Die Tiere sind des Unterrichts fähig
Doch die Tiere sind nicht so ungeschickt, dass sie sich nicht nach unserer Art unterrichten ließen. Die Amseln, die Raben, die Älstern, die Papageien lernen reden. Diese Geschicklichkeit, die wir an ihnen wahrnehmen, ihre Stimme und ihren Atem so zu zwingen, dass sie eine gewisse Anzahl Buchstaben und Syllben aussprechen lernen, zeigt, dass sie eine Vernunft haben, die sie so gelehrig und willig zum Lernen macht. Jederman hat sich, wie ich glaube, an den vielerlei Possen, welche die Gaukler ihren Hunden lehren, an den Tänzen, wo sie keinen einzigen Takt verfehlen, und an den vielen unterschiedlichen Bewegungen und Sprüngen, die sie auf ihren mündlichen Befehl machen, satt gesehen. Mit größerer Bewunderung aber betrachte ich das, obgleich sehr gewöhnliche. Bezeigen der Hunde, deren sich die Blinden auf dem Lande und in den Städten bedienen. Ich habe in Acht genommen, wie sie bei gewissen Türen, wo sie ein Almosen zu bekommen gewohnt sind, stehen bleiben, wie sie vermeiden, dass sie nicht an Kutschen oder Karren anstossen, wenn sie schon für sich genug Platz vorbei zu kommen haben. Ich habe manchmal gesehen, dass sie längst dem Stadtgraben hin den ebenen und gebahnten Fußsteig verlassen, und einen schlimmem Weg genommen haben, um ihren Herrn von dem Graben zu entfernen. Wie hat man diesen Hunden beibringen können, dass es ihnen obliegt, bloß auf die Sicherheit ihrer Herren zu sehen, und ihre eigene Bequemlichkeit jenerwegen bei Seite zu setzen? Wie weiß der Hund, dass dieser oder jener Weg zwar breit genug für ihn, aber nicht für einen Blinden, ist? Läßt sich dieses alles ohne Vernunftschlüsse begreifen?