325. Boden¹⁾. Grund²⁾.
Boden (mhd. boden, bodem, ahd. bodam, woher der Eigenname Bodmer) bezeichnet zunächst das Unterste einer Sache, z. B. den Boden eines Fasses, den Erdboden, Fußboden = das, was unter unsern Füßen ist usw. Grund aber enthält noch den Nebenbegriff, daß das, was darüber befindlich ist, von ihm getragen werde, z. B. der Grund eines Hauses, Meeresgrund. Beide Wörter werden in der Sprache oft verbunden (Grund und Boden), indem Grund mehr auf das Innere, auf die Fähigkeit, etwas zu tragen (z. B. ein Gebäude), Boden aber mehr auf die Oberfläche, namentlich auf den Ackerboden geht. Daher spricht man wohl von einem Wald-, Wiesen-, Moosgrund usw., aber nicht von einem Wald-, Wiesen-, Moosboden. Doch redet man von einem lehmigen, trockenen, sandigen usw. Boden und meint damit die Beschaffenheit des Ackers. „Sturmfest steht der Boden, den wir bauen.“ Schiller, Jungfr. Prol. 3. „Stift’ er einen ew’gen Bund | gläubig mit der frommen Erde, | seinem mütterlichen Grund.“ Schiller, Eleus. Fest 7.