Gebrochen. (Schöne Künste) Dieses Wort wird in der Sprache der Künstler in verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Überhaupt bedeutet es etwas, das man nicht ganz oder nicht völlig gelassen hat. Nicht voll ist die gebrochene Stimme, in der größten Rührung, so wohl bei vergnügten als bei traurigen Empfindungen. Da tut sie große Wirkung auf die Zuhörer, weil sie die höchste Rührung des Redners weit besser anzeigt als seine Worte tun können. Aber eben deswegen muss diese gebrochene Stimme nur da, wo die Rührung am höchsten ist, gehört werden.
Gebrochene Farben sind die hellen Hauptfarben, die einen Zusatz von anderen dunkeln Farben bekommen und also ihr volles Licht nicht mehr haben. Die Italiener nennen sie Mezztinten; im Deutschen werden sie auch Mittelfarben genannt, weil sie allgemein zwischen dem hellesten und dem dunkelsten in der Mitte stehen und die genaue Verbindung des Hellen und Dunkeln bewirken.
Ein gebrochener Akkord heißt in der Musik derjenige, dessen Töne nicht, wie gewöhnlich auf einmal, sondern hinter einander angeschlagen werden. Auch nennt man einen gebrochenen Bass den, der anstatt auf einem Ton, so lang es der Gesang erfordert, anzuhalten, den Grundton wiederholt anschlägt oder andere dazu gehörige oder schickliche Töne durchläuft.