a donné naissance à cette floraison insolite.« Weiter unten figurieren auf der gleichen Seite »ces fleurs mystérieuses dont la couleur profonde entre dans l’œil despotiquement, pendant que leur forme taquine le regard.« Charles Baudelaire: Œuvres 〈éd Le Dantec Paris 1932〉 II p 144/145 (Exposition universelle de 1855) [G 15 a, 2]

»Dans la poésie française, et celle même de toute l’Europe, le goût et les tons de l’Orient n’ont été, jusqu’à Baudelaire, qu’un jeu tant soit peu puéril et factice. Avec Les fleurs du mal, la couleur étrangère ne va pas sans le sens aigu de l’évasion. Baudelaire … s’invite à l’absence … Baudelaire en voyage donne l’émotion de la … nature inconnue où le voyageur se quitte lui-même … Il ne change sans doute pas d’esprit; mais c’est une vision nouvelle de son âme qu’il présente. Elle est tropicale, elle est africaine, elle est noire, elle est esclave. Voilà de vrais pays, une Afrique reélle et des Indes authentiques.« André Suarès: Préface in [Charles Baudelaire: Les fleurs du mal Paris 1933] p XXV-XXVII [G 16, 1]

Prostitution des Raumes im Haschisch, wo er allem Gewesenen dient. [G 16, 2]

Grandvilles Maskierung der Natur – des Kosmos sowohl wie der Tier- und Pflanzenwelt – im Sinne der um die Jahrhundertmitte herrschenden Mode läßt die Geschichte, in der Figur der Mode, aus dem ewigen Kreislaufe der Natur hervorgehen. Wenn Grandville einen neuen Fächer als éventail d’Iris vorstellt, wenn die Milchstraße eine nächtliche, von Gaskandelabern erhellte avenue darstellt, »la lune peinte par elle-même« statt auf Wolken auf neumodischen Plüschkissen liegt – so ist die Geschichte ebenso rücksich⁠〈s〉⁠los säkularisiert und in den Naturzusammenhang eingebracht wie das dreihundert Jahre früher die Allegorie vollzogen hat. [G 16, 3]

Die planetarischen Moden von Grandville sind ebensoviele Parodien der Natur auf die Geschichte der Menschheit. Die Harlekinaden von Grandville werden bei Blanqui zu Moritaten. [G 16, 4]

»Die Ausstellungen sind die einzigen eigenthümlich modernen Feste.« Hermann Lotze: Mikrokosmos III Lpz 1864 p? [G 16, 5]

Die Weltausstellungen waren die hohe Schule, in der die vom Konsum abgedrängten Massen die Einfühlung in den Tauschwert lernten. »Alles ansehen, nichts anfassen.« [G 16, 6]

Die Vergnügungsindustrie verfeinert und vervielfacht die Spielarten des reaktiven Verhaltens der Massen. Sie rüstet sie damit für die Bearbeitung durch die Reklame zu. Die Verbindung dieser Industrie mit den Weltausstellungen ist also wohlbegründet. [G 16, 7]

Urbanistischer Vorschlag für Paris: »Il conviendra de varier la forme des maisons et d’employer, suivant les quartiers, différens ordres d’architecture, et même ceux qui, tels qui l’architecture gothique, turque, chinoise, égyptienne, birmane, etc., ne sont point classiques.« Amédée de Tissot: Paris et Londres comparés Paris 1830 p 150 – Die spätere Ausstellungsarchitektur! [G 16 a, 1]

»Tant que cette infâme bâtisse [das palais de l’industrie] subsistera … j’aurai du plaisir à renier mon titre d’homme de lettres … L’art et l’industrie! Oui, c’est en effet pour eux, pour eux seuls, qu’on a réservé en 1855 cet inextricable réseau de galeries, où ces pauvres littérateurs n’ont pas même obtenu six pieds carrés, la place d’une pierre tumulaire! Gloire à toi, papetier … Monte au Capitole, imprimeur …! Triomphez, artistes, triomphez, industriels, vous avez eu les honneurs et le profit d’une Exposition universelle, tandis que cette pauvre littérature …« (p V/VI) »Une Exposition universelle pour les gens de lettres, un Palais de cristal pour les auteurs-modistes!« Einflüsterungen eines skurrilen Dämons, dem Babou seiner Lettre à Charles Asselineau zufolge eines Tages auf den Champs Elysées begegnet sein will. Hippolyte Babou: Les payens innocents Paris 1858 p XIV [G 16 a, 2]

Ausstellungen. »Solche vorübergehenden Veranstaltungen haben sonst keinen Einfluß auf die Gestaltung einer Stadt gehabt … In Paris … ist das anders. Und man kann gerade daran, daß hier die Riesenausstellungen mitten in die Stadt gestellt werden konnten und fast jede ein gut in das Stadtbild sich fügendes Bauwerk … zurückließ, den Segen einer großartigen Grundanlage und der fortwirkenden städtebaulichen Tradition erkennen. Paris konnte … auch die umfangreichste Ausstellung so legen, daß sie von der … Place de la Concorde zugänglich ist. Man hat an den Ufern, die von diesem Platz nach Westen führen, kilometerweit die Randbebauung so weit zurückgerückt, daß sehr breite Streifen zur Verfügung bleiben, die, mit vielen Reihen von Bäumen bestanden, die schönsten fertigen Ausstellungsstraßen geben.« Fritz Stahl: Paris Berlin 〈1929〉 p 62 [G 16 a, 3]