270. Beifallen¹⁾. Beifall geben²⁾. Beifall zollen³⁾. Beipflichten⁴⁾. Beistimmen⁵⁾. Beitreten⁶⁾.
Beifallen drückt aus, daß man bereit ist, sich mit demjenigen, dessen Meinung man angenommen hat, zu ihrer Verteidigung zu vereinigen. „Und die hohen Satrapen Germaniens fielen zahlreich dem Bunde bei.“ Ramler. „Dem Bruder fall ich bei, ich muß ihn loben.“ Schüler, Br. von Messina II, 5. Es geht also nicht bloß auf die Erkenntnis der Wahrheit einer Meinung, sondern deutet zugleich an, daß man die Sache für die gerechteste und beste halte. Dieses Urteil, das etwas gut sei, und das Wohlgefallen, das man an demselben hat, ist das Hervorstechende in Beifall geben. „Dem Wachtmeister muß ich Beifall geben.“ Schiller, Wallenst. Lager 11. In Beifall zollen wird der Beifall als Tribut betrachtet, den die Wahrheit einer Sache von uns mit Recht fordert. Während das Beifallen rasch, unvermittelt, oft in der Erregung, in der Leidenschaft geschieht, zeigt beitreten (pedibus ire in sententiam alicuius) die ruhigere und bedächtigere Vereinigung mit einer Partei an und ward durch eine leichte und natürliche Verallgemeinerung des Hauptbegriffes auf das ruhige, besonnene Annehmen einer Meinung überhaupt ausgedehnt. Beipflichten drückt zugleich aus, daß man sich verpflichtet und verbunden hält, einer Meinung beizutreten; oft ist es jedoch nur ein gewählterer Ausdruck für beitreten. Beistimmen kommt von Stimme, Erklärung seiner Meinung in einer Beratschlagung, her und deutet also auf ein Recht, seine Stimme zu geben. Als Kurmainz auf dem Reichstage zu Regensburg zu den bekannten Friedensvorschlägen den ersten Antrag stellte, fielen ihm sogleich mehrere deutsche Fürsten bei. Nach und nach traten demselben noch andere bei. Indes glaubten einige, der vorgeschlagenen Vermittelung der nordischen Höfe nicht beistimmen zu können, ob sie gleich der patriotischen Absicht, durch annehmbare Friedensvorschläge dem Elende des Krieges ein Ende zu machen, beipflichteten; und der bessere Teil der ganzen deutschen Nation, so wie alle Menschenfreunde unter den Fremden, gaben diesem heilsamen Antrage den herzlichsten Beifall.