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Klassenkampf

Klassenkampf ist ein 1848 von Karl Marx ausgegebenes Feldgeschrei für die sozialistischen Bestrebungen der Arbeiter, das eine ganze Reihe verwandter Schlagworte hervorrief. Er selbst bringt die Parole gleich zu Beginn des Kommunistischen Manifests (1848) S. 9: „Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.“ Neben diesem Schlagwort erscheint in diesem Parteiprogramm auch schon das von den „Klassengegensätzen“ S. 10 ff. und das vom „Klasseninteresse“ S. 13. Auf Marx wird auch der Ruf vom Klassenstaat zurückgeführt. Vgl. Soz. Monatsh. 2, 217: „In dem Munde jedes sozialdemokratischen Durchschnittsagitators lebt der bekannte Satz von Karl Marx: Der Staat ist ein Klassenstaat.“

Zeugnisse über die Nachwirkung des obigen Stichworts bringen Sanders 1, 860c und die Demokr. Stud. (1860) S. 177. Vor allem aber in reichster Fülle Lassalle, der das Los der arbeitenden Klasse in wirksamster Weise agitatorisch ausnutzt. Siehe 1, 109: „Im Arbeiterstand lebt bereits ein tiefer Klasseninstinkt, welcher ihn fest und selbständig macht gegen alles, was eine elende Presse sagen möge.“ Ferner 2, 139 ff. „Klasseninteresse“, 314 „Klassenbewußtsein des Arbeiters“, 359 „Klassenhass“ usw.

Vgl. auch Sombart (1901) S. 97 f.: „Das Schreckwort für alle Philister männlichen und weiblichen Geschlechts ist: Klassenkampf. Da muss ich nun gestehen, dass für mich dieser Begriff ganz und gar nichts Schreckliches hat … Zunächst verscheuche man die Wahnvorstellung, als ob „Klassenkampf“ gleichbedeutend wäre mit Bürgerkrieg, mit Petroleum, Dynamit, Stilet und Barrikaden. Die Formen des Klassenkampfes sind mannigfache.“