Ein Hund ist der Vernunft fähig


Ich darf hier nicht vergessen, was Plutarch (a) zu Rom mit dem Kaiser Vespasian, dem Vater, auf dem Schauplatz des Marcell von einem Hunde gesehen zu haben berichtet. Dieser Hund gehörte einem Gaukler, welcher ein Stück, worin verschiedene Gebärden und Personen vorkamen, und in welchem auch dieser Hund eine Rolle hatte, aufführte. Dieser mußte sich unter andern auch eine Zeitlang stellen, als wenn er verreckt wäre, weil er eine gewisse Arznei gefressen hätte. Nachdem er das Brot, welches man für diese Arzenei ausgab, hinunter geschluckt hatte, fing er sogleich zu zittern und zu taumeln an, als wenn er dämisch wäre; streckte sich endlich, machte sich starr, als ob er todt wäre, und ließ sich von einem Orte zum anderen ziehen und schleppen, wie es der Inhalt des Spiels mit sich brachte. Als er hierauf merkte, dass es Zeit wäre, fing er erstlich sich wieder ganz langsam zu bewegen an, als wenn er aus einem tiefen Schlaf wieder zu sich selbst gekommen wäre, hob hierauf den Kopf in die Höhe, und sah hin und her, so dass alle Umstehenden darüber erstaunten.

 

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(a) Plutarchus de Solertia animalium.


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Seite zuletzt aktualisiert: 16.08.2006 
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