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Kalter Wasserstrahl

Kalter Wasserstrahl, ein politisches Schlagwort aus Bismarcks Munde, stammt aus dem Jahre 1874 und fiel in einer Unterredung mit dem ungarischen Schriftsteller und Politiker M. Jokai. Darauf kam Bismarck, Polit. Reden 6, 219 (am 4. Dezember 1874) zurück, als ihn der Abgeordnete Jörg u. a. wegen des auf die französischen Bischöfe ausgeübten Drucks interpellierte: „Wenn er mir als kriegerisch vorwirft, ich hätte irgend einmal von einem Strahl kalten Wassers zur Beruhigung aufgeregter Gemüter gesprochen, so kann ich mich nur darauf berufen, dass kaltes Wasser ein eminent friedfertiges, abkühlendes Element ist.“ Daher konstatieren die Preuß. Jahrb. 35, 91 (1875): „In Frankreich hat der „kalte Wasserstrahl“ die Gemüter ernüchtert; seitdem haben die Bischöfe dort keine Brandbriefe mehr gegen die deutsche Kirchenpolitik geschleudert.“