1536. Zuber¹⁾. Eimer²⁾. Bottich³⁾.
Butte⁴⁾. Kübel⁵⁾. Kufe⁶⁾.
Der Eimer (von der Wurzel ber, tragen, die wir noch in Bahre, -bar, Bürde, Geburt u. a. haben; ahd. eimbar, ein-bar, mhd. eimber, ein-ber, d. i. eigentl. Gefäß mit einem Träger, d. i. Griff, Henkel) hat nur einen über der Öffnung liegenden, an beiden Seiten des Gefäßes befestigten, bogenförmigen Griff oder Henkel, an dem er getragen wird; der Zuber oder Zober (ahd. zubar, zwi-bar, mhd. zuber, zober, d. i. Gefäß mit zwei Trägern) dagegen hat zwei Handhaben, an denen er getragen wird; die beiden Handhaben sind an beiden Seiten des Gefäßes angebracht, gewöhnlich stehen zwei Dauben des Fasses oben hervor und sind durchlöchert. Der Eimer ist entweder oben und unten gleich weit, oder er ist unten enger und erweitert sich nach oben; der Zuber dagegen ist oben enger und unten weiter. Eine Butte oder Bütte ist ein solches aus Holzdauben gefertigtes oder aus Weidenruten geflochtenes Gefäß, das auf dem Rücken getragen wird, z. B. Butte zum Tragen des Wassers, des Obstes, des Weines usw. Der Kübel ist ein eimerartiges Gefäß, das jedoch gewöhnlich größer ist als ein Eimer und zuweilen auch ohne Henkel vorkommt. So sind die Holzkübel, in denen die Orangenbäume oder andere Pflanzen stehen, ohne Henkel. Namentlich werden beim Melken der Kühe Kübel verwendet, Melk- oder Milchkübel; ferner spricht man von Kohlenkübeln, Erzkübeln (beim Bergbau auch Bergkübel genannt, in denen das Erz heraufgezogen wird), Fruchtkübeln, Kalkkübeln, Lohkübeln (bei den Gerbern), Waschkübeln, Wasserkübeln usw. Der Bottich ist ein stehendes, sehr weites, großes, rundes Faß, das oben offen ist, z. B. Wasserbottich, Braubottich, Gärbottich, Maischbottich usw. Eine Kufe (ahd. chuofa, mhd. koufe, aus mittellat. côpa, Nebenform zu cûpa, Faß) ist entweder ein stehendes, weites, oben offenes Gefäß von Holz, namentlich das Gefäß, in dem der Wein getreten wird, die Weinkufe, aber auch das Gefäß, in dem Bier gebraut wird, z. B. die Braukufe, Bierkufe, Maischkufe, Gärkufe, Weichkufe usw., dann auch die Wasserkufe, z. B. die zum Löschen bei Feuersbrünsten. Namentlich wird Kufe aber auch das geschlossene Faß mit zwei Böden genannt, in dem das Bier oder der Wein aufbewahrt und transportiert wird. Die Kufe ist auch zugleich ein Maß, z. B. „Das Merseburgische Bier wird in Kufen verführt und nach Kufen gemessen, und da hält eine Kufe zwei Faß, vier Viertel oder 10 Schock, d. i. 600 Kannen.“ Krünitz, Ökonomisch-technologische Encyklopädie. „Körbe knarren, Eimer klappern, Tragebutten ächzen hin | alles nach der großen Kufe, zu der Keltrer kräftigem Tanz“ (d. i. zum Treten in der Kufe). Goethe. „Die vielen Pflanzen, die ich sonst nur in Kübeln und Töpfen zu sehen gewohnt war.“ Goethe. „Der Melkkübel, den sie in ihrer schönen Hand hatte, war aus einem einzigen Rubin gemacht.“ Wieland.