Man muß in der Wahl des Weines nicht so ekel sein
Ein Mann von hohem Stande und Alter rechnete unter die drei vornehmsten Bequemlichkeiten, die ihm, wie er mir sagte, noch im Leben übrig wären, auch diese, und wo will man sie besser finden, als unter den natürlichen? Aber er machte es nicht recht. Man muß die Schleckerei, und die sorgfältige Wahl des Weins dabei vermeiden. Wer gern delikaten Wein trinkt, muß sich auch gefallen lassen, verfälschten zu trinken. Man muß keinen so hohen und ekeln Geschmack haben. Wer ein guter Trinker sein will, darf keinen so zarten Gaumen haben. Die Deutschen trinken fast ohne Unterschied jeden Wein gerne. Sie wollen ihn verschlucken, nicht aber kosten. Also haben sie wohlfeilen. Sie geniessen die Wollust häufiger und mit mehr Bequemlichkeit.