Säulenstuhl

Säulenstuhl. (Baukunst) Ein kurzer viereckigter Pfeiler, auf welchen die Säule gestellt wird, um die ganze Ordnung ohne Verdikung der Säule höher zu machen. Die Alten setzten in den guten Zeiten der Baukunst, die Säulen schlechthin auf den Grund und wußten nichts von Säulenstühlen, doch war der Grund schon etwas über den Erdboden erhöhet. Es scheint also, dass der gute Geschmack sie verwerfe. In der Tat geben sie einer Säulenreihe ein etwas verworrenes Ansehen und mit der edlen Einfalt der bloßen Säulen vergliechen etwas gothisches. Doch gibt es vielleicht Fälle, wo eine wichtigere Betrachtung als die Einfalt des Gebäudes, sie notwendig macht. Ein solcher Fall wäre dieser, da die Dicke der Säulen, welche die Höhe der Ordnung notwendig macht, nach den übrigen Umständen zu stark wäre. In diesem Fall erlangt man durch die Postamente eine geringere Höhe der Säule und folglich, eine geringere Dicke derselben.

 In Gebäuden, wo mehrere Ordnungen über einander stehen, kann man in den oberen Ordnungen einen guten Vorteil von den Säulenstühlen ziehen. Denn durch die Erhöhung, die sie den Säulen geben, fallen diese besser in die Augen, da sonst ihr Fuß von dem darunter weit hervorstehenden Kranz der untern Ordnung bedeckt würde. In diesem Fall aber tut man sehr wohl, wenn man das Fusgesims und den Kranz der Postamente durch die ganze Mauer fortlaufen lässt. Dadurch werden alle Säulen auf eine weit bessere Art mit einander verbunden. Goldmann hat gar wohl angemerkt, dass es sehr übel steht, wenn in oberen Geschossen die Säulenstühle durch dazwischen liegende Fenster getrennt werden. Dieses wird durch die Verbindung derselben mit der Mauer vermieden.

 Das Postament hat drei Teile, den Fuß, den Würfel und den Deckel. Den Würfel macht Goldmann immer vollkommen Cubisch von 23/4 Model die Seite, der Fuß und Deckel werden nach den Ordnungen verändert.

 


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